laut.de-Kritik

Der Schwebezustand, wenn eine große Liebe zerbricht.

Review von

Zu Zeiten, als dieser Begriff völlig überstrapaziert war, galt die Musik der Last Days Of April als Emo. Von dieser Schublade haben sie sich mit "If You Lose It" endgültig verabschiedet.

Um das zu beweisen, sollte man das Album von hinten aufrollen. Hört man den letzten Track "Fast, So Fast", könnte man denken, Azure Ray hätten mit Conor Oberst einen Song geschrieben. Wunderschöne, langsame Melancholie, die man sonst vor allem aus der Einsamkeit Omahas - vom Indie-Vorzeige-Label Saddle Creek - kennt. Getragene Gitarren mit Drums, die das Songgerüst darunter hinstreicheln. Darüber getragener zweistimmiger Gesang, bei dem sich kleine Tränen in den Augenwinkeln stauen.

Der Rest des Albums ist sanfter Indie-Pop, den man noch aus den 90ern kennt. Parallelen kann man am ehesten zu Nada Surf ziehen. Genau wie diese schaffen es die Schweden, ihren lockeren Popsongs den Touch an Traurigkeit zu geben, der sie zu etwas Besonderem macht.

"Tears On Hold" ist so einer. Die spielerischen Gitarren lockern die getragene Langsamkeit auf, über die Karl Larsson leicht depressiv mit Zeilen wie "if I leave you it's for the joy of coming home" traurige Situationen besingt.

"If You" taucht den Hörer dann vollkommen in diesen Schwebezustand ein, in dem man sich befindet, wenn eine große Liebe zu zerbrechen droht. Der einzige Haken an diesem so eingängigen und gefühlsgeladenen Album ist, dass es auf Dauer etwas zu eintönig wird. Jeder Song für sich ist wirklich gut, über die Länge des Album sind sie sich jedoch dann doch zu ähnlich.

Trackliste

  1. 1. It's On Everything
  2. 2. Been Here All The Time
  3. 3. Tears On Hold
  4. 4. If You
  5. 5. Me And The Plague
  6. 6. Your Anyone
  7. 7. Want To Go
  8. 8. Do For Two
  9. 9. Live The End
  10. 10. Fast, So Fast

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