22. Dezember 2010

"Der Kyuss-Split war das Beste, was mir passiert ist"

Interview geführt von

Während sich einige Puristen angesichts der Garcia Plays Kyuss-Tour im Juni einmal mehr über die vermeintliche Sinnfreiheit von Reunions die Finger wund bloggten und ob der Abwesenheit Josh Hommes siegesgewiss die Blasphemie-Karte ausspielten, pilgerten Tausende Zu-spät-Geborene in ausverkaufte Hallen.Mit der einmaligen Chance, den bleischwer groovenden Soundtrack der bewusstseinserweiterten Adoleszenz live am eigenen Leib zu erfahren, hatten selbst unbekümmerte Optimisten in diesem Leben nicht mehr gerechnet.

Zum Dank für den euphorischen Empfang legt John Garcia im März 2011 noch eine Schippe drauf und dreht als Kyuss Lives! mit den Originalmitgliedern Nick Oliveri und Brant Bjork eine weitere Ehrenrunde auf europäischen Bühnen.

Höchste Zeit also, die alte Standleitung Konstanz-Palm Springs zu entstauben. Der letzte Anruf von Kollege Schuh im Desert Dune Animal Hospital liegt immerhin auch schon wieder drei Jahre zurück. Montag, 15. November 2010, 10 Uhr Ortszeit Kalifornien – nach Feierabend in Deutschland, ich höre einen Piepton, die Frisur hält ...

Hi John, wie gehts?

Alles bestens, danke.

Im Sommer bist du mit Kyuss-Songs auf europäische Bühnen zurückgekehrt. Im kommenden Frühjahr legst du mit der Dreiviertel-Reunion zusammen mit Nick Oliveri und Brant Bjork sogar noch einen drauf. Wer von euch kam zuerst auf diese Idee?

Ich wars! Als ich letzten Sommer mit Garcia Plays Kyuss auf Tour war, um meine Soloplatte Garcia Vs. Garcia zu promoten, spielte ich u.a. auf dem Hellfest in Frankreich. Wie es der Zufall so wollte, traten Nick und Brant dort am selben Tag auf, also gingen wir spontan zusammen auf die Bühne und jammten drauflos. Sofort war die alte Chemie wieder da. Sorry – kannst Du bitte einen Moment dranbleiben?

Der Moment dauert unendlich lange vier Minuten. Ich nehme an, dass ich ihn bei der Arbeit unterbrochen habe.

Sorry für die kleine Unterbrechung.

Kein Problem. Arbeitest du immer noch in dieser Tierklinik draußen in der Wüste?

Nein, ich habe die Tierpflege schon vor einem Jahr auf Eis gelegt und konzentriere mich jetzt gerade nur noch auf Garcia Vs. Garcia. Das ist auch der eigentliche Grund, warum ich nun mit Nick und Brant zusammen auf Tour gehe. Als ich sie damals gefragt habe, habe ich ihnen klipp und klar gesagt, dass ich Kyuss Lives! ausschließlich aus einem Grund machen will: um nochmal diesen Vibe heraufzubeschwören, den wir auf der Bühne beim Hellfest hatten. Ich bat sie also, mir diesen Gefallen nicht nur für eine Show, sondern für 23 zu tun und mir dabei zu helfen, Garcia Vs. Garcia noch etwas mehr zu pushen. Glücklicherweise haben sie Ja gesagt.

Hast du auch in Erwägung gezogen, bei Scott Reeder (Kyuss-Basser ab "Sky Valley", Anm. d. Red.) oder Alfredo Hernandez (Drums auf "... And The Circus Leaves Town") anzuklopfen?

Nun ... (atmet tief durch) lass mich eines unmissverständlich klarstellen: Zwischen allen ehemaligen Mitgliedern von Kyuss gibt es keinerlei Feindseligkeit oder böses Blut! Meine Wahl fiel auf Nick und Brant, weil ich dieses grandiose Feeling hatte, als ich mit ihnen beim Hellfest zusammen gespielt habe. Gerade vor einer Stunde habe ich noch mit Scott Reeder telefoniert. Er ist nach wie vor ein enger Freund, den ich über alles liebe.

Auch mit Alfredo habe ich immer noch guten Kontakt. Josh Homme und ich schreiben uns regelmäßig E-Mails und kommen wunderbar miteinander aus. Versteh mich daher bitte nicht falsch, Thomas: Ich habe keinen Bock auf Interviews – und das hier ist erst das zweite, das ich anlässlich der Kyuss Lives!–Chapter Two-Geschichte gebe – in denen versucht wird, ein Keil zwischen uns zu treiben, obwohl wir keinerlei Probleme haben. Wir sind alle gute Freunde und nichts anderes!

Ich wollte dir auch gar nichts Gegenteiliges unterstellen. Mich hat einfach interessiert, ob du immer noch mit Scott in Kontakt stehst. Lass uns nochmal auf Nick und Brant zu sprechen kommen. Habt ihr schon angefangen, für die Tour zu proben?

Yeah, wir hatten gerade letzten Donnerstag die erste Session.

Und? Wie hat es sich angefühlt?

Es war fantastisch! Es fühlt sich großartig an, wieder mit diesen Typen zu spielen und ich kann es kaum erwarten, loszulegen. Das wird ein Wahnsinns-Trip und ich werde garantiert jede einzelne Minute davon genießen. Diese Tour werde ich mein Leben lang in Erinnerung behalten. Ich denke, dass wir alle für dieses Abenteuer bereit sind und niemanden enttäuschen werden. Ich garantiere euch, dass wir an jedem einzelnen Abend alles geben werden.

Habt ihr vor, die Setlist im Vergleich zur letzten Tour zu ändern?

Ja, wir stecken gerade noch mitten in der Songauswahl und überlegen, einige ältere Stücke wie "15 Million Year Trip" oder "I'm Not" ins Set einzubauen. Das wird jedenfalls die größtmögliche Kyuss-Reunion, die es je geben kann.

Klingt vielversprechend. Ich habe dich mit Garcia Plays Kyuss in München und Stuttgart gesehen, wobei mich besonders die Show im Backstage beeindruckt hat. Ich habe bislang noch nie eine derartige Euphorie im Publikum erlebt: die Leute sind komplett ausgerastet – vor allem, als Brant Bjork sich für zwei Songs an die Drums gesetzt hat. Könnt ihr das mit Kyuss Lives! überhaupt noch toppen?

Yeah, da stimme ich dir völlig zu. Mit der Vorfreude wächst bei mir zunehmend auch die Nervosität und, um ehrlich zu sein, auch etwas die Angst. Ich stehe momentan mächtig unter Strom und bin ziemlich aufgeregt, dass die Jungs wieder zusammen kommen und mir helfen, Garcia Vs. Garcia zu promoten. Sie werden vielleicht auch auf der Platte mitspielen und ich freue mich wie ein kleines Kind darauf, mit ihnen auf Tour zu gehen. Das wird ganz groß!

"Hermano hat mir nicht gereicht"

Wird es dieses Mal auch eine Tour durch die Staaten geben?

(laut) Nein! Diese Sache ist ausschließlich für Europa und Australien bestimmt. Südamerika und Kanada waren zwar noch im Gespräch, aber ich glaube nicht, dass das klappt.

Kannst du dir erklären, warum dieser Kyuss-Kult vor allem ein europäisches Phänomen ist? Die Konzerte in Brüssel und London waren ja innerhalb von wenigen Stunden ausverkauft.

Puh, ich hab wirklich keinen blassen Schimmer, aber ich kann es kaum erwarten, zu euch rüber zu kommen. Ich denke, Kyuss hatten gerade einen gewissen Underground-Status erreicht, als wir uns aufgelöst haben. Sobald sich eine halbwegs erfolgreiche Band auflöst, steigt automatisch ihre Wertschätzung. Das gilt ja ganz allgemein: Wenn etwas nicht mehr verfügbar ist, steigt es sofort im Wert.

Für die anstehende Tour sind mit mir, Nick und Brant immerhin 3/4 der Originalbesetzung von Kyuss für 23 Shows zurück auf dem Markt. Ich kann mir diesen Kultstatus von Kyuss auch nicht so recht erklären, aber ich weiß die Unterstützung der europäischen und englischen Fans wirklich sehr zu schätzen. Ich bin überaus dankbar für die Gelegenheit, nochmals in all den Städten zu spielen, die mir immer so einen herzlichen, höchst respektvollen Empfang bereitet haben.

Die Europa-Tour steht unter dem Motto "Chapter Two ... And The Legacy Continues", was ja zumindest noch ein Hintertürchen offen lässt. Habt ihr schon darüber nachgedacht, die Kyuss-Saga um weitere Kapitel zu ergänzen? Vielleicht sogar in Form eines neuen Albums?

Nein! Wir machen das wirklich nur aus dem einzigen Grund, den Namen Garcia Vs. Garcia unters Volk zu bringen. Ich habe Nick und Brant unmissverständlich klar gemacht, dass ich die Kyuss Lives!-Tour nur mache, um mein Soloprojekt zu promoten. Ich will diese Chance dafür nutzen, den Leuten mitzuteilen, dass ich mich nie wirklich von der Musik verabschiedet habe. Ich habe mich lediglich für eine gewisse Zeit in die Wüste zurückgezogen, um mit Tieren zu arbeiten. Ich habe mir zwar ab und zu meine Kicks bei Hermano geholt, aber das hat mir nicht gereicht. Jetzt ist die Zeit reif, mich von dieser Last auf meinen Schultern zu befreien und Garcia Vs. Garcia endlich zu veröffentlichen.

Wie weit bist du mit den Arbeiten an der Soloplatte inwischen vorangeschritten? Gibt es schon einen Veröffentlichungstermin?

Ich bin so gut wie fertig und hoffe, dass es im Oktober 2011 rauskommt.

Werden einige der üblichen Verdächtigen darauf zu hören sein?

Der Gitarrist ist ein guter alter Freund, den ich schon seit zig Jahren kenne. Die meisten beteiligten Musiker sind noch unbeschriebene Blätter, aber ich hoffe, dass auch sie sich einen Namen machen, sobald die Platte draußen ist – sie sind alle unglaublich talentiert. Es wird definitiv eine Rock-Platte, übermorgen treffe ich mich mit Scott Reeder und kann ihn hoffentlich dazu überreden, auf einigen Songs Bass zu spielen. Es werden auf jeden Fall noch einige andere bekannte Musiker wie Ed Mundell (Ex-Gitarrist von Monster Magnet) dazu kommen, die schon lange auf meiner Wunschliste stehen. Ich kann die Katze jetzt noch nicht aus dem Sack lassen, aber ihr dürft auf einige Überraschungsgäste gespannt sein.

Aber du hattest ja bereits während der Garcia Plays Kyuss-Tour betont, dass du das in erster Linie machst, um dein Soloprojekt zu promoten. Haben dir Nick und Brant bzw. der unerwartet große Erfolg dieser Tour sozusagen einen Strich durch die Rechnung gemacht?

Nun, ich habe dadurch halt die Möglichkeit gesehen, zusätzlich Werbung für Garcia vs. Garcia zu machen. Dank der Schützenhilfe von Leuten wie Nick Oliveri und Brant Bjork kann ich noch mehr Aufmerksamkeit auf die Platte lenken.

Was schätzt du denn ganz besonders daran, in Europa zu touren? Dein Promoter hat mir verraten, dass du total auf Schnitzel abfährst.

(Lacht sich schlapp) Jaja, immer diese Gerüchte. Sie stimmen! Ich liebe Schnitzel! Aber ich stehe auch total auf Schweinshaxen! Die deutsche Küche ist einfach phänomenal. Ich genieße es sehr, über den Tellerrand hinauszublicken und etwas anderes auf den Tisch zu bekommmen, als das traditionelle mexikanisch-amerikanische Essen, das ich von Südkalifornien gewohnt bin. Ich möchte möglichst viele internationale Küchen ausprobieren, so abgedroschen das auch klingen mag.

Mich reizt es immer, die jeweiligen regionalen Spezialitäten und Kulturen aus der Warte der Einheimischen heraus kennenzulernen. Daher versuche ich in Deutschland jedes Mal, die besten Restaurants für Schnitzel oder Schweinshaxen aufzuspüren. Daher habe ich im Vergleich zu früher auch einige Pfunde zugelelegt (kichert). Du kannst dir also sicher sein, dass ich in jeder Stadt das beste Spezialitäten-Restaurant ausfindig mache. Das bringt mir am meisten Spaß und Abwechslung im Tourleben, denn es ist teilweise auch ganz schön anstrengend und monoton, so lange Zeit am Stück unterwegs zu sein.

Klingt einleuchtend. Hast Du demnach auch Freunde hier in Europa, die du während den Tourneen besuchst und bei denen du dann auf der Couch pennst?

Üblicherweise eher nicht. Während der Tour ist es eh schwierig, weil meistens leider zu wenig Zeit bleibt. Wenn ich mal einen Day-Off habe, nutze ich den meistens, um mich zu entspannen oder irgendwo gut Essen zu gehen. Ich habe zwar einige Freunde bei euch drüben, aber die besuche ich lieber privat im Urlaub als auf Tour. Der Komfort eines eigenen Hotelzimmers ist da einfach nicht zu toppen.

"Ich kann mich nicht mehr aufführen wie mit 20 und auf alles scheißen!"

Verstehe. Du bist ja auch keine 22 mehr. Vergangenen September hast du die Vierziger-Marke überschritten, nachträglich übrigens alles Gute! Unterscheidet sich das Tourleben heute von den Kyuss-Touren
in den frühen Neunzigern?

Ich bin heute viel gelassener. Als ich Vater wurde, hat sich viel verändert: Meine Familie steht jetzt ganz klar an erster Stelle – nicht die Musik. Ich will sicherstellen, dass immer genug zu Essen auf dem Tisch steht, ich kümmere mich um meine Frau und meine Kinder – das hat mittlerweile oberste Priorität für mich. Ich gebe mein Bestes, damit es ihnen gut geht und sie eine gute Bildung genießen können. Das liegt mir sehr am Herzen, auch wenn sie noch sehr jung sind.

Man muss auf einen Schlag viel mehr Verantwortung übernehmen, ich kann mich nicht mehr wie ein 20-Jähriger aufführen, der auf alles scheißt! Heute schäme ich mich dafür, aber früher war ich genau so drauf. Der John Garcia von heute und der John Garcia mit Anfang 20 sind zwei völlig verschiedene Menschen. Ich kenne diesen Typen nicht mal mehr! Er ist für mich schon vor vielen vielen Jahren gestorben.

Inzwischen ist einiges passiert. Der Kyuss-Split war das Beste, was mir passieren konnte. Ich musste erwachsen werden, meinen Arsch hochkriegen und Verantwortung übernehmen. Und genau das tat ich dann auch. Ich begann als Tierpfleger zu arbeiten und habe das durchgezogen – auch während Slo Burn, Unida und Hermano. Im Unterschied zu früher bin ich heute ein entspannter Familienvater. Wenn du zwei Kinder hast, kannst du nicht die ganze Zeit mit der Band abhängen, tonnenweise Gras rauchen, Parties feiern und Drogen einwerfen. Das kannst du als verantwortungsbewusster Vater einfach nicht bringen. Ansonsten verpiss dich besser.

Das leuchtet ein. Euer Tourtross ist jetzt aber nicht zum fahrenden Streichelzoo mutiert, oder?

(lacht) Noch nicht, nein. Aber alles zu seiner Zeit. Wenn die Arbeit am Ende des Tages erledigt ist, habe ich mir meinen Jacky-Cola verdient. Ob ich mir backstage auch mal zwei oder drei gönne, oder manchmal auch vier, fünf oder sechs? Ja, verdammt, aber erst nach Feierabend!

In diesem Zusammenhang muss ich noch auf den "Trossingen-Incident" von 2004 zu sprechen kommen. Damals sprang Nick Oliveri während eines Mondo Generator-Konzerts (mit Brant Bjork als Support) im beschaulichen Canapé-Club weitgehend unbekleidet auf den lokalen Mischer und kommentierte dessen Arbeit, indem er ihm kurzerhand die Nase blutig schlug. Machst du dir Sorgen, dass Nick auf der anstehenden Tour wieder ausrasten könnte?

(lacht) Das ist eine verdammt gute Frage! Wenn man sich darauf einlässt, mit Nick Oliveri und Brant Bjork auf Tour zu gehen, muss man auf alles gefasst sein. Ich habe persönlich schon den Eindruck, dass Nick entspannt, cool und in Topform ist. Er und Brant sind einfach 'the real deal' – richtige Vollblutmusiker mit allem was dazu gehört. Von dieser Tour wird es also sicherlich einiges zu berichten geben und ich habe nicht vor, auch nur eine einzige Sekunde davon zu verpassen.

Lebst du ansonsten immer noch draußen in der Wüste?

Klar, immer noch mitten im Niemandsland, nördlich von Palm Springs.

Was ist mit Nick und Brant, seid ihr Nachbarn?

Brant hat noch eine Wohnung draußen in Joshua Tree aber Nick kommt glaube ich nicht mehr so oft hier heraus.

Inwiefern bist du in diesen ganzen Desert-Rock-Klüngel involviert, also dieser lose Verbund an Musikern, die bei den Queens Of The Stone Age oder den Eagles Of Death Metal ein und aus gehen?

Von den Eagles kenne ich persönlich niemanden. Ich kenne nur Jesse Hughes, weil ich mit ihm auf die High School ging. Die Typen von Queens Of The Stone Age habe ich bislang auch nur ein, zweimal getroffen, wobei in meinen Augen Josh Homme QOTSA ist. Ich weiß also nicht genau, wer nun wirklich aus der Wüste stammt, wer hier geboren und aufgewachsen ist oder wer einfach nur zugezogen ist. Viele Leute behaupten, sie kämen aus der Wüste oder würden hier draußen leben, obwohl sie gerade mal ein paar Jährchen hier sind. In meinen Augen zählt das einen Scheiß.

Plötzlich tummeln sich hier draußen eine Menge Regisseure, Produzenten und Musiker, die alle aus Los Angeles geflüchtet sind und mir jetzt meine Idylle kaputt machen. Wenn es um die Wüste geht, bin ich ehrlich gesagt ziemlich egoistisch. Wenn es nach mir geht, sollen sich die Leute von hier fernhalten, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Dies ist ein freies Land und die Menschen können zu jeder Zeit, an jedem Ort tun und lassen, was sie wollen.

Wie stehst du allgemein zur zeitgenössischen Rockmusik? Verfolgst du die aktuellen Entwicklungen?

Du meinst Bands wie Maroon 5?

Äh, was auch immer ...

Aber sicher, klar. Ich stehe immer noch auf Monster Magnet und fahre gerade voll auf The Company Band ab. Da spielen glaube ich Typen von Clutch und High On Fire mit, die sind großartig. Auch die aktuellen Alben von Nick Oliveri und Brant Bjork sind toll. Aber viele Leute, die mich nach meinen Hörgewohnheiten fragen, reagieren überrascht, denn ich kann mir heute Danko Jones reinziehen und morgen dann Maroon 5. Die meisten denken eben, dass ich den lieben langen Tag nur herumsitze und Stoner-Rock höre.

So ziemlich das genaue Gegenteil trifft zu: Ich mag Johnny Cash oder das neue Album von Maroon 5, das übrigens von Mutt Lange (u.a. AC/DC-Produzent von "Highway To Hell" und "Back In Black") in der Schweiz produziert wurde. Bei dem Namen Mutt Lange denkst du automatisch an Shania Twain oder Def Leppard, aber ich finde er hat bei dieser Platte einen herausragenden Job abgeliefert. Ich weiß nicht, warum Maroon 5 von allen gehasst werden - ich halte Adam Levine für einen grandiosen Sänger und Songwriter und versuche immer, gegenüber allen Arten von Musik offen zu sein.

Würdest du mir zum Schluss vielleicht Deine Top 5 von 2010 verraten?

Oh Mann, das ist jetzt aber echt hart ... (überlegt) Natürlich Brant Bjorks "Gods And Goddesses" und das Album von The Company Band. Leider weiß ich den Titel nicht, da ich davon nur eine gebrannte CD von meinem Manager habe, aber die ist fantastisch. Danko Jones – Below The Belt und Maroon 5 – ob du es glaubst oder nicht!

(Zum Manager: Was haben wir sonst noch gehört, das uns gefallen hat?) Nun, ich habe auch die Best Of Billy Joel Vol. II in meinem CD-Wechsler, das ändert sich wirklich von Tag zu Tag und von Monat zu Monat – ich durchlaufe immer bestimmte Phasen.

Besagter Manager weist ihn darauf hin, dass die halbe Stunde Interviewzeit rum ist - Nachspielzeit ist leider nicht drin.

Alles klar. Vielen Dank, dass du Dir die Zeit genommen hast und viel Glück für die Tour!

Nachtrag: Sechs Wochen nach unserem Interview rauscht die Nachricht durch den Blätterwald, dass Kyuss Lives! nach der Tournee ein gemeinsames Studioalbum aufnehmen werden. Die Bestätigung des Band-Managements liegt vor. Was aus Garcia Vs. Garcia wird? Fragen wir John beim nächsten Interview!

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT John Garcia

John Garcia wird am 04. September 1970 in San Manuel im Staat Arizona geboren und wächst in Kalifornien auf. Im eher jugendfeindlichen Heimatort lernt …

LAUT.DE-PORTRÄT Vista Chino

Vista Chino eine Newcomerband? Mitnichten. Neu ist 2013 allenfalls der Name, aus der Not geboren obendrein. Denn eigentlich wollten die ehemaligen Kyuss-Freunde …

Noch keine Kommentare