laut.de-Kritik
Von Partyfotos und Sangria-Eimern.
Review von Eberhard DoblerDer erste Gedanke bei "Dance Again (feat. Pitbull)": Der Vergleich mag nicht zulässig sein, aber man sollte jedem Rezensenten, der sich über Madonnas Aktuelle das Maul zerrissen hat, zwangsweise J Los Hitcompilation auf die Ohren schnallen - er dürfte seine Meinung revidieren. Selbst, wenn die 53-Jährige tausend Mal pro Minute das Wort "Girl" in den Mund genommen hätte.
Das einen Tick unangepasstere, dafür auf nervigen Synthielicks basierende "Goin' In (feat. Flo Rida)", ein Song zum Tanzfilm "Step Up Revolution", gehört letztlich in dieselbe Kategorie: Wer die "Lambada"-Hook samplet ("On The Floor", wieder mit Pitbull vom Erfolgsalbum "Love?"), ist rein musikalisch betrachtet nicht ernstzunehmen. Und wenn dazu im Club noch so viele Partyfotos geschossen und Sangria-Eimer gekippt werden.
Womit wir wieder bei Madonna wären: Die verwies einst - popmusikhistorisch relevanter - lieber auf ABBA als "Lambada" (J Los frühes "Waiting For Tonight" klingt übrigens ziemlich nach der Ciccone). Fans mögen jetzt schmollen, aber auch sie merken: Die beiden ersten und aktuellsten Tracks der Compilation schlagen kein aufregend neues Kapitel in Miss Lopez' Karriere auf.
Dass auch Jenny mal eine Best Of/Greatest-Hits im Sommerloch auf den Markt wirft - geschenkt. Es ist ja nicht so, dass sie nicht das ein oder andere sexy Ding drauf gehabt hätte. "Love Don't Cost A Thing" beispielsweise. "Jenny From The Block" (hier mit Styles P und Jadakiss), "Im Real" und "Ain't That Funny" (beide in Remixen mit Ja Rule), "All I Have (feat. LL Cool J)" oder "Get Right (mit Fabolous) pumpen locker und nicht überladen im klassischen R'n'B/Hip Hop-Kontext - und in dem tanzt die Latin Pop-Queen halt immer noch am besten.
"Dance Again ... The Hits" gibt einen Überblick über ihre Club-Pop/Neo-Dance/Latin-Pop-Karriere. Angesichts von insgesamt fast 30 Singles hätte man da wirklich mehr Tracks berücksichtigen können, zumal es sich um Lopez' erste offizielle Hitcompilation handelt. Die elf dazu geworfenen langweilig bis durchschnittlichen Musikvideos bieten dafür keinen adäquaten Ersatz.
Die "Biggest Hits" begleitet auch die laufende Welttour. Das US-Magazin Forbes rief die New Yorkerin übrigens just in diesem Jahr noch vor Justin Bieber, Rihanna oder Lady Gaga zur "World's Most Powerful Celebrity" aus, was in erster Linie kommerziell motiviert ist. Wie Phoenix aus der Asche muss man da sagen. Und nach diesem Aufreger schalten wir zurück ins Sommerloch.
20 Kommentare
Schlimme beat-klauende Trendhure mit nem schwachen Stimmchen! Wobei, I'm Real mit Ja Rule fand ich super.
Naja, ok...RnB/Hiphop stand ihr ganz gut, aber der Dance-Kram geht mal gar nicht.
Was für eine erhabene Feature-Liste!
Was hat der Rezensent genommen?
Also nicht vom Inhalt her, lediglich vom Schreib... äh... stil. (?)
Ne, so mies war sie sicher nicht, auch "Wrong Turn" war ne gute Rolle. Mal nicht so über unser aller liebsten Kullerarsch hetzen!
Ne, so mies war sie sicher nicht, auch "Wrong Turn" war ne gute Rolle. Mal nicht so über unser aller liebsten Kullerarsch hetzen!
J-Lo und ihre Kiste werden auch immer besser, guter Wein-Style. Danke für die Gallerie, liebe laut.deler