laut.de-Kritik
Neue Töne, nicht entschlossen genug.
Review vonDas Leben ist ein ständiger Wandel, dem sich keiner von uns entziehen kann. Und das ist auch gut so, denn wie langweilig wäre alles, wenn wir stagnieren würden und alles für immer gleich bliebe. Auch die Musik verändert sich. In diesem Fall die der Levellers.
Die Band aus dem englischen Brighton scheint offensichtlich einen neuen Weg einschlagen zu wollen, aber so richtig konsequent packen sie ihr Vorhaben nicht an. "Happy Birthday Revolution" beginnt mit der guten alten Fidel, doch was dann kommt, hört sich an wie ein billiger John-Lennon-Abklatsch. Bei einem Song wie "The Weed That Killed Elvis" kommt man dann endgültig ins Grübeln.
Mit "Sold England" und "Edge Of The World" sind jedoch auch Stücke auf dem Album, die so unverkennbar Levellers sind, dass man sie einfach mögen muss. Herausragend ist das nachdenkliche "Voices In The Wind", das neue Elemente mit schon bekannten verbindet.
Die Botschaft mag sich nicht verändert haben - die Musik allerdings schon. Schon mit dem letzten Album "Mouth To Mouth" haben sie gezeigt, dass man Levellers nicht auf die spritzigen Folksongs von "Levelling The Land" reduzieren kann. Diesen Ansatz setzen sie mit dem neuen Album fort.
Veränderungen sind gut und notwendig. Auch in der Musik. Aber wenn schon, dann bitte konsequent. Nicht ein bisschen neue Sachen ausprobieren, gucken, wie die Hörer darauf reagieren, und ein wenig alte Stücke, mit denen man die Meute beruhigen kann, wenn das Neue nicht ankommt. Das ist feige und das sind nicht die Levellers, deren Musik mich neben meinem Rucksack in der Vergangenheit über lange Zeit begleitet hat.
Noch keine Kommentare