KT Tunstall - " Drastic Fantastic"

KT Tunstall ist nach einer zweijährigen Pause wieder zurück. Mit einem netten, etwas schnelleren Gutelaune-Rhythmus und ihrer geliebten Akustikgitarre steigt sie mit "Little Favours" in "Drastic Fantastic" ein.

"Funnyman" klingt ein wenig düster, hat aber dennoch gnadenlose Ohrwurmqualitäten und reißt sofort mit. Doch irgendetwas stört hier. Das Stück wirkt einfach nicht echt und soll wohl lediglich so viele Menschen wie möglich ansprechen. Gleiches gilt für "Hold On". Wäre ich mir nicht sicher, gerade eine Platte von KT Tunstall im Player zu haben, würde ich beim Refrain sagen: "Ist das eine neue Single von Pink?" Kates röhrende Stimme wie auch Rhythmus und der eingängige Sound des Songs klingen extrem nach Alecia Moore.

Frisch zubereitet stammt "Hopeless" aus der Singer/Songwriter-Küche: Man nehme eine handvoll Akustikgitarre, einen folkigen Rhythmus und füge, um das Popgericht stilvoll abzurunden, noch eine Prise Country hinzu. Fertig ist die leicht bekömmliche Speise der Eingängigkeit.

"Beauty Of Uncertainty" hingegen sticht sehr positiv aus dem leider etwas einheitlichen Klanggebilde heraus. Sehr ruhig gleitet das Stück dahin. Kate setzt ihre Stimme bewusst sanft und behutsam ein und verbreitet eine äußerst angenehme und intime Atmosphäre, die sie auch in "Paper Aeroplane" beibehält. Sie verabschiedet sich mit leisen und bedächtigen Tönen nach knapp 40 Minuten von ihren Hörern, hinterlässt jedoch ein zwiespältiges Gefühl.

Alle Songs machen zwar Spaß, sind jedoch nicht allzu innovativ. Vor allem merkt man, dass dieses Album ein großer Verkaufsschlager werden soll. Manchmal fehlt das Herz, das andere Musiker auf ihren Platten bedingungslos offen legen. Vieles wirkt wie nach der ultimativen Popformel verfasst und ohne eigene Note. Die Platte ist zwar nett und unglaublich eingängig, aber leider nicht so herausragend, wie man es von KT Tunstall erwarten durfte.