laut.de-Kritik

Größtenteils so witzig wie ein eingewachsener Zehennagel.

Review von

Tja, Humor auf CD ist immer so eine Sache. Was beim ersten Mal vielleicht noch der Brüller ist, verkommt beim zweiten Durchlauf schnell zum Schenkelklopfer - bis man schließlich gerade mal noch ein müdes Grinsen für den Spaß übrig hat. Damit müssen auch J.B.O. klar kommen, allerdings haben die das zusätzliche Problem, dass keiner ihrer Songs oder Storys als Brüller anfängt.

Mit der Einleitung "Inhaltsangabe" legen sie wenigstens noch schön abwechslungsreich los und zeigen, dass sie spieltechnisch eine gestandene Einheit sind. Auch der Titeltrack ist nicht schlecht, würde der Song im Original nur nicht schon mehr nerven als Oskar Lafontaine. Die Textzeile "Ich schüttel nicht mehr, mon amour. Ich schüttel nicht mehr, tout le jour", könnte auch vom Kollegen Schuh stammen. Hatte der sich aber lieber weiterhin einen geschüttelt, dann würde er sich die nächsten Tage nicht fortpflanzen ....

Dem folgt die Eigenkomposition "Mehr Stoff", die musikalisch zumindest nen ordentlichen Drive hat und auch vom Witz her ganz in Ordnung ist. "Oaargh" ist leider viel zu nah am beschissenen Original von den unsagbar schlechten Wir Sind Helden und geht schon allein deswegen auf den Sack. Außerdem ist das Gelärm zwischenrein immer viel zu laut gemischt und macht den Song noch zusätzlich zur Tortur. Mit "Metal Hartz IV" kommt dann der erste, arschkalte Humorkiller, dem leider noch einige folgen.

"Musiker" - die Verarsche von "Movie Star" ist ganz unterhaltsam. Allerdings ist doch ein wenig frech, einen Musiker wie Iced Earth vorzuwerfen, dass er keine Gitarre spielen kann. Von seinem musikalischen Schaffen mag man ja halten, was man will, aber als Gitarrist gibt es an dem Kerl nichts zu meckern. "Acht" ist musikalisch zumindest sehr abwechslungsreich und dürfte live bestimmt zu einer großen Nummer werden. Vom Text her ist das aber in etwa so witzig wie ein eingewachsener Zehennagel. Das gleiche trifft auf das vorhersehbare "Frühstück" und das dämliche "Slipknottubbies" zu.

"Osama" hat auf jeden Fall seinen Charme und büßt den beißenden Witz auch nicht so schnell ein. Allerdings hätte der Toto-Coverversion von "Rosanna" ein wenig mehr Feuer unterm Arsch gut getan. Den Joke, lauter Namen von Prominenten (Politikern) in einem Song zu verwursten, hatte Otto schon vor 1000 Jahren am Start, auch wenn J.B.O. hier wenigstens deutlich metallischer zu Werke gehen. Für "Wir Ham's Geschafft" möchte man sie aber mit sämtlichen Otto-Platten füttern, denn über Schlumpflieder hat seit dem Ostfriesen eigentlich auch keiner mehr gelacht.

"Bejonze" ist musikalisch bestimmt nicht jedermanns Sache, doch textlich sprechen die vier Franken aus, was man selbst schon des öfteren mal gedacht haben wird. Sozusagen J.B.O. wie sie sein sollten. Das trifft in beiden Punkten auch auf "Misanthropoly" zu. Musikalisch grenzwertig, textlich eine witzige Sache. "Raining Blood" ist eigentlich die musikalische Umsetzung von "It's Raining Men" der Weather Girls, allerdings haben sie hier endlich mal die Metal-Adaption durchgeführt und einen coolen Song gebastelt.

Wer sich an Instant-Humor nicht stört, sondern ganz im Gegenteil genau das an der Band schätzt, wird eh blind zugreifen. Für alle anderen kann ein kurzer Testdurchlauf nicht schaden.

Trackliste

  1. 1. Inhaltsangabe
  2. 2. Head Bang Boing
  3. 3. Mehr Stoff
  4. 4. Oaargh!
  5. 5. Metal Hartz IV
  6. 6. Musiker
  7. 7. Acht
  8. 8. Frühstück
  9. 9. Slipknottubbies
  10. 10. Osama
  11. 11. Promibeat 800
  12. 12. Wir Ham's Geschafft
  13. 13. Bejonze
  14. 14. Misanthropoly
  15. 15. Raining Blood

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT J.B.O.

Obwohl sie auf ihrer Homepage erklären, dass "die Situation der Namensschöpfung durch Bierdunst verschleiert" sei und sie deshalb nicht mehr wüssten, …

21 Kommentare

  • Vor 17 Jahren

    Oh Mann Edele, ich muss echt sagen, dass deine Artikel immer beschissener werden...

    Dass du nen verdammt engstirniger Typ bist, der von vornerein Cd'S zerreisst, weil sie ihm subjektiv nicht zusagen (Stichpunkt Nu-Metal-Zeuch, das generell ja immer scheisse ist) und neben deiner Musikrichtung alles andere eh crap ist, hat wahrscheinlich inzwischen ja jeder gecheckt, aber der Artikel ist mal wieder besonders dufte...

    Auf der einen Seite prangert du an , dass JBO sich doch nicht rausnehmen soll , den Gitarristen von Iced Earth zu verarschen, weil er ja so toll ist (was er zugegebenermaßen auch ist! ) auf der anderen Seite ist deiner Meinung nach das Lied "Oaargh" allein deswegen schlecht, weils von den ZITAT " unsagbar schlechten Wir sind Helden ist...

    aha...

    Woran machst du jetzt fest , dass die Gruppe so schlecht ist?
    Mir gefallen sie zwar auch nicht wirklich, aber rein objektiv und musikalisch können sie gar nicht so scheisse sein, wenn sie hier von deinen Kollegen 4 bzw. 5 Sterne abräumen...

    Was hat dieser Artikel bitte noch mit Objektivität zu tun?

    Genauso nützlich, als wenn ich nen Death Metal'er nach ner Ärzte-Cd frage, die dann scheisse is weil kein Death Metal...

  • Vor 17 Jahren

    ....Oaargh" ist leider viel zu nah am beschissenen Original von den unsagbar schlechten Wir Sind Helden und geht schon allein deswegen auf den Sack....
    alter, das da hätte jeder 10.klässler mit ner guten portion abscheu gegenüber der musik auch hinbekomm...das ihr sowas veröffentlich und dann noch als "cd-kritik" markiert ist der witz des monats...das is in irgendnem blog angebracht, aber doch nicht auf so ner seite wie laut.de...bildzeitung lässt grüßen...

  • Vor 17 Jahren

    Ja, die Review war teilweise nicht so dolle wie sonst, das mit den Helden hätte so nicht sein müssen, hätte auch gereicht zu sagen, man mag sie nicht. Aber besonders witzig ist der Verweis auf diesen Otto, der mit "dem Otto" nix zu tun hat. Könnte man aber mal in die Datenbank aufnehmen :) Ansonsten: JBO mag man oder nicht. Ich zähle zu ersteren ;)