laut.de-Kritik

Münchener Singer/Songwriter mit gelungenem Debüt.

Review von

Julian Heidenreich ist der Sänger und Gitarrist der Grungeband Rotamind. Zwar ist deren selbst betitelter Erstling während des Höhepunktes des Tauschbörsenstreits untergegangen, dennoch machten sie sich mit zahlreichen Auftritten einen Namen. Mit "The Secular Proof" versucht der junge Münchener nun, seine Karriere neu zu starten.

Eine tiefe, raue Stimme, die ein Klavier sanft begleitet – der Opener "Something Sweet" beweist, dass die Zeit des Verzerrers zumindest vorerst vorbei ist. Heidenreich stellt sich als sensibler Singer/Songwriter vor, der sich an englischen Vorbildern wie Coldplay orientiert. Seine Begleitband mit dem kuriosen Namen The Truck Driving Buddhas liefert eine stimmungsvolle Grundlage, auf der sich sein Organ gut entfalten kann.

Wie bei der Singleauskopplung "Perfect Match" setzt Heidenreich weniger auf Ohrwürmer als auf die Erzeugung einer sanften, melancholischen Atmosphäre. Eher sind es Akustikgitarre, Klavier, Bass und Schlagzeug, die im Rahmen eines folk-poppigen Klanges für dezente Variationen sorgen, wobei die Melodien gefällig klingen, ohne ab gedroschen zu wirken.

"The Secular Proof" ist ein Album, das überrascht. Erstens wegen der professionellen Produktion und des fehlerfreien Englisches, das nicht vermuten lässt, dass die Beteiligten aus Bayern stammen. Zweitens wegen der intensiven Stimmung, die es erzeugt. Für einen bei der Veröffentlichung des Albums gerade mal 24-Jährigen ist das eine beachtliche Leistung.

Trackliste

  1. 1. Something Sweet
  2. 2. Get Me Over You
  3. 3. Perfect Match
  4. 4. Black Suit With Tie
  5. 5. Lake A
  6. 6. Nothing New
  7. 7. The Secular Proof
  8. 8. My Pretty Crying One
  9. 9. Spring Inside
  10. 10. Venus Eyes

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