laut.de-Kritik
Die Vollbedienung in Sachen Old School-Death Metal.
Review von Michael EdeleLay Down Rotten haben bisher eindrucksvoll bewiesen, dass sie nicht nur national zur absoluten Speerspitze in Sachen Old School-Death Metal gehören. Mit dem Metal Blade-Debüt "Reconquering The Pit" untermauern sie diese Aussage und prügeln sich durch acht erstklassige Walzen.
Ein kurzes, belangloses Intro und schon geht es mit dem Titeltrack in die Vollen. Relativ straight und mit ordentlichem Tempo kloppt die Nummer direkt auf die Nuss und spart nicht mit schwedischen Zitaten à la Grave. Die Death Growls sind erstaunlich gut verständlich, und der Refrain groovt wie Sau. "Sound Of Breaking Bones" geht den umgekehrten Weg und fängt mit groovigen Riffs und ein paar kurzen, knackigen Leads an, um das Tempo schließlich wieder kräftig anzuziehen. Hier gesellen sich zu den Death Growls ein paar fiesere Shouts und ein sehr melodisches Solo.
Mit ein paar erstklassigen Leads leiten sie zu "Bitter Thoughts" über, und es wird wieder deutlich, dass Lay Down Rotten den internationalen Vergleich zu keiner Zeit fürchten müssen. Im Kontext der anderen Songs klingt "New Mechanic Human Phenomena" mit seinem Spoken Word-Sample und dem Flanger-Effekt fast schon modern. Dann setzt jedoch ein Bolt Thrower-Riff ein, das einem in aller Ruhe die Schädeldecke absäbelt und für kräftig Durchzug im Hirn sorgt.
Melodiebetonter geht es in "Demons Breed" über, und man fühlt sich an alte At The Gates-Zeiten erinnert. Nur dass die Riffs mehr Durchschlagskraft besitzen und deutlich besser grooven. Die melodischen Leads tun ihr Übriges, und schon ist man bei "Nihil" angelangt, das eingangs an die neueren The Haunted erinnert. Hier schimmern noch einige Thrash-Elemente durch, was nicht zuletzt an der Drum-Arbeit von Timo Claas liegt. Das ist aber auch das größte Zugeständnis, das die Hessen an verwandte Genres machen.
"Unholy Alliance" rollt mit einem zähen Riff einmal mehr in Bolt Thrower-Manier über das Schlachtfeld und büßt auch trotz anziehender Geschwindigkeit nichts an Durchschlagskraft ein. Ein wenig fühlt man sich gar an Amon Amarth erinnert, die ähnlich mächtig zu Werke gehen. Mit "All Of This Pain" machen sie dann zum Abschluss einfach noch den letzten Grashalm platt. So muss die Vollbedienung in Sachen Old School-Death Metal aussehen.
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