laut.de-Kritik

Verbreitet alles andere als Angst und Schrecken.

Review von

Ob der beinahe gleichnamige Film von Terry Gilliam mit Johnny Depp als promoviertem Journalisten und Benicio Del Toro als nie um einen Rat verlegenen Anwalt in den Hauptrollen bei der Namensfindung von Luke Slaters neuer CD Pate gestanden hat, lässt sich nicht so ohne weiteres sagen. Angst und Schrecken jedenfalls haben mich beim Hören der beiden Silberlinge nicht überkommen. Aber ich war auch nicht in Las Vegas. Vielleicht lags ja daran. Ist auch alles nicht weiter schlimm, Namen sind ja bekanntlich Schall und Rauch. Was zählt ist, dass mit Luke Slater sich einer der interessantesten DJs der Szene an die 'Wheels Of Steel' stellt und eine beeindruckende Performance bietet, die nicht nur für Technoheads ihren Reiz entfaltet.

Insgesamt 44 Tracks hat Slater für sein erstes Mix Projekt "Fear And Loathing" ausgewählt und daraus zweimal über 70 Minuten feinste DJ-Kunst gezaubert, die zunächst kompromisslos den Dancefloor bedient, um später subtilere Töne anzuschlagen und mit housigen oder minimal-experimentellen Nuancen zu überraschen.

Die ersten 70 Minuten von "Fear And Loathing" unterstreichen eindrücklich, warum Slater zu den Top DJs der Szene gehört. Mit einem feinen Gespür für die Tanzfläche baut er sein Set auf, das mit dem treibenden Track "Atomic" von Planetary Assault Systems aka Luke Slater himself zum ersten Mal richtig abrockt. Der gut sortierte Plattenkoffer von Luke Slater ist mit Sicherheit beeindruckend und eine der Grundvoraussetzungen für ein gelungenes Set. Doch helfen die beste Scheiben nichts, wenn der DJ nicht die Skills hat, um einen ordentlichen Mix zu gestalten. Und genau hier zeigt sich Slaters herausgehobene Stellung unter den Techno DJs unserer Tage. Er benutzt seine Platten als Rohmaterial, das er mit den DJ-Werkzeugen Plattenspieler und Mischpult bearbeitet. Er fasst seine Platten an, zieht sie auf dem Plattenteller vor und zurück, kreiert neue Geräusche und macht diese zum charakteristischen Erkennungsmerkmal seines Sets.

Der streng am Dancefloor ausgerichteten ersten CD steht ein zweiter Teil gegenüber, auf welchem Slater die Geschwindigkeit etwas zurück nimmt und zunehmend minimale Tracks den Weg auf die Plattenspieler finden. Doch keine Angst, tanzbar bleibt auch dieser Mix. Dafür sorgen schon Tracks von Detroit-Pionier Jeff Mills, Adam Beyer oder Felix Da Housecat. Auch wenn man zwischendurch immer wieder verführt wird, das Tanzbein für einen Moment ruhig zu halten und sich statt dessen im Flow des Mix treiben zu lassen.

Trackliste

  1. 1. Birdland - Birdland
  2. 2. Oxia - Check The M...
  3. 3. Player - Player 6 Side A
  4. 4. Ben Sims - The Basics
  5. 5. 1st Bass - Slam Me Down
  6. 6. Planetary Assault Systems - Atomic
  7. 7. Jeff Mills - Track A1 Taken From AX-009B
  8. 8. DJ Shufflemaster - Slip Inside You
  9. 9. Chris Cowie - Frisky
  10. 10. Ben Simms - Loops
  11. 11. James Ruskin - Confession
  12. 12. Zzino Vs. Filterheadz - Corrador
  13. 13. Regis - Exercise For Institutions
  14. 14. Ben Sims - Manipulated (Adam Beyer Remix)
  15. 15. Sharpside - Teiscodrop
  16. 16. Marco Bailey - The Green Hornet (Advent Remix)
  17. 17. Planetary Assault Systems - Function 3
  18. 18. Ben Long - The Virus
  19. 19. Lords Of Shamboo - Name 4 The Pain
  20. 20. Planetary Assault Systems - Function 5
  21. 21. Michel De Hey Vs. Literon - Transmitter
  22. 22. Cracker Jack - Pussy Freak
  23. 23. Luke Slater - Body Freefall Electronic Inform
  24. 24. Luke Slater - Filter 2 <b> CD 2 </b> </br> </br>
  25. 25. DHS - House Of God
  26. 26. Two Lone Swordsmen - Bunker (Villalobos Remix)
  27. 27. DBX - Spocks Brain
  28. 28. Luke Slater - All Exhale (The FC Kahuna Remix)
  29. 29. Planetary Assault Systems - Groove For Thought
  30. 30. Millsart - Track D1 Taken From 'Every Dog Has Its Day Vol. 2'
  31. 31. Pacou - Tijuca
  32. 32. Millsart - Gamma Player
  33. 33. Mr. G - G's Strings
  34. 34. Artificial Funk - People Don't Know
  35. 35. The Youngsters - Illogique
  36. 36. Mr. Sliff - Power Tower
  37. 37. Adam Beyer Presents Mr. Sliff - Rippin' And Dippin'
  38. 38. B.L.I.M. & Rennie Pilgrem - Eskimo (Yellow Snow Mix)
  39. 39. Tipper - Tug Of War
  40. 40. S.I. Futures Feat. T-Power - I Like That (Brand New)
  41. 41. DJ Remy - Serious Damage
  42. 42. Lamonde - Dr. Smith
  43. 43. Polarity - Subdued
  44. 44. Felix Da Housecat - Silver Screen - Shower Scene (FC Kahuna Mix)

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