Irgendwann 2006, nachts, an einer süddeutschen Kleinstadt-Tankstelle und zugegebenermaßen nicht ganz nüchtern versuche ich, einem guten, aber Hip Hop komplett abgewandtem Freund, dieses unfassbare neue Ausnahmetalent namens Kollegah nahezubringen, diesen Neubeginn von Deutschrap, den Boss der Bosse.

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  • Vor 7 Jahren

    Album ist besser als King meiner Ansicht nach, der Stil aber spätestens seit eben jener LP überholt. Von diesen "Aha"-Momenten lebt(e) Kolles Rapstil. Ist der erstmal weg, wird es schwer mit guter Unterhaltung.

    Enttäuscht bin ich übrigens von dem lauen Hoodtape 2. Stellenweise ganz nett, stellenweise aber auch ungewohnt unlustig und anstrengend.

  • Vor 7 Jahren

    "Imperiale Langeweile schleicht sich ein in die überlebensgroßen Spiegelhallen" :-D Lieber ein Satz, der brennt, als zehn Absätze verschwendet

  • Vor 7 Jahren

    Ging mir bei den ersten 2 Durchläufen schon mal sehr gut rein. Voraussetzung ist, dass man diesen wirklich brechreizfördernden Track mit MoTrip skippt. Ob es 3/5 oder 4/5 werden, stellt sich noch raus. Aber wie immer weit entfernt von der Totalkatastrophe, die hier seit Jahren murmeltiermäßig vor jedem seiner Releases herbeigeredet wird.

    Hoodtape habe ich mir noch nicht angehört.

  • Vor 7 Jahren

    Wer das feiert hat den Schuss nicht gehört

    • Vor 7 Jahren

      Oder die Kontrolle über sein Leben verloren, um hier mal originell zu sein. :D

      (Musste nach dem Offbeat-Inferno in "Kaiseraura" erstmal pausieren, mehr dann später.)

  • Vor 7 Jahren

    Für meinen Geschmack zu viele nachdenkliche Tracks, Features irgendwie austauschbar (Motrips Part ist ja eine bodenlose..) und am Ende bleibt auch bei den besseren Tracks irgendwie wenig hängen. Da der gute Felix technisch, trotz fehlender Innovationen, immer noch die absolute Oberklasse in Deutschland präsentiert, gehen die 3/5 allerdings klar.
    An die guten Alten "Kollegah" und "Zuhältertape Vol.3"-Zeiten kommt er wohl leider nicht mehr ran.

  • Vor 7 Jahren

    Im Hinblick auf die gesamte Diskographie sicherlich ein eher schwächerers Werk. Herausstechend sind meiner Meinung nach gerade Songs wie 24 Karat und Siegerlächeln. Am besten ist Kollegah immernoch wenn er einfach lässig über einen Beat wandert, ohne dieses gezwungene "Ich bin der Imperator-Universalherrscher-Kaiser" Zeugs und ohne diese schrecklichen epochalen Beats die an Gladiatoreneinmärsche erinnern. Vllt sollte ich mir mal das Hoodtape zu Gemüte führen.

    3/5 wegen Siegerlächeln, den Track feier ich wirklich, vor allem wegen der Staiger Punchline :D

  • Vor 7 Jahren

    ich gehe mit der kritik nicht einher, kann sie aber nachvollziehen.
    gerade die nachdenklicheren tracks liefern doch schon etwas erfrischung zwischen der sonst gewohnten selbstglorifizierung to the fullest. mein problem an diesen songs ist nur, dass sie stellenweise nicht so ganz zum "boss" passen wollen. aber hier könnte man vielleicht zumindest bedingt von der selbstanzündung eines nero sprechen, denn die anzahl der deeperen tracks waren auf nem album von kollegah noch nie so hoch, wenn ich mich recht entsinne.
    meine favoriten sind 24 karat, hardcore und siegerlächeln, dicht gefolgt von pharao, wobei 24 karat am meisten heraussticht.

    sicherlich nicht kollegahs größte leistung, aber wenn man den gesamten deutschrap betrachtet, dann sticht imperator trotzdem deutlich hervor, weil es einfach keinen anderen deutschen rapper gibt, der dermaßen durch sprachgewalt auffällt. 4/5

  • Vor 7 Jahren

    Irgendwie bezeichnend, dass es trotz gewissen Schwächen das mit Abstand beste D-Rap Release 2016 ist. Da kann der Möhrenmann noch so viel VIBEn, er ist einfach um Welten schlechter als Felix.

    • Vor 7 Jahren

      satz 2 ja. satz 1 nein.

    • Vor 7 Jahren

      Naaaaja, mit Abstand...in der Mainstream-Hörnchenszene vllt.

    • Vor 7 Jahren

      ...sprach der Kerl, der Camp David trägt. :rolleyes:
      Was ist denn sonst bitte Besseres rausgekommen? Und komm mir jetzt bitte nicht mit Prezident... :lol:

    • Vor 7 Jahren

      ich mochte plusmachers ernte. gut, der hat nicht die sprachlichen skills von felix... aber er studiert auch nicht jura. wobei... majoe studiert auch jura... und hat auch nicht die sprachlichen skills von felix. der sänger von haSSgesang dürfte mittlerweile sogar promoviert haben... vllt ist das jurastudium doch kein bewertungskriterium mehr.

      Wie gesagt, was gangsta-rap angeht plusmacher.
      was so doppelreime, wortspiele und mehrsinnige punchlines angeht frank hemd

    • Vor 7 Jahren

      Wir hatten noch Azad, SSIO, Megaloh, Ufo, Retrogott und Hulk Hodn, Prezident, RAF Camora, Gzuz & Bonez, RAF mit Bonez, Hany, der Junge Manu, etc..

      Aber auch für mich bis auf die 187er und SSIO und bissl Manu nicht wirklich was dabei.

      Hier eine ganz nette Übersicht aller 16er-Releases:
      http://hiphop-releases.de/deutschrap-relea…

    • Vor 7 Jahren

      "Vibe" >>> "Imperator", aber so was von.

      Spontan fand ich vom klassischeren Deutschrap Azad und Megaloh deutlich besser, dazu SSIO und "Aurora" plus Ignaz' Solo-Projekte. Coup, Gzuz & Bonez, Bonez & RAF haben zwar ihre Schwächen und wurden von mir nicht so lange gehört, aber auch die würde ich in jedem Fall drüber einordnen. Wahrscheinlich - und mir ist bewusst, dass ich mich hier auf sehr dünnes Eis begebe :D - auch Samy mit seinem hörbarsten Solo seit Ewigkeiten. Kalim und Hanybal habe ich noch nicht nachgeholt (ersteres mache ich gleich mal). Manuellsens Album war scheiße, Shindy sehr kurzlebig, vieles habe ich wieder vergessen oder aus mangelndem Interesse gar nicht gehört.

      So insgesamt harmoniert das Deutschrap-Jahr 2016 aber prächtig mit Rest-2016.

    • Vor 7 Jahren

      :lol: plusmacher :lol: nur wack. megaloh, azad und ssio alles wacklurche :D deutschrap is so wack. mich wundert nur das der lauti herr sorge und motrip nicht aufgezählt hat :lol:

    • Vor 7 Jahren

      SSIO ein Wacklurch? So was Irres ich ja noch nie gehört. :D Jetzt ist aber mal gut hier, Obacht!

    • Vor 7 Jahren

      Azad habe ich so 3 Wochen lang gehört, mittlerweile reizt mich das überhaupt nicht mehr, Bonez & RAF war unhörbar, Kalim extrem langweilig, Hany vor allem am Vorgänger gemessen irgendwie lahm und vorhersehbar. Shindy geht mit komplett am Arsch vorbei, Manu und Megaloh sind in meinen Augen schon immer höchstens mal für ein Feature gut, und was ich von dem ganzen Cloud-Quatsch halte, muss ich keinem mehr erzählen. Retrogott war auch "nur" ganz in Ordnung.

      Ich glaube, ich kriege dieses Jahr nur mit großer Mühe eine D-Rap-Top 5 zusammen :\ Plusmacher fand ich aber auch gut. Ach ja, und Bomber war zwar nur Durchschnitt, aber ich habe das aus unerklärlichen Gründen trotzdem ziemlich oft gepumpt.

    • Vor 7 Jahren

      Es ist erschreckend wie gut mich dieser Fake nachmachen kann. Vor Allem der Teil über lauti hätte so wirklich von mir kommen können. :D

    • Vor 7 Jahren

      Gut, dass du nochmal drauf hinweist, das "2.0" habe ich glatt überlesen. :lol:

      InNo: Das mit Kalim stimmt leider. Zwar liefert er eine gute Performance ab, aber musikalisch ist das für AON-Verhältnisse sehr lahm, auch wenn es verständlich ist, dass er sich von SSIOs oder Xatars Sound abgrenzen und einen eigenen Weg gehen wollte. Der verspieltere G-Funk-Style stand aber auch ihm besser. Kein Wunder, dass das so untergegangen ist. :/

    • Vor 7 Jahren

      sehe ich wie Inno

      Was sich Manuellsen mit diesem Vollschrott gedacht hat, wissen wohl nur seine Motorradbrüder. Das ist ein typischer Feature-Künstler, der dann seine (gesanglichen) Fähigkeiten ausspielen kann. Auf Albumlänge mit wenig Neuem zu berechten und mit diesen langweiligen Rapskills ist da schneller die Luft raus, als man denkt. Kommen dann noch diese katastrophalen Produktionen mit sehr komischen Tempowechseln etc dazu, wo ich dann aber wirklich jeden Youtube-Free-Beat besser hätte bringen können, wirds unhörbar

      Shindys Soundbild war hochwertig, aber zu brav um dauerhaft relevant zu sein. Das Konzept ist gerade dabei sich abzunutzen. Die Rucksackgeschichte passte da auch gut ins Bild der platzenden Kommerzblasen

      Ein Kalim ist mir zu eindimensional und unscheinbar um irgendwo herauszustechen, bei SSIO und Megaloh gabs trotz guten Alben extrem kurze Halbwertszeiten, auch sehe ich die AON-Oldschoolformel auf Dauer zu eintönig, um och wie vor einigen Jahren für Furore und frischen Wind zu sorgen

      Xatar ist nach dem Knastaufenthalt auch irgendwie immer beliebiger geworden, die großen Momente gab es dieses Jahr nicht, auch Haftbefehl muss einen neuen Hype erstmal rechtfertigen. Abgeschrieben habe ich allerdings beide noch lange nicht, denke abre dass man bei Hafti auf Dauer mehr erwarten kann, da er deutlich felexibler im Umgang mit Text und Sound ist

      Bei Leuten wie Sido und B-Tight ist es schon lange völlig egal ob man die Alben hört oder nicht, auch Samy kann sich trotz guterProduktionen im Gepäck noch immer nicht von den Vorurteilen lösen und bietet viel Durchschnitt. Motrip und Klassik ist ein Flop mit Ansage, mehr Brimborium im Hintergtund lässt seinen oftmals öden Vortrag noch penetranter erscheinen

      Mit Azad wurde und werde ich schlicht nicht warm, zu emotionslos wispert er in großteils langweilige Tracks und scheint ähnlic Savas nur wie ein Relikt aus einer längst vergangenen Epoche.

      Beim Plusmacher hab ich den Track "Arrestlokal" in bester Erinnerung, einer meiner Favoriten dieses Jahr, das Album an sich war aber nur mit viel Wohlwollen knapp in Ordnung

      Sämtliche Banger und Bossjünger haben planmäßig schlecht abgeliefert, musikalisch stets das unterdurchschnittlich gleiche auf Sparflamme und austauschbar in sämtlichen Vorträgen, Hany hat leider nur verwaltet anstatt für eine weitere Überraschung zu sorgen und Kaisa sehr viel richtig gemacht, nur hat es fast keiner gekauft, weil die naiven Ossis und Therapieaufenhältler der Zielgruppe (ähnlich HT) ihre Gelder zwischen Hülsen, Plastikmessern und Smartphonegebühren aufteilen müssen. Da ist nicht immer ein Kaisa-Album drin und die HT-Meute kauft einfach gezielter jeden Auswuchs ihrer Idole. kann man auch Respekt zollen, das sich das Label konsequent hält, auch wnen die Ideen schon lange verbraucht sind und seit Jahren nur noch ein sich ständiges Wiederholen und Umbauen der ewiggleichen Textinhalte auf kopierten semi-guten Amibeats aus der Retorte vorherrscht

      Bonez&Raf mit ihrem Urlaubspop ist nicht mein Muskstil, daher spare ich mir das Hören. Solo sind beide gut bis mittel. gerade 187 sollten sich nicht zu viel auf den unerwarteten Lorbeeren ausruhen (H&H2 kam nicht im Ansatz an den Vorgänger ran), Raf dagegen sucht sein Jahren seinen Stil und immer dann, wenn er sich in eine richtige Richtung bewegt, wirft er alles über Bord und verkommt zum unverstandenen Depri-Ösi

      Fler hat dieses Jahr auf jeder Ebene für sich genutzt und geht als einer der Gewinner hervor, was bleibt ist die alleinige Vorstellung wie gut eine dauerhafte Zusammenarbeit mit Sebtino geworden wäre..doch Wunschdenken..das Vermächtnis heißt "Unterwegs"

      a propos Sentino: der hat für den versteckten Sommerhit gesorgt und neulich einen ganz passablen Track auf Deutsch rausgehauen. So ganz vergessen will man ihn noch nicht. Der Cloud-rap begann stark, hat sich dann aber aufgrund zuvieler minder talentierter Mitläufer aktuell etwas im sande verlaufen, neue Begeisterung zu entfachen sollte hier das eigentliche Ziel sein. Diese ganzen ehemaligen "Legenden" die zufällig jetzt alle wieder anfangen, kann ich mir wirklich bewusst nicht mehr geben, auch der Nostalgiebonus hilft da wenig, obwohl der Hintergedanke sicher löblich für Fans ist

      leute wie Bomber und Frauenarzt liefen recht zügig an mir vorbei und Kollegah fehlt ganz einfach das Feuer um den Adventskranz erstrahlen zu lassen

    • Vor 7 Jahren

      Manuellsen: Fand 2-3 Tracks richtig stark, noch 2-3 in Teilen super, der Rest aber auch eher unhörbar, die Kritik war da teils schon sehr passend.
      Xatar gefiel mir auch tatsächlich gar nicht als Coup, da muss 2017 wieder was kommen a la BaB
      Bones & Raf habe ich erst gefeiert, hatte aber kaum Halbwertzeit, das stimmt wohl
      187: Da finde ich echt auf jedem Release von egal wem von denen immer einige richtig geile Songs, bin gespannt wie sie künftig ihre frische Art und Weise pflegen wollen.

    • Vor 7 Jahren

      Du hast vergessen "Astronaut" und das Beginner Album zu erwähnen. ;)

    • Vor 7 Jahren

      Stimmt natürlich, Astronaut klärt jede Bitch und Beginner-Album das größte seit Ionen, sollte klar sein.

    • Vor 7 Jahren

      garrets text sollte unbedingt jeder ganz lesen...der part über die kaisa und ht fans is ja mal göttlich :lol:

    • Vor 7 Jahren

      um mal zum thema zu kommen...meiner meinung nach war 2016 ein richtig übles jahr. der trend geht immer mehr in richtung youtube gekasper, dämliche promophasen und rooz interviews. die meisten alben hingegen hat man bereits ne woche nach veröffentlichung wieder vergessen. hängt aber wohl auch mit den hörgewohnheiten der hörnchen zusammen. die ziehen sich die kagge aufn player und hören das dann innerhalb von 2 tagen komplett tot, so wie es seinerzeit auch der legendäre herrmerkt tat...alben die einigermaßen bis gut durchgingen...plusmacher: angenehmes soundbild, aber schlußendlich ist der typ nicht interessant genug. frage mich was der inhaltllich zukünftig noch bringen will? ssio: sorgt weiterhin für gute laune, kann man sich auch ab und an noch geben. aber auch hier wirds interessant was da inhaltlich noch gehen wird in der zukunft? lakman: dope. erstaunlich wenig resonanz in den sozialen medien. liegt aber wohl daran das es nix mehr für die hörner ist. retrogott (sezession): gute sache, vor allem im kontrast zu den kurdos dieser welt. leider behinderte label politik. ht100: hörbar, aber auch zu schnell wieder verschwunden. fler: vibe wohl bestes release. kalim: gutes album. funktioniert hauptsächlich unterwegs nach einbruch der dunkelheit. dem vernehmen nach wird das nächste release auch wieder anders werden. zu viele knechtis die sich über den sound beschwert haben...ebenfalls positiv erwähnen möchte ich das tape vom saloman (anspieltip: yin yin yin). 187 kann ich nicht bewerten da ich den kram komplett über habe...megaflop für mich ist "coup". weitere flops: jasko, nimo, kurdo , sinan g und nate57. comeback des jahres "der wolf". in diesem sinne...free ewa

    • Vor 7 Jahren

      @Garret sehr guter Text!
      Mir haben dieses Jahr gut gefallen: Vibe (tolles geschlossenes Gesamtbild, hör' ich immer wieder gerne), Hanybal war nicht so gut wie die vorherigen, aber trotzdem ein bisschen neues Futter, Lakman cooles Comeback, Frauenarzt sehr geil, Imperator hab' ich nur 1x bislang gehört, aber bin positiv überrascht, Chefket war cool, und dann eben (ja, unseriös, ich mag's aber) das Why SL Album.

      Enttäuscht hat mich HT100, 187, Coup und ein wenig auch MC Bomber und auch Haiyti

    • Vor 7 Jahren

      Dankesehr

      ich hatte doch tatsächlich einen Ali As vergessen, der einmal mehr zwischen Genie und Banalität pendelte. Sein Euphoria hat lyrisch gesehen verdammt starke Momente, auch die Beatuntermalung steckt teilweise den Rest von Deutschrap in die Tasche, nur um dann völlig unverständlich auf schlecht kopierten Retortenkram innerhalb desselben Albums umzuswitchen und einen Haufen an Stimmung zu zerstören, die Beginner waren peinlich, mehr sollte man darüber nicht mehr schreiben, ein immens kreativer und auch soundtechnisch kompetenter Degenhardt leider (oder vielleicht auch hoffentlich) immernoch zu eckig für den Rest der Szene und Leute wie Summer Cem und Co schaffen es tatsächlich Releases zu bringen, die man einen Tag später schon wieder vergessen hat

    • Vor 7 Jahren

      vom Retrogott hatte ich mir rückblickend betrachtet dann doch mehr versprochen und Team Avantgarde fielen etwas aus der Zeit, vielleicht wars auch zu aufgesetzt

    • Vor 7 Jahren

      achja und das hier und auch an anderen Stellen unerklärlicherweise nicht stattfindende "Rapbeduine" von Mosh36 zähle ich zu den kleinen Highlights dieses Jahr, auch wenn dort weiterhin Luft nach oben ist

  • Vor 7 Jahren

    hm ja Imperator, Mois

    Kein Wunder dass das römische Reich zugrunde ging, hört man doch einmal genauer hin

    Da wären die seelenlosen Choral-Quäler und weiterer Monotonie-Bombast, der zum gefühlt xyz-ten Mal im Hintergrund säuselt,g passt prima zum blechernen Vortrag.. Keine Spielerei, kein Augenzwinkern, keine Variation. Immer die gleiche Gebetsmühle mit versuchtem Doubletime, der noch 2008 oder 2011 um ein Vielfaches hungriger klang, ja ungleich motivierter. Psuedodeepe Tracks über sein Innenleben? Was solls, nehmen wir mit halben Ohr mit

    Bedrohlich-atmosphärische Stimmungen kann ein Selbstdarsteller wie Kollegah Anno 2017 nicht mehr rüberbringen. Da wird lieber versucht, die Youtube-Fangemeinde mit aufwendig produziertem Nichts zu umgarnen, mit Schulhof-Jokes bei Laune zu halten und gleichzeitig den Nahostkonflikt nicht zu vergessen, um mediales Gesprächsthema zu bleiben. Zwischendrin ködert man eiin paar naive Seyeds und kultiviert die gepflegte Langeweile, wenn gerade ein Farid unabkömmlich in der Sonnenbank lungert und nach neuen Sprüchen für die meinungsbefreite Generation WhatsApp sinniert.

    Man ist satt geworden..Da nutzt dann auch kein ellenlanges Hoodtape 2 mehr, welches verzweifelt in all dem Morast umherschippert und an die "gute alte Zeit" zu erinnern versucht, sich jedoch in müden Vergleichen, ausgelutscher Rhetorik und ständigem Wiederholen verliert. Das Cover ist jedoch gelungen

    Welche Maßstäbe setzt man denn überhaupt an sowas in diesem ohnehin schon überraschungsarmen Jahr, Die Vorteile liegen auf der Hand. In guten Momenten unterhält Kollegah wie 2 BigMacs, aber schon nach kurzer Zeit ist man die Sättigung los und erhofft sich mehr..

    Wo ist dieser Kollegah, den ich von 2006-2010 wirklich sehr gerne gehört habe, über dessen clevere Texte ich lachen wie Nachdenken konnte, der mit manchmal kruden Beats dennoch immer eine gewisse Stimmung zu transportieren wußte. Von der RBA über die ersten Tapes mit zum genialen Alphagene, dem schon fast routinierten selbstbetiteltem Album, über das mehr als erfrischende und zum Klassiker gereifte JBG1 und dem ZHT 3 hin zum ersten Hoodtape etc (Ausnahmen wie das letztjährige gelungene, jedoch replayarme ZHT4 gibts natürlich)

    Irgendwo ( und ich meine nicht den Autotune oder die Muskelschau) ist ihm in den letzten Jahren die Lockerheit abhanden gekommen. Paradox sicher, sieht man seine gelassenen Interviews und die Eloquenz, sowie der sich einstellende (und verdiente) Erfolg, aber unterhalten kann mich das (vorallem auf Albumlänge) schon lange nicht mehr

    Das Überraschungsmoment ist einer kalkulierten Strategie gewichen oder bin ich einfach aus dieser Art Musik im Deutschrap entwachsen. Hm keine Ahnung, nein. Ich hab mit den älteren Veröffentlichungen immer noch Spaß und finde es per se ja löblich dass Künstler dranbleiben. aber vielleicht nutzt sich die Formel für mich persönlich einfach mit der Zeit ab

    • Vor 7 Jahren

      Erst vor ein paar Tagen wieder das ZHT1 genossen. Der Perspektivenwechsel von T.O.N.I. zum alleinigen Weltmonarchen Sörenius Ide(fe)lix und die damit einhergehende Entseelung/Verkrampfung spielen sicherlich eine große Rolle.
      Dass er auch immer noch anders kann, hat er ja bereits 2x auf den Hoodtapes bewiesen. Auf Dauer würde das natürlich ebenfalls nicht funktionieren, da der Effekt dann verloren ginge. Schließlich sehe ich im HT2 keine Steigerung, sondern eher einen wohltuend-heilsamen Kontrast zu dem Output der letzten beiden Jahre.

    • Vor 7 Jahren

      Aber ist das nicht auch eine Art Kapitulation vor dem aktuellen Schaffen, wenn man bewusst ein Tape mit dem gefeierten Originalstil als Bonus veröffentlicht, das schon im Vorraus eine hohe Aufmerksamkeit erregt, sich die leute sogar eher primär genau darauf freuen?

      Vertraut man seinem eigentlichen Hauptwerk nicht mehr? Und für wenn ist das dann gedacht? Ich behaupte mal, dass in 1-2 Monaten fast niemand mehr Imperator hören wird, das HT2 sich aber durchaus in gewisse Playlists dauerhaft einpendeln könnte. Der erste Teil war sogar durchaus authentisch, kam er doch weit vor Bossaura, zu einer Zeit 2010, in der Kollegah in der Post-JBG-Phase noch immer den Status des unverbrauchten Reimeschmieds innehatte (das ZHT3 war ja auch schon fast wieder retro angesichts der zunehemeden Popularität und hat sich dennoch alsnächstervollwertiger Baustein angefühlt)

  • Vor 7 Jahren

    Kollegah halt. Mich unterhält es immer noch extrem, wobei ich gleichzeitig eben auch verstehen kann, dass einem das zu langweilig wird bzw. ist. Für mich persönlich stellt das keine Kritik dar, weil ich froh bin, dass er letzten Endes auch er bleibt und nicht ständig den Zug mit der gerade angesagten Richtung wechselt. Das ist jetzt auch nicht wertend gegenüber Fler ("Vibe" gefällt mir immer noch richtig gut), sondern eher eine allgemeine Bestandsaufnahme dieser Deutschrapszene. Es braucht sich niemand wundern, dass das Zeug einfach nicht konkurrenzfähig ist und so viele mittelmäßige Releases (at best) den Markt überfluten, weil es einfach kaum noch Künstler gibt, die etwas völlig eigenes machen und nicht nur so'ne Trendyscheiße wie aktuell auch Pillath mit seiner neuen Single.

    Was soll da eigentlich offbeat sein? Vielleicht merke ich das nicht so, weil ich eigentlich aus einer anderen Musiksparte komme und da wohl irgendwie anders draufblicke, aber für mich ist die Art und Weise, wie er da in "Kaiseraura", "24 Karat" oder "Siegerlächeln" beispielsweise mit Flows spielt einfach klasse. Genauso wenig stört mich bei Haftbefehl der ungewöhnliche Reimstil und Flow. Bei beiden merkt man schlichtweg, dass sie etwas Eigenes fabrizieren wollen und einen Mist auf irgendwelche Konventionen geben. Ob einem das zusagt, steht natürlich auf einem anderen Papier, aber ob man diese "fortschrittliche" Herangehensweise deshalb wirklich abstrafen muss, weiß ich auch nicht. Fakt ist, dass man sowohl einen Kollegah als auch einen Haftbefehl sofort aus diesem ganzen Einheitsbrei raus- und ihnen ein gewisses Motiv der Weiterentwicklung eines konventionellen Stils anhört.

    Respekt hat das schon verdient, ich weiß wirklich nicht, warum man da immer wieder despektierlich "argumentieren" bzw. diesen Ansatz kleinreden muss. Nicht alles, was den eigenen Horizont übersteigt, ist automatisch mit negativen Attributen zu versehen.

  • Vor 7 Jahren

    tja, ich würde ja ungehört 1/5 schreiben aber ich kenne ein paar der veröffentlichten videos.
    #funfact: wenn auch nicht repräsentativ und besonders ergiebig recherchiert, aber auf dem w@rez-portal meines vertrauens liegt das hoodtape downloadmäßig vor der deluxe box und vor dem regulären album. ist das bezeichnend?

    • Vor 7 Jahren

      Es könnte natürlich auch daran liegen, dass es praktisch keinen anderen Weg gibt, an das Tape zu kommen, wenn man nicht gerade bereit ist, mehr als nen Fuffie hinzublättern.. Ich bekenne mich dahingehend auch schuldig: Album wird legal gepumpt, fürs Tape muss ich mir dann mal was überlegen :whiz:

    • Vor 7 Jahren

      ja. das macht sinn. aber wie gesagt, es schlägt auch die DL-zahlen der deluxe box.

    • Vor 7 Jahren

      Gibt es wirklich die ganze Box als Paket? Oder meinst du die "Deluxe Edition"? Wenn letzteres, dann ist das "nur" das reguläre Album inkl. Instrumentals.

    • Vor 7 Jahren

      ja. ganze box als paket. also wirklihc alles. regulärer tonträger, instrumentals, bonustracks und das hoodtape

    • Vor 7 Jahren

      Ich würde das jetzt einfach mal Spotify in die Schuhe schieben, Album + Instrumentals dort vorhanden, aber woher das Hoodtape nehmen ?
      Das Hoodtape wird wohl auch mein erster Download seit knapp 4 Jahren...

  • Vor 7 Jahren

    3/5 gehen klar!

    Kein schlechtes Album, ein paar "neue" Akzente erkennbar, ein paar ernstere Töne, die zumindest von einem Ausfall a là "Du bist Boss" weit entfernt scheinen. Aber als Gesamtprodukt eben auch nichts über dem bloßen Mittelmaß Erhabenes - die Sprachspielereien werden da locker durch die belanglosen Beats annulliert.

    Kurz: Fans können das durchaus feiern. Aber explizit empfehlen würde ich das Album niemandem, der nicht ohnehin schon mit Kollegah warm ist.

  • Vor 7 Jahren

    Ganz ehrlich das langweilt doch nur noch. Kann ich mir nur einmal geben um ab und an ein Wortspiel zu finden, das ganz kreativ ist. Ansonsten wars das aber auch schon.

    Musikalisch ist das halt komplett irrelevant, von den Plastikbeats angefangen bis zu dem schon zigmal gehörten Inhalt.

  • Vor 7 Jahren

    Mein erster Eindruck ist sehr geteilt:

    Zunächst muss ich zugeben, dass "Imperator" als das, was es sein soll, durchaus gelungen ist. Die Produktionen sind präzise und professionell, es gibt eine Handvoll namhafter Features, dazu die erwartbaren technischen Qualitäten und natürlich Punchlines und Wortspiele en masse. Außerdem ist für jeden was dabei. Insgesamt ist das ein qualitativ hochwertiges Deutschrap-Produkt.

    Mit jedem dieser Punkte habe ich aber so meine Probleme: Die Produktionen sind in den meisten Fällen austauschbar, steril und sehr konservativ, seit "Bossaura" geht Kolle da auf seinen Alben eben kein Risiko mehr ein. Die Features sind überwiegend unfassbar wack, vor allem Schnarchnase MoTrip und KC Rebell, der Eulensohn. Kollegahs Timing-Problem ist immer noch vorhanden (siehe "Kaiseraura", unfassbar") und wird wohl nie ganz verschwinden. Abgesehen davon, dass ich nicht mehr so sehr auf Punchline-Rap stehe und Wie-Vergleiche echt langsam out sind (Flizzy-Voice :D), hat hier die Qualität und Dichte in meinen Augen nach über 10 Jahren und mindestens ebenso vielen Releases auch eindeutig abgenommen. Die großen Aha-Momente blieben hier aus. Ach ja, übrigens: Ich hasse Alben, bei denen für jeden was dabei ist, denn das bedeutet ja nichts anderes, als dass für mich kaum etwas dabei ist. Hier sind das übrigens "24 Karat" (Dope!) und das Quasi-Outro "Siegerlächeln".

    Wie bewerte ich das nun? Der Kompromiss wären wohl 3/5, aber irgendwie kann ich das nicht, wenn mir nur 2 Songs wirklich gefallen haben und KC Rebell drauf ist. Ich werde nochmal ein, zwei Durchgänge abwarten, ob sich was sich tut.

    (Das "Hoodtape 2" habe ich noch nicht gehört.)

  • Vor 7 Jahren

    Was das "Hoodtape 2" betrifft, nur so viel: Es ist kein ZHT4. Und "Apokalypse" hätte er echt nicht noch draufpacken müssen, unpassender geht's nicht.

    • Vor 7 Jahren

      Also bleibt ZHT 3 sein bestes Werk? Bzw. wenn man den alten Kolle mag, Alphagene?

    • Vor 7 Jahren

      Wohl eher ZHT1. Bzw. Boss der Bosse, wenn man auf Eingängigkeit steht.

    • Vor 7 Jahren

      Kolle hat ne Zeit lang eine sehr krasse Release Qualität geboten. Ist schliesslich geschmacksache welches der werke von 2005–2010 das beste ist.

      Ist find ja das ZHT3 dicht gefolgt vom Debüt, das Beste.

      Alleine wie er in das Intro (ZHT1) reinkommt, ist krass. Der erste Vers ist Legende.

      "deine Mum muss nicht mehr für 'nen Billiglohn putzen gehen / Denn ich bezahle meinen Nutten Silikon-Brust-OPs"

    • Vor 7 Jahren

      Bei mir ist es schon allein aus Nostalgie-Gründen auch das ZHT1. Den, wenn man so will, objektiven Höhepunkt der frühen Schaffensphase stellt aber sicherlich das ZT3 dar, da stimmt - bis auf Sun Diego - einfach alles, vom Produktionsniveau über die Punchline-Dichte bis zur Atmosphäre. Zweifellos ein Deutschrap-Meilenstein. Ansonsten würde ich aber auch das 2008er Album nicht unter Tisch fallen lassen, für mich ein Sommer-Klassiker.

      Ach, stellt euch einfach mal vor, es hätte keinen erneuten Deutschrap-Boom gegeben und Kollegah hätte sich ab 2010 vollkommen auf ein Jurastudium konzentriert... Klar, sein jetziges Schaffen schmälert die Frühwerke nicht und er ist und bleibt eine Deutschrap-Legende, aber auf diesen aufgepumpten Homo-Clown mit Ballermann-Faktor und ausgeprägtem Sendungsbewusstsein hätte ich schon ganz gut verzichten können.

    • Vor 7 Jahren

      Ich mache mich hier mal unbeliebt und sage, dass der Kolle von Album 4 + 5 besser ist als der Kolle auf allen 3 Vorgängern. Jetzt mal ganz losgelöst von den Tapes, die ich alle als ziemlich hochwertig bezeichnen würde.

    • Vor 7 Jahren

      Unter gewissen Gesichtspunkten kann das sogar sein, man wird ja noch routinierter und trifft eventuell öfter den Takt als zuvor, da sich auch einiges wiederholt. Aber als musikalische Gesamtpakete? Eher nicht. Nach dem "Bossaura"-Hate - übrigens ein Album, das ich als Trash-Feuerwerk erster Güte durchaus schätze :D - ist ihm doch jeglicher Hang zu Experimenten und auch ein Großteil der Lockerheit abhanden gekommen und es wurde reichlich kalkuliert und im negativen Sinne aufgesetzt. "King" und "Imperator" sind ja an sich nicht schlecht gemacht, aber es langweilt fast nur noch.

    • Vor 7 Jahren

      Der Hate ist heutzutage doch sogar wesentlich präsenter als 2011, oder habe ich was verpasst? Und ob man ein Album, das gefühlt auf jedem 2. Track eine Autotune-Hook (zu einer Zeit, als fast alle mit Autotune gearbeitet haben), gefühlt auf jedem 3. ein SunDiego-Feature und außerdem auch noch so einiges an Frauengesang aufbietet, als besonders gewagtes Experiment werten sollte, halte ich zumindest für sehr streitbar. Würde er heute ein zweites "Bossaura" droppen, wäre das doch erst recht aus der Sicht der ganzen chronischen Hater DER karrieretechnische Genickschuss.

      Was das "musikalische Gesamtpaket" angeht: Ich weiß ja nicht, was du darunter verstehst, für mich ist es die Kombi aus Beats und Raps. Und wenn beides besser wird, fällt es mir eben schwer vorzustellen, inwiefern das Paket darunter leidet ;)

    • Vor 7 Jahren

      King ist schon krass. Abgesehen von der handvoll Fauxpas, Du bist Boss ... Waren auf King schon sehr krasse Songs.

    • Vor 7 Jahren

      Wenn das damals kein gewagtes Sound-Experiment war, was denn dann? Wüsste jetzt echt kein Deutschrap-Album aus der Ära, das ähnlich stark mit Autotune-Hooks, Techno-Party-Beats und Frauengesang gearbeitet hätte. Zeig mir ein oder zwei davon und ich bedanke mich. :D Natürlich wäre das heute ein noch gewagteres Unternehmen, deshalb geht er ja keine derartigen Risiken ein und denkt mit seinen Tapes sogar immer wieder an die Alt-Fans. ;) Wie groß der Hate insgesamt ist, ist aber doch schwer zu ermitteln, de facto sprechen die Youtube-Kommentare, Bewertungsbalken und Amazon-Rezensionen ja (immer noch) für ihn. Sind die Leute hier oder bei MZEE da aussagekräftig?

      Das musikalische Gesamtpaket sind die Beats, Strophen, Hooks, Features, die Album-Konzeption etc. pp. und in meinen Augen ist das eben keineswegs besser geworden, gerade mit "Imperator" nicht. Natürlich liegt das Problem aber auch bei mir, denn ich bin übersättigt, mein Geschmack hat sich etwas gewandelt und es gibt heutzutage einfach noch mehr Auswahl als von 2005-2010.

    • Vor 7 Jahren

      Ich kann mich zumindest an ein Summer-Cem-Album aus der Zeit erinnern, bei dem der Autotune-Overkill ähnlich war. Frag mich nicht nach dem Titel, kann mich nur erinnern, dass da auch dieser Laser-Track mit Kolle drauf war. "Killa" von Farid habe ich auch als Autotune-verseucht in Erinnerung, aber kann auch sein, dass mir da mein Gedächtnis einen Streich spielt. Außerdem gab es damals zahlreiche Freetracks (oder eine gesamte EP?) von SunDiego, die sogar etwas Anklang fanden, gerade wegen der Autotune-Hooks. Wenn ich länger darüber nachdenke, fällt mir sicher mehr ein, aber darum geht es mir nicht. Es scheint einfach eine Grauzone zwischen "gewagt" und "anbiedernd" zu geben, und wir zwei stehen da offensichtlich wie so oft auf unterschiedlichen Seiten ;)

      BTW, so schlimm fand ich "Bossaura" damals nicht mal, finde nur die Entwicklung, die er danach eingeschlagen hat, wesentlich besser, sound- und raptechnisch.

      Das mit dem Hate ist natürlich nur so ein Gefühl. Ich kenne eigentlich keine Rap-verwandte Plattform, wo die alleinige Erwähnung seines Namens nicht gleich automatisch Hasstiraden nach sich zieht. Muss auch ehrlicherweise zugeben, dass ich schon bestimmt seit 10 Jahren keinen youtube-Comment und keine Amazon-Bewertung von einer Platte mehr gelesen hab. Wenn jetzt jemand mit dem Style nichts anfangen kann oder sich daran überhört hat, ist das ja absolut legitim und nichts, was ich per se anprangere. Aber das Ausmaß an Niedermachen aller neuen Sachen von ihm bei gleichzeitiger Überhöhung der Alt-Werke (mal im Ernst, wer hört sich denn heute noch "Alphagene" an?) wäre mir bei keinem anderen Rapper in dieser Form bekannt...

    • Vor 7 Jahren

      Stimmt, Summer war oder ist öfter mal in ähnlich geschmacklosen Gefilden unterwegs. "Killa" ist ja von 2014, da war das dann wirklich absoluter Mainstream und praktisch jeder hatte das schon mal durch. Ich habe das eben so in Erinnerung, dass Kolle und Sun Diego da in Osnabrück schon etwas für hiesige Verhältnisse recht Neues geschaffen haben, im internationalen Vergleich natürlich überhaupt nicht. Kolle ist doch auch in dem Interview mit Falk (im Tag-Team einem verschüchterten, zurechtgezupften Sun Diego :D) sehr selbstbewusst und zufrieden aufgetreten, was diesen neuen Style anging. Glaube auch, dass es ein schwerer Schlag für ihn war, dass es so viel Hate gab, als er meinte, einen neuen, eigenen Sound gefunden zu haben und nicht nur raptechnisch und lyrich, sondern auch musikalisch mal so richtig an der Konkurrenz vorbeigezogen zu sein. Der Erfolg danach dürfte ihn natürlich besänftigt haben. Ach, es wäre doch langweilig, wenn sich hier alle ständig einig wären. ;)

      Das trifft ja eigentlich auf viele alte Hasen zu, spontan würde mir da vor allem Savas einfallen, der ja nicht das Rappen verlernt hat, aber sich ähnliche Vorwürfe wie Kolle anhören muss (verkrampft, unlocker, unmusikalisch, geschmacksverirrt, verschwörerisch). "Alphagene" höre ich tatsächlich kaum noch, aber das 2008er Album ist halt immer noch dope. Für mich der Höhepunkt der Kolle/Rizbo-Zusammenarbeit und einfach herrlich locker und gekonnt. Dass seine Tapes homogener und stärker als die Alben sind, würde hier aber wahrscheinlich keiner bestreiten. Hab erst letztens wieder das ZHT4 gehört und da kann ich nichts gegen sagen.

    • Vor 7 Jahren

      Für mich sind diese speziellen Kollegah-Momente immer noch ab 2006/7 anzusiedeln. Alphagene wirkte an vielen Stellen vom Soundbild billig und unfertig aber irgendwie auch sympathisch und homogen, dazu unterhaltsame Lyrics, die die RBA-Zeiten noch getoppt haben, auch "Boss der Bosse" fand ich gelungen und neuartig. Hab mir damals viel aufs Sony Ericsson-Handy geladen und Tracks wie "Nacht" oder "Vom Dealer zum Star" nur zu gern gehört. Bei "Kollegah" wirkte er schon sehr souverän und "althasig", ohne an Frische zu verlieren, hier waren mir nur einige Tracks zu beliebig. Das erste JBG war richtungsweisend mit starken Beats und einem damals noch hungrig-relevanten Farid, eine Art ernsthafte Alternative zu CCN

      Das ZHT3 habe ich gerne aufgenommen ohne es wirklich in Grund und Boden zu feiern, man war dieses Niveau einfach schon gewohnt. Auch das Hoodtape plus seine X-Mas Veröffentlichung hab ich mir wohwollend angehört und ziehe herade HT1 auch heute noch gerne hervor um einfach gut klingende Songs wie "Taj Mahal Kokasession " oder "Testomusic" zu genießen.
      "Der einzige Sport, den du Hiphopper kennst, ist Walken wie Christopher " als alter Spoony-Fan eine All-Time-Favourite-Line ;)

      Mich persönlich hat Bossaura nicht unbedingt gestört, einige (unbekanntere) Tracks wie "Das Licht" darauf gefallen mir sehr gut, nur die Singles waren schon eine Richtung, die mir nicht unbedingt zusagte, sogar in ihrer ungewohnten Penetranz mit pseudomodischen Soundanleihen eher störte

      Abgeschreckt hat mich JBG2 und seitdem konnte sich dieses gestörte Verhältnis auch nicht mehr richtig zurechtbiegen, dieses ganze, kindische Unterhemdgepose auch in textlicher Form gepaart mit immer saftloser und berechnender werdenden Beats hat mir auf dauer doch die Motivation genommen, da konnte das ZHT4 zwar einiges kitten, aber war auch ohne die erhoffte langfristige Durchschlagskraft

      Es hat sich etwas vom Mythos verbraucht

    • Vor 7 Jahren

      und nochwas: ich bin sicherlich weit davon entfernt hier Imperator ne 1/5 zu geben, das wäre auch Nonsense, aber wie ich schonmal sagte, verkommt das Kollegah-Hören für mich seit Jahren schon zur mühsamen Schatzsuche, wo ich mir meine Favoriten selbst zusammenpicken muss, anstatt mal ein von vorne bis hinten solide produziertes Album anhören zu können

    • Vor 7 Jahren

      Damit gehe ich im Großen und Ganzen konform. Also abgesehen davon, dass ich auch JBG ewig nicht mehr gehört habe und den Nachfolger trotz Überlänge vielleicht sogar noch etwas besser finde. Selbstverständlich wird Kollegah bei mir nie den "Ungehört 1/5."-Status erlangen, aber es ist schon irgendwie traurig.

    • Vor 7 Jahren

      Na ja, "traurig" ist in dem Fall sehr relativ. Es könnte wesentlich schlimmer kommen. Wenn er sich z. B. plötzlich als ernstzunehmender Künstler inszenieren würde. Oder verzweifelt Franzacken-Style zu kopieren versuchen. Oder Trap machen. Ich verteidige ihn ja vor allem deswegen regelmäßig, weil er wirklich einer der letzten hierzulande ist, bei dem man auch nach 10 Jahren aktiver Karriere immer noch das bekommt, was drauf steht. Dass es da auf Dauer hin und wieder zu Schwankungen in Sachen Qualität oder bei manchem Hörer auch zu Ermüdungserscheinungen kommt, liegt in der Natur der Sache.

      Dennoch hat es gut getan, das alles mal etwas differenzierter zu hören, als es meistens im Eifer des Gefechts möglich ist :kiss:

  • Vor 7 Jahren

    Man gibt also mal wieder Fler den Vorzug, bloss weil seine beats "next level shit" (lel) sind, obwohl er mit Texten ankommt, die selbst ein Baumschulenmongo auf seinen Block sabbern koennte und er sich anhoert wie ein Hoehlentroll aus HdR.

    • Vor 7 Jahren

      Ja, ist dann halt so. Beats sind nun mal auch nicht nebensächlich. ;)

    • Vor 7 Jahren

      Kann ich auch absolut nicht nachvollziehen...

    • Vor 7 Jahren

      liegt wahrscheinlich an deiner zu schlechten Musikanlage (Flervoice ^^)

    • Vor 7 Jahren

      naja kolle schickt höchstens ne abmahnung. fler schickt ne abmahnung UND würde dann trotzdem gerne irgendwann klingelnd vorm laut.de hauptquartier stehen. vermutlich nachts. aber der brate hat ja bawü zur 31er freien zone erklärt :smoke:

    • Vor 7 Jahren

      Ist das mit dem 31er mittlerweile bewiesen, oder immer noch nur ein Gerücht? Weiß man überhaupt wirklich was vorgefallen ist, gibt es aussagekräftigeres als Bild-Artikel dazu?

    • Vor 7 Jahren

      Ich mag den bipolaren Flizzy ja nicht wirklich, aber sein Style ist meistens on point. Kolle ist in der Beziehung mittlerweile schon ein bisschen hängengeblieben. Fängt schon an, bei seinem Obdachlosen-Bart im Video von seinem Fler "Diss". Richtiger Pantydropper.

    • Vor 7 Jahren

      Flers Style ist on point? :D
      Vielleicht auf dem Karneval wenn er mal wieder auf A$ap Rocky macht

    • Vor 7 Jahren

      seit wan ist denn "style" bitte relevant? früher trug man "t-shirts und jeans" egal wie viel cash man gemacht hat :cool:

    • Vor 7 Jahren

      Die fette Qualle sieht doch eh in allem, was er traegt, wie eine zahnlose Pennerpresswurst aus.

      Icy: Hat man sich Nas nach ITW und gerne auch 'Stillmatic' denn ueberhaupt noch wegen der bewts angehoert? Warum wird das bei Kolle so hart bewertet? Der rappt alles und jeden an und durch die Wand, waehrend der Moehrenmann sich seinen Weg noch nicht mal durch eine nasse Papiertuete rappen kann. Aber der Bass brummt halt. Dann kann man ja auch gleich auf instrumentalen Hip Hop umsteigen.

    • Vor 7 Jahren

      Da fragst du echt den Falschen, ich besitze nämlich vier Nas-Alben - die ersten beiden, "Stillmatic" und "Life Is Good", dazu "Distant Relatives". Und das eben, weil ich mir die anderen nicht wirklich oft gegeben habe, da es mich musikalisch einfach kaum gekickt hat. Ich höre Rap ja nicht nur des Raps wegen, sondern als Musik, gerade Ami-Rap, wo ich jetzt nicht immer mit dem Booklet dasitze und das Kopfkino anwerfe. Ich würde mich schon als verkopft bezeichnen, aber eben nicht unbedingt bei Rap. Manchmal reicht es halt, wenn das Sample geil ist, der Bass brummt und ordentlich geprollt wird. :D

      Ich würdeauch sagen, dass man Fler und Kolle einfach schwer vergleichen kann, da beide einfach ganz unterschiedliche Stile pflegen, unterschiedliche Ansprüche an ihre Musik stellen und dementsprechend der eine dieses und jenes besser macht, der andere dafür anderes. Fler hat nun einmal mit die besten Beats in Deutschland am Start, rappt darüber meistens mindestens souverän, zudem mag ich seine Stimme und er hat auch nicht blödere Texte als ein Bushido oder Farid, nur weil er im Gegensatz zu letzterem auf Wie-Vergleiche verzichtet. Ist eben Geschmackssache. ;)

    • Vor 7 Jahren

      Kollegah ist gekleidet so WIE die von Cobra11

      ;-)

    • Vor 7 Jahren

      Ja, als bester Texter Deutschlands (Sorry, Bizzy Bora! :() beherrscht Flizzy natürlich in Ausnahmefällen auch diese hohe Kunst, wenn es mal eben nötig ist, um ein seit Jahren andauerndes Battle zu beenden und sein Gegenüber restlos zu pulverisieren. :D

    • Vor 7 Jahren

      erdogan atalay ----> unbesiegt !

  • Vor 7 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 7 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 7 Jahren

    Jetzt mal ganz ehrlich: bin ich der Einzige, der dieses Cover schon grenzwertig schwul findet? Was soll das darstellen? Gerade, wenn man sich als gottgleiche Figur sieht, sollte man vllt nicht so ein Cover abliefern.

  • Vor 7 Jahren

    Imperator bekommt ne verdiente 3,5/5

    Wie schon vorhergesagt, muss man seine Perlen selber zusammen suchen dafür bekommt man dann recht starke Beats mit ungewohnt viel Atmosphäre und wiedermal teilweise sehr starken Wortspielen, die man so nur bei ihm bekommt

    Auch zeigt er interessante Flowvariationen in den guten Momenten. Features wie Summer und Farid kommen (vorallem Ersterer) mit deutlich mehr Power als auf ihren Soloalben daher, mit Ali As gelingt eine weitere Todeskombi, die das erfolgreiche Euphoriagastspiel lässig weiterführt.

    Eine Colabo LP der beiden würde ich sofort kaufen.

    Motrip schafft es nun auch vom Stimmeinsatz und Reimschema nach Sido zu klingen..was mir nicht gefallen hat (neben einigen offensichtlichen Fillern wie dem öden "Cold Blooded") sind die vielen Widersprüche, die das Album umrund wirken lassen. Da prahlt er, keinerlei Probleme zu haben, lässt sich einige Tracks weiter aber über genau solche Dinge aus. Auch die letzte Konsequenz im unbedingten Replaywert vermisse ich. Vieles klingt ähnlich düster und nur allzu souverän.

    Bei Tracks wie "24 Karat" oder der "Rapkoryphäe" hab ich mich beim Nicken erwischt, auch "Aventator" sowie "Pythonleder" sind grundsolide. Das Outro wiederum spielt gekonnt mit seinem vocalgestützten Beat.
    Obwohl es nach wie vor an vielen Stellen beeindruckt, schwebt ein unbestimmtes Gefühl der Sättigung omnipräsent über den imperialen Palastanlagen