laut.de-Kritik
Nuancenreiches Indie-Debüt mit himmlischem Gesang.
Review von Deborah SchmidtDie Local Natives fabrizieren facettenreichen Indie-Pop, der an die Nieren geht. Diese Band trifft den Nerv der Zeit und bleibt doch zeitlos. Das Debütalbum "Gorilla Manor" fegt jedenfalls aus den Socken.
Kraftvolle Melodien treffen auf innovative Soundstrukturen, und auch der Gesang kann sich mehr als hören lassen. Wenn Rice und Ayer absolut sauber im Duett erklingen, geht einem das Herz auf. Obwohl sehr stark gesanglich geprägt - auch instrumental zeigen sich die talentierten Amerikaner auf "Gorilla Manor" kreativ.
Der erste Track eignet sich als fabelhafter Repräsentant für den Sound des Albums. Schöne Gitarrenläufe treffen auf beatlastige Drums in abwechslungsreichem Tempo. "Wide Eyes" punktet zudem mit prägnanter Bassline.
Jedem Kenner der Fleet Foxes fällt während der ersten Takte sofort auf, dass der weit verbreitete Vergleich beider Bands sowohl stilistisch als auch klanglich nicht aus der Luft gegriffen wurde.
Es bleibt stets unvorhersehbar, was den Hörer als nächstes erwartet. Die Tracks sind einerseits opulent ausgeschmückt, andererseits mit einer spielerischen Leichtigkeit versehen. Ein gutes Beispiel hierfür liefert "Shape Shifter", das trotz aufwendigem Refrain kein bisschen schwerfällig klingt.
Zu den besonderen Schmuckstücken gehört "Camera Talk", das sofort im Ohr bleibt. Es weist Parallelen mit Vampire Weekend auf und erinnert durch den Einsatz von Geigen an Ra Ra Riot, die sich auch bei anderen Tracks gerne mal ins Gedächtnis rufen. Das sich langsam steigernde "Sun Hands" und "Cards & Quarters" zählen ebenfalls zu den Favoriten.
Mit weniger Experimentierfreude als Ramona Falls und dafür etwas stärkeren Indie-Ambitionen als Bon Iver treten die Local Natives an ihre Instrumente heran. Heraus kommt ein melodisches und vor allem abwechslungsreiches Album.
7 Kommentare
Hört sich interessant an, mal schaun :]
was heißt denn "mit etwas stärkeren indie-ambitionen als bon iver"? ich finde bon iver klasse, würde mir das album hier dann auch zusagen?
@catweazel (« was heißt denn "mit etwas stärkeren indie-ambitionen als bon iver"? ich finde bon iver klasse, würde mir das album hier dann auch zusagen? »):
jep, sicherlich. local natives sind einfach nicht ganz so ruhig wie bon iver zum beispiel.
ich frage mich aber noch immer was das mit den stärkeren indie-ambitionen zu bedeuten hat. also rein aus interesse...
@discobox: ich werd mal auf myspace reinhören
Bin mitlerweile seit 3 wochen im besitz des Albums. Grossartige musik, ist bei mir jetzt schon eine der Platten des Jahres.
richtig geiler Scheiss das Album, da stimmt alles. Bin ewig nicht über den ersten Track hinausgekommen, weil der mich schon so heftig geflasht hat. Und beim zweiten, dritten,... wars immer dasselbe. Definitiv eins der besten Alben des Jahres. Natürlich nur in meinen Augen, bevor jmd. meckert.