laut.de-Kritik
Laue Scheibe für heiße Sommernächte.
Review von Michaela PutzDie 21-jährige Lily Allen ist ein weiteres Phänomen der MySpace-Generation. In den letzten Monaten verbreitete sich ihre Musik rasant schnell im Internet, die Single steht in England bereits auf Platz eins der Charts . Nun veröffentlicht sie ihr Debütalbum "Alright, Still".
Darauf singt sie sich durch einen massentauglichen Pop-Mix, in dem sich manches Element aus Funk und Reggae tummelt. Ein ums andere Mal verfällt die mädchenhafte Stimme der Engländerin auch in Sprechgesang. Und wenn Lily in einen Zickenkrieg in der Disco verwickelt ist wie bei "Friday Night", kann sie auch mal böse werden und ordentliches Gepöbel vom Stapel lassen.
Wobei wir auch schon bei den Themen angelangt sind, die "Alright, Still" dominieren. Natürlich allesamt tiefgründige Dinge, die eigentlich philosophischer Abhandlung bedürften: Warum schaut mich die Schlampe in der Disco so blöd an? Warum kann ich nicht Spaghetti essen, ohne Schuldgefühle zu haben? "Knock 'Em Out" erzählt, wie man leidet, wenn einen der Falsche anbaggert, und was die hippe Dame von Welt dagegen zu tun gedenkt.
Doch auch praktische Lebenstipps erhält die wahrscheinlich jugendliche Hörerin. "Shame For You" erklärt, wie man verflossene Liebschaften ganz locker los wird. Man hole den großen Bruder, der den Ex dann verkloppt! Oder die gute Lily klatscht über die Unzulänglichkeiten des Guten zwischen den Laken ("Not Big"), weil Rache ja so süß ist ...
Nun ja, gerechter Weise möchte ich an dieser Stelle auch Lilys sozialkritische Ader anführen. So weist sie in "LDN" und "Everything's Just Wonderful" auf die Ungerechtigkeiten des Lebens hin. Sehr aufmerksam.
Lily Allen kokettiert mit dem Image einer Vorstadt-Lolita, das sie in ihren Texten mit zur Schau gestellter Abgebrühtheit verbindet. Alles in Allem erinnert ihr Debüt sehr an Girlbands wie die Sugababes. Musikalisch eher handzahm, ist der Anspruch dieses Popalbums nicht sehr hoch. Jedoch eignet sich "Alright, Still" sicher als laue Scheibe für heiße Sommernächte. Andersrum wär besser.
11 Kommentare
Was ne Schwachsinns-Review für so ein gutes Album. Da hat Madame Super-Auskennerin wohl kräftig danebengegriffen.
Bestes Beispeil für "Review gone wrong".
Komisch, dass sich bisher keiner aufgeregt hat..
Naja, die gute Michaela schreibt ja auch sonst über ganz andere Sachen, wohl die verkehrte auf die gute Lilly angesetzt.
die singel
"littlest tings"
http://www.youtube.com/watch?v=PMI2QhHn85Q…
erinnert sehr stark an
reamonn´s "tonight"
http://www.youtube.com/watch?v=XaW8FyL7xZs
natürlich nur von der melodie her
@mischka (« die singel
"littlest tings"
http://www.youtube.com/watch?v=PMI2QhHn85Q…
erinnert sehr stark an
reamonn´s "tonight"
http://www.youtube.com/watch?v=XaW8FyL7xZs
natürlich nur von der melodie her »):
Ja? Naja, entfernt..
Für mich zwei Songs von unterschiedlichen Planeten.
Du willst doch hier nicht so eine Jahrmarkt-Buden-"Rock"-Band zum niedermachen von Lily Allen reinholen, oder? Das wäre absurd.
ohne ausfallend zu werden, aber das ist ein riesen witz! lilys debutalbum ist wohl genau "DAS" alsbum für laue sommer nächte, grade weil sie genau den flair und den charme auf die wiese bringt, den jeden gleichgesinnten auf die richtige spur bringen sollte. lieder wie "ldn" oder "everythings just wonderful" sind eben die lieder die mich erfüllen. 100% mitsing-potential! mal abgesehen von dem echt immernoch starken rest des albums. bitte hiermit um re-review!!!
"100% mitsing-potential!" singst du auch mit?
gelegentlich!