laut.de-Kritik
Massiv geile Riffs und ein Hauch von Anarchie.
Review von Michael EdeleNee Leute, also ehrlich. Ich mag mich ja eigentlich auch ganz gerne, aber dass ich mich deswegen gleich selber befruchten will, nee, nee.
Die erste Single "Ich Lass Mich Klonen" erzählt von Sänger Stumpens Hoffnung auf eine baldige Duplizierung seinerseits, damit er sich aus lauter Eigenliebe endlich mal selber knattern kann. Jedem wie er's braucht, nur besteht auf dieser CD, genau wie auf jeder anderen "Spassvogel CD", das Problem der Abnutzung. Was beim ersten Hörgang noch witzig ist, lässt beim dritten noch die Mundwinkel zucken und beim siebten geht es einfach nur noch auf den Sack.
Musikalisch hat die Scheibe durchaus wieder Hand und Fuß, die textlichen Verbrechen sind aber, wie bereits erwähnt, auf Dauer nur ärgerlich. Knorkator sind und bleiben nun mal 'ne Liveband, die auf Tonkonserve eigentlich nur verlieren kann. Die Riffs, die Jim Martin (Ex-Faith-No-More) look-a-like Buzz Dee runtersägt, gehen ins Ohr und auch die Keyboards, Chöre und was weiß ich was die noch alles fabrizieren, sind durchaus hörenswert, nur geht all das ohne Gemüsekanone und ähnliche Gimmicks, die live verbraten werden, schnell im Unsinn der Texte unter.
Allein die Verwurstung von der alten Ace Of Base-Schmonzette "All That She Wants" ist schwer kultig und dürfte mit ziemlicher Sicherheit für rege Begeisterung auf mancher Tanzfläche sorgen.
Wie gesagt, "Tribute To Uns Selbst" hat definitiv einen gewissen Spassfaktor und die auch dezente Eigenliebe ist ja ganz o.k., aber man sollte sich fragen, wie lange sich sowas am Leben erhalten lässt. Falls sich irgend jemand wundert, warum es trotzdem drei Punkte gibt: Zwei für massiv geile Riffs und einen für die ansatzweise Witzigkeit und den Hauch von Anarchie.
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