laut.de-Kritik
Ich fick' deine Butter!
Review von Manuel BergerWisst ihr was? Ich mag J.B.O. Seit ich sie live gesehen habe. Das macht schon irgendwie Spaß. Und das tut auch "11"! Jedenfalls am Anfang…
"Jetzt nehmen wir unsere beiden Hände vor die Brust, als ob wir ein Maschinengewehr in der Hand hätten! Wer von euch will tot sein?" Morbider Schwarzhumor steht den Franken erstaunlich gut. Und Waffen statt Fast Food DJ Ötzis "Burger Dance". Also tanzt den "Panzer Dance" und singt im Chor: "Die Thyssen-Krupp, die Thyssen-Krupp, Heckler & Koch und die Thyssen-Krupp!" Denn die Party ist gleich vorbei.
Beschweren sich die Rosakittel in "Wir Lassen Uns Das Blödeln Nicht Verbieten" noch recht überzeugend über die, die über sie schimpfen, liefern sie schon im dritten Song den Grund, warum diese das tun. Das "Weil Ich Ein Mädchen Bin"-Cover "Metaller" löst vor allem eine Reaktion aus: Macht bitte den Schlager wieder an!
Was noch? In "Wacken Ist Nur Einmal Im Jahr" dreschen die Herren Partytiere mit ihrem Klischeehammer auf genau dieselben Stellen der Kutte ein, die sie schon in drölfzig anderen Liedern bearbeiten. Bier, Tier, wir vier singen tralala. Man möchte sie am liebsten im Sangria-Eimer ertränken.
Und "mehr Geschlechtsverkehr" ("Ich Will Mehr") kriegen sie mit Songs à la "Verliebt" höchstens in Welten, in denen Sven Bømwøllen als sinnlich und romantisch gilt. Da haben die Rapper, die J.B.O. mit ihrem Hidden Track "dissen" (Stichwort: "Ich fick deine Butter") deutlich bessere Chancen. "Mist. Doof. Katastroph'."
"Söderla". Das 17-trackige Grauen will einfach kein Ende nehmen. "Jetzt Ist Halt Heut" steckt Stadiongesang auf dreieinhalb einfallslose Minuten, "Har Har Har" spendiert ZZ Tops "La Grange" einen einminütigen Frauenorgasmus. So kommt wenigstens eine. Den meisten Hörerinnen dürfte der Unterleib wohl eher austrocknen. Die einzige halbwegs lustige Stelle während der gesamten Post-"Panzer Dance"-Spielzeit dauert übrigens genau 28 Sekunden und bildet das Kinderbuchäquivalent zu "Marilyn Manson": Pippi Hotzenplotz.
Nein, liebe J.B.O., ich will euch das blödeln nicht verbieten. Und ich lasse euch: Die ersten beiden Songs sind voll okay und sogar abseits eines Ackers hörbar. Wenn da nur nicht der ganze Rest wäre, der in etwa so einfallsreich wie der Albumtitel ausfällt und mich zu folgendem guten Vorsatz reizt: Nach Beenden dieser Review will ich "11" nicht mehr hören. Dann lieber Lemminem oder Moshido ... Sorry.
14 Kommentare mit einer Antwort
Dieser Kommentar wurde vor 8 Jahren durch den Autor entfernt.
Du darfst mir die Presse CD gerne schenken, wenn du sie eh nicht mehr hörst.
Musik zum Leute nerven.
Dieser Kommentar wurde wegen eines Verstoßes gegen die Hausordnung durch einen laut.de-Moderator entfernt.
jbo verstehen halt nur echte metler wie ich! weil ich metaller bin!! (track 4 für die lauchs)
ich hätt gern mehr --- geschlechtsverkehr haha
track 5