laut.de-Kritik
Lockerer Pop/R'n'B lädt zum Tanz in die Dorfdisko.
Review von Alexander EngelenDie vorab ausgekoppelte Single "Perfect Love", die einen ersten vielversprechenden Erfolg verbuchen kann (Top 20 im Airplay und wochenlang Top 20/30 in den Charts), ist ein passendes Beispiel von Lutricia McNeals Stil. Ihre Stimme tanzt soulgeladen auf einem groovenden Beat, mit eingängigem Refrain zu sehr poppig klingender Musik. Doch da sie sich augenscheinlich selber gerne in der Richtung Pop sieht, gehen die Single und der Großteil des Albums schon in Ordnung.
Das erste große Manko sind die teilweise sehr missglückten Songnamen. "Love Is A Drug" klingt doch sehr platt, "Power Of Music" fehlt es einfach an Aussagekraft und zu "Dreadlock Refugee" fällt einem einfach nichts mehr ein. Dass die Songnamen aus der eigenen Feder stammen, kann man bei diesem Album nicht mehr ausschließen, denn Lutricia hat erstmalig bei den Schreibarbeiten mitgewirkt. Hilfe bekam sie nicht nur von Paul Berry und Bill Lawrie, die unter anderem schon für Cher, Tina Turner und Westlife geschrieben haben, sondern auch Froschstimmenkönigin Macy Gray steuerte einen Text bei. Doch leider kann Macy ihre gewohnten außergewöhnlichen und innovativen Ideen nicht auf Lutricia McNeal übertragen, denn "Love Is A Drug" passt sich nur zu gut der Konformität und zeitweiligen Ideenlosigkeit des Albums an.
Auch bei der Musik hat sich die zweifache Mutter starke Unterstützung geholt. Bei den Produzenten unterstützten sie Hochkaräter, die unter anderem schon mit Stars wie Cher, Tina Turner, Lionel Richie, Tityo, usw. gearbeitet haben. Das Ergebnis sind poppige Dance-Nummern ("Power Of Music", "Money"), langsame Gitarren-Nummern ("Love Is A Drug"), reggae-angehauchte Gute-Laune-Lieder ("Dreadlock Refugee") oder die an ihren Vater gerichtete mit Asia-Samples Nummer unterlegte "Papa Said".
Obwohl Lutricia McNeal überall auf der Welt bekannter ist als in ihrem Heimatland, zeigt sie sich doch sehr heimatverbunden, denn ihrem zu Hause ist nicht nur ein Song gewidmet ("Plano-Texas-USA"). Auch der Albumtitel "Metroplex" hat seinen Ursprung in der Gegend von Dallas/USA. Wie das Album symbolisiert ihre Heimat einen Schmelztiegel verschiedener Menschen und Kulturen, den sie in den Musikstilen von R'n'B, Hip Hop, Pop und old-fashioned Soul wiedergeben will.
Ihrer Linie ist sie also treu geblieben, tanzbarer Pop/R'n'B mit Guter-Laune-Stimmung. Bleibt nur noch zu hoffen, dass sie mit diesem doch etwas einfachen Konzept auch in der Dorfdisko ankommt.
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