laut.de-Kritik

Geistreiche Reimfluten und Mülleimergrooves mit Low-Fi-Effekten

Review von

Also leicht machen sie es einem wirklich nicht. Ich hab' selten ein Platte in den Händen gehalten, die so beschissen anfängt. Und auch sonst. Dieses Ding ist so eigenwillig, daß ich eine geschlagene Woche gebraucht habe, um den Mut aufzubringen, sie nochmal einzulegen.

Aber dann....in dieser Platte hab ich mich ordentlich getäuscht. Ich höre sie nicht oft, aber wenn, dann genieße ich die Mülleimergrooves - mit Low-Fi-Effekten noch ein wenig aufgepeppelt - ebenso wie die geistreichen Reimfluten. Das ist kein Stoff für die Hitparaden dieser Welt, das ist der Avantgarde
Hip Hop zur Milleniumskrise.

Quasimodo (Sascha Klammt) und Henrick von Holtum liefern mit "Die Kunst der tiefen Schläge" ihr drittes Album ab. (Das selbstbetitelte Debut wurde kurz nach der Veröffentlichung wegen eines ungeklärten Stranglers-Samples vom Markt genommen.) Daß sich ein Major auf so ein unkommerzielles Projekt einlässt ist ehrenwert und lässt mich hoffen, daß die Kunst doch nicht von VIVA bestimmt wird.

Also, alle die sich ein wenig von der Masse abheben wollen, sollten ihre Popo's zum nächsten Plattendealer bewegen, und dort mal ein Ohr in's Kinderzimmer halten.

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. I Didn't Know What Time It Was
  3. 3. 1-2-3-4
  4. 4. Fett Viel Besser
  5. 5. 68
  6. 6. Interlude
  7. 7. Doobie
  8. 8. Caravan
  9. 9. Quoterman
  10. 10. Interlude
  11. 11. Nächste Station
  12. 12. Twoinonetwo
  13. 13. Die Letzte

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