laut.de-Kritik

Der Rock'n'Roll-Pirat ist zurück.

Review von

Brüder und Schwestern: euer Hohepriester, der große Concigliere des Rock, ihr kennt ihn als Silvio Dante, Frankie "The Fixer" Tagliano oder Giovanni "Johnny" Henriksen, Steven Van Zandt oder auch Little Steven, er lädt zur Rock-Kommunion (Halleluja!), zur Soul-Kommunion (Halleluja!). Und heiliger Bimbam, der gute Stefan nimmt keine Gefangenen, weder im musikalischen noch – seien wir froh – im Wise-Guy-Sinne. Hostie?

Damit das klar ist, wir reden hier von Hymnen, gewachsen in der E-Street-Schule, anachronistisch verwurzelt im Großkosmos Rock'n'Roll. "Communion" macht's vor, Fantasy-Fanfaren, ein bisschen Born To Run, viel Piratentuch, viel Lebensfreude und auch ein bisschen Kitsch. Dann heißt es raus mit den Rumba-Kugeln, Miami Steve hat Lust auf Mambo, "Party Mambo!" um genau zu sein. Da rockt das Love Boat und auch die Klischees tanzen mit, aber sei's drum, die Laune ist bestens.

"Love Again" ist dann wieder so essentiell Steve, hymnisch, viel Pathos, sonnig und herrlich aus der Zeit gefallen, genau wie der Gedanke an die Kellnerin im Diner und die Versprechungen von der ewigen Straße. Und wenn sich bei "Love Again" das Saxofon aufbäumt, dann denkt man an den Big Man und man sieht Steven grinsend vor sich, umhangen von Tüchern, ein Rock'n'Roll-Unikat. Bei "Vortex" glaubt man sich kurz in einer 80er-Jahre-Copserie wiederzufinden, großartig.

Wenn Steve Bandleader ist und nicht Sideman, dann haut er auf den Putz. Dann ist das Leben ein bunter Melting Pot aus fetten Bläserarrangements, aus Soul und Rock'n'Roll, aus viel Backgroundgesang, aus Tanzbarem, Hauptsache das Euphorielevel immer ganz oben und alles immer überdreht, over the top, die Arrangements, die Produktion alles. Nur Crooner ist Steve keiner, wie "Suddenly You" zeigt, schon wieder so eine grandios übertriebene, überzogene Ballade mit Mariachi-Trompeten und B-Movie-Flair.

20 Jahre lang hat Little Steven kein Album mit Eigenmaterial rausgebracht. Beim letzten Longplayer "Soulfire" scheint er wieder auf den Geschmack gekommen sein – und wir sind froh, dass dieser grandiose Showman, dieser bunte Vogel, der High Priest mit Piratentuch wieder da ist und vollends auf die sprichwörtliche Kacke haut.

Trackliste

  1. 1. Communion
  2. 2. Party Mambo!
  3. 3. Love Again
  4. 4. Vortex
  5. 5. A World Of Our Own
  6. 6. Gravity
  7. 7. Soul Power Twist
  8. 8. Superfly Terraplane
  9. 9. Education
  10. 10. Suddenly You
  11. 11. I Visit The Blues
  12. 12. 12. Summer Of Sorcery

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