laut.de-Kritik

Drive für den Club und Entrücktheit für den Kopf.

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Wer sich mit elektronischer Musik beschäftigt, dem dürfte der Name Lopazz nicht verborgen geblieben sein. Vor allem der epische Remix des Stücks "Micracion" durch Ricardo Villalobos sorgte für Aufsehen in der Szene. Dort erscheint nun mit "Kook, Kook" auch das erste Artistalbum des in Heidelberg wohnhaften Techno-Produzenten.

Mit insgesamt zwölf Tracks zeichnet Lopazz ein optimistisches Bild zeitgenössischer Clubkultur. Schon das hebt ihn aus der Masse der Techno-Releases heraus, denen in den vergangenen Jahren zumeist eine dunkle Ausstrahlung anhaftete. Die Grooves wirken dagegen leicht und freundlich, trotz der minimalistisch angelegten Arrangements. Sie beziehen ihre Kraft aus den deepen Sounds, die Lopazz aus seinem Equipement holt.

Überhaupt zeigt sich schon beim Opener "Volvoice", dass hier ein Soundtüftler am Werk ist. Mit viel Liebe fürs Detail sind die einzelnen Spuren arrangiert. Zugleich interpretiert Lopazz seine Sounds nicht als feststehende Größe, sondern unterwirft sie innerhalb der Tracks einem Wandel. So entwickeln sich ständig neue Schattierungen und phantasievoll ausgestaltete Stimmungsnuancen. Das ist mit ein Grund, warum das Album auf eine Art gar nicht wie elektronische Clubmusik wirkt.

Ausgewogen und organisch ist "Kook, Kook". Und das trotz der teilweise schrägen Melodien, die die Tracks durchziehen, etwa bei "We Are". Dennoch fügt sich am Ende alles bestens zusammen. Lopazz ist einer, der sich im Produzentensessel stets den Blick für das Ganze bewahrt, sich nie verzettelt und dennoch mit jedem Sound eine ungeheure Präsenz - das Wissen um die Wirkung im Moment - ausstrahlt.

Das zeigt sich auch bei "Share My Rhythm", der vielleicht stärksten Nummer des Albums. Funkiger Drive für den Club und spacige Entrücktheit für die Kopfdisco, was will man mehr. Abseits dieser Perle warten noch elf weitere Tracks darauf, für den Club entdeckt zu werden.

Trackliste

  1. 1. Volvoice
  2. 2. Discogs
  3. 3. We are
  4. 4. Bottleneck
  5. 5. Credit card receipt
  6. 6. Play in my house
  7. 7. OlZ days
  8. 8. Share my rhythm
  9. 9. Wet sweat
  10. 10. Wasted days
  11. 11. 2 fast 4 u
  12. 12. MP in love

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2 Kommentare

  • Vor 17 Jahren

    Hallo.

    Leider sind da einige Schreib- und Inhaltsfehler, Das Stück "Migracion" ist von LOPAZZ und wurde von Ricardo und Luciano remixed ! Das Album ist wirklich toll und hörenswert, allerdings verstehe ich es in der Aussage nicht als so optimistisch wie es der Kritiker tut, "The old days" ist doch eine eher kritische Betrachtung der aktuellen Musikszene, was wiederum ein positiver Aspekt des "Kook kook" Album von LOPAZZ ist. Es ist eben keine minimale, "billige" Abhandlung zeitgenössischer Musik, sondern vielmehr ein ganzes Stück Musik, mit Höhen und Tiefen, ups and downs, smiles and frowns ( frei nach Snoop Dogg ). Beste Grüße. Benni

  • Vor 17 Jahren

    yo, da hat schon jemand vor mir kluggeschissen ;). lp auf jeden fall einsame spitze.