"Das Christentum wird verschwinden. Darüber brauche ich nichts zu sagen. Ich habe Recht und es wir sich zeigen, dass ich Recht habe. Im Moment sind wir beliebter als Jesus Christus."

Diese Worte Lennons schlagen in den USA im Sommer 1966 ein wie eine Bombe. Zum ersten Mal in ihrer Karriere müssen …

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  • Vor 4 Jahren

    John Lennon gehört wahrscheinlich zu einer der kontroverst diskutierten Figuren unserer Zeitgeschichte. Er wurde und wird abgöttisch verehrt, ehrenhaft respektiert, aber auch denunziert oder abgrundtief gehasst. Letzteres hat, im Zusammenhang mit seinem eingangs genannten Beliebtheitsvergleich der Beatles mit Jesus, einen erheblichen Beitrag zu seinem frühen Tod geleistet.
    Er selbst hatte es nicht immer leicht in seinem Leben. Als Jugendlicher musste er mit ansehen wie seine Mutter starb und flüchtete sich in die Musik, die er in der Folge mit rebellischer Leichtigkeit revolutionierte. Stets in Konkurrenz zu seinem engsten Mitstreiter Paul McCartney, an dem er sich messen lassen musste, ob er wollte oder nicht. Wenn man zurückblickt, dann war das auch umgekehrt der Fall. Selbst heute noch, knapp 40 Jahre nach John Lennons Tod, wird Bilanz zwischen Paul und John gezogen und immer noch moniert sich Paul darüber nur als Nummer Zwei angesehen zu werden.
    John hatte die Beatles satt, als die 60er zuende gingen. Er wollte zusammen mit Yoko neue Wege beschreiten und das tat er in der Folge auch. Es war ihm zwar nicht völlig egal, aber er hatte das künstlerisch notwendige Akzeptanzniveau längst hinter sich gelassen und konzentrierte sich auf die Dinge, die ihm wichtig waren. Auch wenn das für einige seiner Beatles-Fans unverständlich und unverzeihlich war.
    Dennoch trat bei vielen seiner Aktivitäten der Glanz einer Experimentierfreudigkeit zum Vorschein, die ihn schon zuvor aus den Clubs in Hamburg in die Arena des Shea-Stadiums in New York getragen hatte. John veränderte sich zwar, doch wenn man ihm zuhört, dann ist die Magie ungebrochen. Den Kritiken zum Trotz wurden sogar die verrissenen Alben seiner Solokarriere – damals wie heute – so oft verkauft, wie es sich viele Musiker nicht einmal zu träumen wagen.

    Im vorliegenden Text ist es interessant zu lesen, dass die genannten Stücke von John Lennon, Imagine und Jealous Guy, als seifig bezeichnet werden. Das eigene Urteil darüber obliegt selbstverständlich jedermann selbst, aber dieser Vergleich wirkt unverhältnismäßig. Angemessen wäre sicherlich zu sagen, dass John Lennons Solowerk unkonventionell und teilweise vielleicht sogar unerträglich war. Schön war es allerdings auch, was es im Übrigen nicht sonderlich von vielen Beatles-Alben unterscheidet.
    John und Paul waren als Beatles auf dem Papier als Autorenpaar verheiratet, obwohl sie ihre Lieder von Anfang an, mit wenigen Ausnahmen, alleine, jeder für sich, komponierten. Das Album Plastic Ono Band ist zweifellos hervorragend, aber mit Nichten das beste, was John je geschrieben hat. Das würde den vielen Hits mit den Beatles und auch den späteren Werken nicht gerecht. Der Grund dafür ist einfach, denn fast sämtliche Beatles-Hymnen stammen im Wesentlichen aus zwei separaten Federn. Yesterday war Paul und alles andere war John, so lässt sich es sich frei nach John selbst, gemäß seiner Aussage in How Do You Sleep auf seinem Album Imagine, interpretieren. Unabhängig von diesen musikalisch genialen, aber ansonsten unschönen gegenseitigen persönlichen Anfeindungen waren sowohl Paul als auch John, selbst ohne den jeweils anderen, zweifelsfrei herausragende, aber auch unabhängige, Komponisten, deren Schaffenskraft die Ära der Beatles überlebt hat. Auf seine eigene Art und Weise hat John, ebenso wie Paul, nach dem unvermeidlichen Bruch den Weg weiter verfolgt, den er zuvor eingeschlagen hatte. Alles Weitere ist Geschichte, die es Wert ist, dass man sie sich sich zu Gemüte führt. Jeder sollte sich sein eigenes Bild schaffen und aus den vielfältigen Quellen wählen, die es zum Thema John Lennon gibt, denn die Meinungen, Behauptungen (inklusive derer Goldmanns) sowie Verschwörungstheorien zu diesem Phänomen sind so vielfältig und, wie kontrovers.

  • Vor 4 Jahren

    Übrigens verhalf Elton John John Lennon zu seinem einzigen Nummer-Eins-Hit zu Lebzeiten nach den Beatles (darüber hinaus auch nur in den USA): What Ever Get You Through The Night. Dieser Song ist zwar bei weitem nicht der Beste, den John je geschrieben hat, aber nach der Aufnahme versprach John Elton, dass er mit ihm zusammen aufträte, falls dieser Song zur Nummer Eins aufstiege. Das war dann unerwartet der Fall, so das es dazu kam, dass John und Elton 1974 gemeinsam im Madison Square Garden Lucy in the Sky with Diamonds spielten, einen Hit, mit dem Elton John zuvor ebenfalls sehr erfolgreich war.

  • Vor 3 Jahren

    Ahab jagt den weisen Wal!

    Angesichts der Beiträge über mir (10 Monate her), stellt sich die Frage von ganz allein. Ist John Lennon posthum an Corona verreckt?

    Gruß Captain

    • Vor einem Jahr

      Mir ist nicht ganz klar, was Du mit deinem Kommentar meinst? Die Beiträge sind zwar etwas länglich, aber dennoch realtiv informativ. LG Sadie ♥

    • Vor einem Jahr

      "Mir ist nicht ganz klar, was Du mit deinem Kommentar meinst?"

      Same, Sadie. Same.

      RIP, Captain. Jetzt jagst Du deinen "weisen Wal" wohl im ewigen Ozean des unbeobachtbaren Universums weiter. :(