Marillions Musik zielt eigentlich immer auf den größtmöglichen Effekt, mit gewaltigem Soundaufwand beschwören die Briten Inbrunst und Leidenschaft. Wenn nach gut sechs Minuten der Bass losstürmt und Steve Hogarth über den monoton-harmonischen Flächen von Gitarren und Keyboards mit fragiler Stimme …
Marillion haben die Musikgemeinde schon immer gespalten. Die einen schwören auf die Fish-Aera, andere lobpreisen die Werke mit Steve Hogarth, und wieder andere (wie ich zum Beispiel ) finden in beiden Bandgeschichten musikalische Perlen. Nebenbei bemerkt: Steve Hogarth ist mittlerweile länger bei Marillion als Fish es je war. Und nun ist also das neuste Werk (wiederum zum Grossteil von den Fans im voraus finanziert) erschienen; d.h. die Vorauszahler haben die limitierte Doppel-CD bereits erhalten, die "Normal-Zahler" müssen sich noch bis am 3. Mai gedulden. Dann wird sowohl die Doppel-CD als auch eine einfachere Version in den Läden stehen. Ueber die Unterschiede schreibe ich später noch was.
Die Limited Edition ist übrigens sehr schön designt; im 128-seitigen Booklet (nö, Buch passt schon besser! ) sind die Songtexte, Thank-you's sowie alle Namen der Vorauszahler erwähnt. Das Ganze erinnert ein bisschen an Pink Floyd's "PULSE", aber ohne das blinkende Lämpchen!
Nun aber ans Eingemachte: die Song-für-Song-Review. Los geht's!
The Invisible Man
Dieser Song ist wohl der Grund, warum man die erste CD auch "Brave – Revisited" nennen könnte. Die Stilwechsel hier waren typisch für Marillions 1994er Konzeptalbum, und doch ist der Invisible Man sehr eigenständig. Alle Bandmitglieder stellen hier schon ihr Können unter Beweis... und sie haben überhaupt nichts verlernt! Mit fast 14 Minuten Spielzeit ein schöner Einstieg und natürlich gefundenes Fressen für Lange-Song-Liebhaber wie mich!
Marbles I
Der erste von vier kurzen "Verbindungssongs"; Steve Hogarth sinniert darin über Kindheit und Murmelspiele... nichts Besonderes, aber auch nicht störend. Diese Zwischensongs geben dem ganzen Album einen leichten Konzept-Einschlag, was wohl auch beabsichtigt war.
Genie
Genie ist eine Ballade mit eingängigem Refrain, schönem Solo und ungewöhnlich ruhigem Gesang von Hogarth. Sehr eingängig... könnte eine Single werden. Radiotauglich ist der Song jedenfalls mit nur 4 ½ Minuten!
Fantastic Place
Fantastic Place ist ebenfalls ein sehr ruhiger und entspannter Song. Ein kleines, zerbrechliches Juwel, das vor allem durch den verletzlichen Gesang von Steve Hogarth besticht. Zum Schluss kommt dann aber doch die Kraft zurück, und man fühlt sich an besungenen Fantastic Place versetzt... nicht zuletzt dank dem wunderbaren Gitarrensolo von Steve Rothery!
The Only Unforgivable Thing
Die erste CD besticht durch die ruhigeren Passagen, und da bildet dieser Song keine Ausnahme. Zurücklehnen und entspannen ist angesagt. Dezent unterstützt Steve Rothery's Gitarre Hogarth's Gesang, und langsam baut sich auch hier eine Hymne auf. Rothery liefert dann erneut noch ein wunderschönes Solo ab, und wiederum entsteht ein kleines Meisterwerk... so gefällt's mir!
Marbles II
Murmelspiele, Teil 2.
Ocean Cloud
Nach dem ersten Hördurchgang mein erklärter Over-All-Liebling! Der Wechsel vom balladesken zum stürmischen Marillion-Song und zurück ist hier einfach wunderbar gelungen. Der Song erzählt die Geschichte von Don Allum, der als einziger Mensch den Atlantik in beiden Richtungen in einem Ruderboot überquert hat. Die Gefühlswelten, die man während so einer Reise wohl durchlebt, haben Marillion wirklich unübertrefflich eingefangen! Von Freude über Wut und Verzweiflung bis zu bitterer Angst wird man hier auf die Reise mitgenommen... meiner Meinung nach einer der besten Songs, die Marillion je geschrieben haben (inklusive der Fish-Aera!), und ausserdem ein genialer Abschluss der ersten CD. 17 Minuten Marillion vom Feinsten!
CD 2
Marbles III
Ein sanfter Einstieg in die rockigere Seite.
The Damage
Ein ziemlich cooler Song… Hogarth spielt hier mit seiner Stimme, und im ersten Moment tönt's schräg, gefällt danach aber sehr. Irgendwie passt es total zum Song. Der Refrain kracht, es wird zwischen relaxten Drums und schrammelnden Gitarren hin- und hergewechselt, und diese Mischung macht diesen Song zu etwas Besonderem. Textlich verbindet sich The Damage mit Genie von der ersten CD, aber wie bereits erwähnt, werden auf der zweiten CD schnellere Töne angeschlagen.
Don't Hurt Yourself
Wohl der eingängiste Song, den Marillion in den letzten Jahren geschrieben haben. Die Uptempo-Nummer geht sofort ins Ohr, den Refrain summt man nach dem ersten Hören schon automatisch mit. Wiederum tolle Gitarren- und Synthie-Unterstützung. Wäre auch eine gute erste Single geworden!
You're Gone
Die erste Singleauskopplung (und übrigens die am meisten vorbestellte Single aller Zeiten bei HMV UK!) erinnert mich ein wenig an "This Is The 21st Century" vom letzten Album. Moderne Drumbeats, ein sanfter Synthieteppich und Rothery's Gitarre dezent von überall her. Bisschen U2, ein bisschen Simple Minds, aber immer eindeutig Marillion. Guter Entscheid für einen Single-Release!
Angelina
Ein sehr ruhiger Song, hat mich noch nicht so gepackt. Nach dem ersten Hören machte er mir einen etwas langweiligen Eindruck, aber ich kann mir vorstellen, dass der mit der Zeit besser wird. Sehr schönes Gitarrensolo! Kein wirklicher Ausfall... bin gespannt, wie sich der Song entwickelt.
Drilling Holes
Ein ziemlich abgespacetes Stück Musik, das uns hier serviert wird. Wilde Synthies (sogar mit Barock-Einlage!) von Mark Kelly, leicht verquere Gesangseinlagen von Mr. h, und Ian Mosley an den Drums darf sich hier voll austoben. Die Lyrics lassen schmunzeln (A girl came to help out in the kitchen, And by the evening, We found we were all washed up) und beschreiben die Zeiten, die man mit guten Freunden verbringt und die nie enden sollten (It was just one of those days, When the mind strays, One of those days, When everyone plays, One of those days, When everyone stays, And all of the dreaming goes on). Gefällt mir sehr gut.
Marbles IV
Murmeleien, letzter Teil.
Neverland
Zum Abschluss nochmal ein wunderschönes Epos. Mit der Peter-Pan-Geschichte als Hintergrund-Thema beginnt der Song eher ruhig, und nach zweieinhalb Minuten bohrt sich ein Gitarrensolo direkt ins Herz. Der Song mutiert zu einer Powerhymne; die Verzweiflung tönt aus jeder Silbe, die Hogarth singt. Rothery lässt seine Gitarre nochmal wehklagend erklingen, und der Song baut sich langsam zu seinem grossartigen Finale auf. Meisterlich!!! Wohl der berührendste Song auf dem Album und wiederum ein sehr schöner Abschluss der zweiten CD.
Mein erster Eindruck des Albums ist sehr positiv. Man weiss ja nie richtig, was man von Marillion zu erwarten hat. Ob's eher in Richtung Glanzstück wie Brave oder doch eher Laues wie marillion.com geht. Mit Marbles wurden meine Erwartungen voll und ganz erfüllt. Die Marillos sind in Hochform, abwechslungsreich wie nie, spielfreudig und verspielt, emotionsgeladen und cool. Für mich jetzt schon eines der besten Alben in der Bandgeschichte (und ich hab's erst gestern bekommen! )
Auf der erwähnten Einzel-CD werden übrigens Genie, The Only Unforgivable Thing, The Damage und Ocean Cloud fehlen... und schon nur wegen letzterem Song könnte ich nicht auf die Doppel-CD verzichten!
Ich bin mal gespannt, wie die Fachpresse auf das Album reagieren wird. Was ich bis jetzt gelesen habe, tönte durchaus positiv. Bestimmt wird es auch wieder genügend Nörgler geben, die immer noch nicht kapiert haben, dass sich die Zeiten geändert haben. Egal, wie die Kritiken ausfallen werden; für mich sind Marillion immer noch eines der bestgehütetsten Geheimnisse der englischen Musikszene!
Infos und Sound-Samples auf www.marillion.com/marbles
(Geschafft! ...und das, ohne auch nur einmal "Kayleigh" zu erwähnen! )
Ich kenne da auch einen, der sohn fanatischer Marillion-Fan ist wie du Natürlich hat er die CD auch schon u.s.w. . Ich dachte immer bisher er wäre der Einzigste Irgendwie muss ich leider zugeben *duck* das ich mit Marillion nicht so wirklich was anfangen kann. Ich finde die Musik irgendwie langweilig und fade von denen. Hört sich irgendwie alles gleich an *doppelduck*. Kann mich nicht wirklich dafür begeistern obwohl ich Artrock/Progressive oder wie man das nun nennt, eigentlich auch ganz gut finde. Bevorzuge aber eher meine Lieblingsband: Pink Floyd oder auch Porcupine Tree, die alten Platten von Genesis, Peter Gabriel und einige Platten von Yes. Übrigens: Ich finde auch die Soloplatten von Fish nicht wirklich besser... *wiederduck* Mitsicherheit befinden sich Marillion und auch Fish musikalisch auf einer sehr sehr hohen ebene aber ich kann mich irgendwie nicht wirklich mit ihrer Musik anfreunden. Selbst die ganz großen Werke wie Missplaced Childhood haben mir nicht wirklich gefallen.
Nebst mir und deinem Kollegen gibt's noch etwa 13'498 andere Fanatiker, die die CD vorbestellt haben!
Ducken brauchst du dich übrigens nicht... Geschmäcker sind nun mal verschieden. Die "neueren" Marillion haben auch mit ProgRock nicht mehr viel zu tun, da die Melancholie schon eher vorherrscht. Will auch nicht missionieren (bin überzeugt, dass das dein Kollege auch schon versucht hat! )
Die Fish-Solo-Sachen tun's mir auch nicht so an; hab mir nur mal eine Best-Of gekauft, das reicht für mich.
Ansonsten ist dein Musikgeschmack ja ziemlich ok! Schau doch auch mal im Porcupine-Tree-Forum rein!
Naja dann bin ich aber beruhigt *puuuuh* dachte schon ich hätte mir jetzt nen Feind gemacht War natürlich nicht Ziel der sache... Ehrlich gesagt gabs da kei Ziel *lol* ABer ja der versucht zu "missionieren" *g* und er hat es bisher nicht aufgegeben Marillion sind aber sicher auch ne Klasse Band, wenn man was mit ihnen anfangen kann... finde das Vermarktungskonzept auch von denen recht gut und muss sie auch in dem Zusammenhang loben, das sie wirklich was für ihre Fans tun. Finde teilweise schon cool was die so organisieren... tja da kannste mal sehen wie sehr der am "missionieren" ist Nein aber mir schon klar das die musikalisch wirklich anspruchsvoll sind. Ist halt nur nicht mein Fall... Kann ja mal reingucken, in den Porcupine Tree Forum (danke für den Tip) aber muss zugeben, das ich noch nicht sehr lange Porcupine Tree höre. Habe erst vor nen ca. halben Jahr durch Pink Floyd zu denen gefunden.
Bin auch erst etwa vor anderthalb Jahren auf PT gekommen, auch durch Tips in einem Forum. Aber damals hat's klick gemacht, und ich war mittendrin! Hab sie auch schon zwei Mal live erleben dürfen, echt ein Erlebnis!
Aber Moment... hier geht's ja um Marillion! Also, ich muss sagen, dass ich selten eine Band erlebt habe, die sich so um ihre Fans kümmert! Die Newsletter, die man da bekommt, tönen wirklich so, als wären sie von alten Freunden geschrieben. Und wie du schon erwähnt hast; Fankonzerte, Meetings und und und... Kritiker werfen ihnen ja vor, dass sie das eh nur aus Geldmacherei machen, aber das sehe ich nicht so. Klar, Geld verdienen mit seiner Musik will jeder, aber was Marillion den Fans bietet, geht weit darüber hinaus.
Oje, jetzt fang ich auch noch zu missioniern an... ich schick lieber mal ab!
Ich wäre ja auch scharf auf die doppel CD gewesen, aber das war mir einfach zu viel Geld. 27 Pfund oder so. Bei Ebay für über 40 Euro. Da habe ich mir lieber die einfach CD für 14.99 bei amazon vorbestellt. Die paar Wochen kann ich noch warten. ansonsten mag ich Marillion durchweg und konnte die ewige "Fish oder nicht" Diskussion noch nie verstehen. Ich mag beide Sänger. Hogart hat die bessere Stimme, ist mir aber zu künstlich und eingebildet. Bei Konzerten ist das ganz schlimm, darum gehe ich auch auf keine mehr. Fish ist live und auch so ganz cool. Er spricht übrigens sehr gut Deutsch (man kann ihn mit mühe verstehen). Er hat einfach einen besseren Draht zum Puplikum und darum lieben ihn glaube ich auch so viele. Denn an der Stimme ganz nicht liegen. Sie ist nicht schlecht wie viele behaupten, aber es gibt bessere, eben Hogart oder einfach nur "H".
Ich werde mir die Marillos im Juni mal live ansehen... beim letzten Mal hab ich's verpasst wegen Urlaub, und diesmal passt's gut, weil am nächsten Tag Feiertag ist hier. Wird mein erstes Konzert sein... kann also noch nichts sagen über h's "Live-Allüren". Aber es stimmt, er wirkt oft ein bisschen "abgehoben"... kann es zwar nur aufgrund dessen beurteilen, was man von ihm liest. Jedenfalls interessiert mich vor allem der musikalische Aspekt am Konzert, und da werde ich - denke ich mal - schon auf meine Kosten kommen.
Habe grade gemerkt, dass sich in meiner Kritik ein Fehler eingeschlichen hat: die Doppel-CD ist nur über marillion.com erhältlich, und nur die Einzel-CD wird in den Läden verkauft. So ist das.
Nachtrag: nachdem ich jetzt seit einer Woche praktisch nichts anderes als "Marbles" gehört habe, bin ich zu der Ueberzeugung gekommen, dass dies das beste Marillion-Album überhaupt ist! Jeder Song wächst mehr und mehr, wird zu einer Perle. Immer wieder entdeckt man neue Töne, kleine Finessen, grosses Songwriting.
Steve Hogarth setzt seine Stimme genauso ein, damit sie dem Song dient; nicht überheblich, nicht zurückgenommen... einfach immer genau richtig dosiert (schon beim ersten Song "The Invisible Man" kommt das sehr schön zur Geltung). Steve Rothery darf mehrmals sein Können als einer der besten Gitarristen unter Beweis stellen und zeigt, dass ein Solo nicht möglichst schnell und verfrickelt gespielt werden muss, um seine Wirkung zu erzielen (schon lange nicht mehr hat mich ein Solo wie in "Neverland" derart berührt... ). Auch Mark Kelly an den Tasten und Ian Mosley an den Drums sind (wieder) auf dem Höhepunkt ihres Schaffens angelangt, und Basser Pete Trewawas vervollständigt die perfekte Harmonie. Ich habe mich wirklich sehr auf dieses Album gefreut und hoffte, dass es einige gute Songs enthalten wird. Aber meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen! Ich bin mittlerweile soweit, dass ich nicht sagen kann, welcher Song mir am Besten gefällt... jeder einzelne hat seine eigenen Höhepunkte, und zusammengefügt ergeben sie ein Klangerlebnis erster Güte!
Ich habe mein Album 2004 gefunden... da müsste schon etwas ganz Grosses kommen, um "Marbles" vom Thron zu rollen!
schon passiert! mein eindruck ist auch durchweg positiv. es klingt wieder mehr nach den frühen 90er perlen. dieses album hätte ich nach der afraid of sunlight erwartet. die dichte und der tiefgang der songs ist der wahnsinn!!
Nein, ich werde keinen Kommentar über die Laut-Kritik abgeben... selber schuld, wer bei Marbles die Inbrunst nicht hören kann! Immerhin hat's Joachim auch ohne Kayleigh und Fish geschaft!
Ich habe Marbles jetzt auch schon seit geraumer Zeit und kann die aufkommende Euphorien nicht ganz teilen. Marbles ist ein gutes Marillion Album ohne Schwächen, aber leider fehlt die Power und die Melodien. Ich finde man kann es nicht mit Brave oder afraid of sunlight messen. Ich habe mich lange auf das Album gefreut und höre es gerne aber zu den besten Werken der Briten gehört es nicht. Ich finde auch die Zweiteilung der Platte etwas mißlungen. Die Preise für die doppel CD sind unverschämt, da weigere ich mich einfach soviel auszugeben und höre lieber die einfach CD.
Ich finde, die Einzel- und die Doppelversion vermitteln zwei verschiedene Bilder. Die Stimmung bei der Doppel-CD ist eine ganz Andere, als wenn man sich die Einzelzusammenstellung anhört (MP3 sei dank! ). Bei der Doppel-Version ist die erste CD sehr stimmig und ruhig, eher was für die Proggies; auf der zweiten sind dann vorwiegend die schnelleren Songs drauf.
Eigentlich finde ich's schade, dass die Doppel-CD nur übers Internet bestellt werden kann, die hätten sie genauso gut in den Läden verkaufen können. So bleibt's halt irgendwie ein zweischneidiges Schwert.
Nun, ich bin auf jeden Fall mal gespannt, wie die Songs in der Live-Version tönen werden!
Ich finde es auch lächerlich das einige Leute (z.B. Laut) ständig Marillion unterstellen sie würden wie U2 oder Radiohead klingen oder sogar bei denen was abgucken. Ich denke das ist eher umgekehrt. Und der alte Genesis Vergleich hinkt ein wenig. Die Zeiten sind wohl seit zehn Jahren vorbei. Ich persönlich konnte die Diskusion noch nie verstehn
Solche Kritiken zeigen mir immer wieder, wie viele Leute nach Fish stehengeblieben sind und immer noch auf ein zweites "Script" oder "Fugazi" warten... Selber schuld! Sicher gibt es mittlerweile bessere (oder sollte ich sagen, "angesagtere"!) Bands als Marillion, aber Innovation kann man dieser Gruppe einfach nicht absprechen!
Und CD-Kritiken mit ständigem Vergleichen finde ich eh doof und nichtssagend!
Ich finde es auch sehr ermüdend in jeder Kritik (nicht bei Laut)einer neuen Marillion CD zu lesen das Hogart sich mit den Vergleichen zu Fish auseinander setzten muß. Der Mann ist seit 15 Jahren DER Sänger von Marillion, der muß keinem mehr was beweisen. Außerdem wollen viele nicht wahr haben das H die Band musikalisch nach vorne gebracht hat. Erst kürzlich habe ich mich in einem Interview für einen Landsmann schämen müssen. Da hat er H und Mark Kelly vor sich sitzen und da fragt er doch in der Tat Kelly ob er sich die Rückkehr von Fish vorstellen könnte. Beide müßten lachten und verneinten. Was hat der Reporter für eine Antwort erwartet?
Gute Nachricht. Ich glaube der Mann ist selbst an seinen schlechten Tagen noch genial. Hat er wieder "Hier kommt die Flut" auf deutsch gesungen? Bei den beiden Konzerten wo ich war hat er sich da jedesmal verspielt. Er hat voll die falschen Tasten gehauen und als alle den Atem anhielten grinste er einfach nur und spielte noch mal von neuen los bzw. spielte einfach weiter. Noch cooler ist nur David Bowie. Sein Mikroständer hatte keine Lust mehr und Herr Bowie lachte einfach nur. Überhaupt alberte er die ganze Zeit rum.
Marillions Musik zielt eigentlich immer auf den größtmöglichen Effekt, mit gewaltigem Soundaufwand beschwören die Briten Inbrunst und Leidenschaft. Wenn nach gut sechs Minuten der Bass losstürmt und Steve Hogarth über den monoton-harmonischen Flächen von Gitarren und Keyboards mit fragiler Stimme …
Marillion haben die Musikgemeinde schon immer gespalten. Die einen schwören auf die Fish-Aera, andere lobpreisen die Werke mit Steve Hogarth, und wieder andere (wie ich zum Beispiel ) finden in beiden Bandgeschichten musikalische Perlen. Nebenbei bemerkt: Steve Hogarth ist mittlerweile länger bei Marillion als Fish es je war. Und nun ist also das neuste Werk (wiederum zum Grossteil von den Fans im voraus finanziert) erschienen; d.h. die Vorauszahler haben die limitierte Doppel-CD bereits erhalten, die "Normal-Zahler" müssen sich noch bis am 3. Mai gedulden. Dann wird sowohl die Doppel-CD als auch eine einfachere Version in den Läden stehen. Ueber die Unterschiede schreibe ich später noch was.
Die Limited Edition ist übrigens sehr schön designt; im 128-seitigen Booklet (nö, Buch passt schon besser! ) sind die Songtexte, Thank-you's sowie alle Namen der Vorauszahler erwähnt. Das Ganze erinnert ein bisschen an Pink Floyd's "PULSE", aber ohne das blinkende Lämpchen!
Nun aber ans Eingemachte: die Song-für-Song-Review. Los geht's!
The Invisible Man
Dieser Song ist wohl der Grund, warum man die erste CD auch "Brave – Revisited" nennen könnte. Die Stilwechsel hier waren typisch für Marillions 1994er Konzeptalbum, und doch ist der Invisible Man sehr eigenständig. Alle Bandmitglieder stellen hier schon ihr Können unter Beweis... und sie haben überhaupt nichts verlernt! Mit fast 14 Minuten Spielzeit ein schöner Einstieg und natürlich gefundenes Fressen für Lange-Song-Liebhaber wie mich!
Marbles I
Der erste von vier kurzen "Verbindungssongs"; Steve Hogarth sinniert darin über Kindheit und Murmelspiele... nichts Besonderes, aber auch nicht störend. Diese Zwischensongs geben dem ganzen Album einen leichten Konzept-Einschlag, was wohl auch beabsichtigt war.
Genie
Genie ist eine Ballade mit eingängigem Refrain, schönem Solo und ungewöhnlich ruhigem Gesang von Hogarth. Sehr eingängig... könnte eine Single werden. Radiotauglich ist der Song jedenfalls mit nur 4 ½ Minuten!
Fantastic Place
Fantastic Place ist ebenfalls ein sehr ruhiger und entspannter Song. Ein kleines, zerbrechliches Juwel, das vor allem durch den verletzlichen Gesang von Steve Hogarth besticht. Zum Schluss kommt dann aber doch die Kraft zurück, und man fühlt sich an besungenen Fantastic Place versetzt... nicht zuletzt dank dem wunderbaren Gitarrensolo von Steve Rothery!
The Only Unforgivable Thing
Die erste CD besticht durch die ruhigeren Passagen, und da bildet dieser Song keine Ausnahme. Zurücklehnen und entspannen ist angesagt. Dezent unterstützt Steve Rothery's Gitarre Hogarth's Gesang, und langsam baut sich auch hier eine Hymne auf. Rothery liefert dann erneut noch ein wunderschönes Solo ab, und wiederum entsteht ein kleines Meisterwerk... so gefällt's mir!
Marbles II
Murmelspiele, Teil 2.
Ocean Cloud
Nach dem ersten Hördurchgang mein erklärter Over-All-Liebling! Der Wechsel vom balladesken zum stürmischen Marillion-Song und zurück ist hier einfach wunderbar gelungen. Der Song erzählt die Geschichte von Don Allum, der als einziger Mensch den Atlantik in beiden Richtungen in einem Ruderboot überquert hat. Die Gefühlswelten, die man während so einer Reise wohl durchlebt, haben Marillion wirklich unübertrefflich eingefangen! Von Freude über Wut und Verzweiflung bis zu bitterer Angst wird man hier auf die Reise mitgenommen... meiner Meinung nach einer der besten Songs, die Marillion je geschrieben haben (inklusive der Fish-Aera!), und ausserdem ein genialer Abschluss der ersten CD. 17 Minuten Marillion vom Feinsten!
CD 2
Marbles III
Ein sanfter Einstieg in die rockigere Seite.
The Damage
Ein ziemlich cooler Song… Hogarth spielt hier mit seiner Stimme, und im ersten Moment tönt's schräg, gefällt danach aber sehr. Irgendwie passt es total zum Song. Der Refrain kracht, es wird zwischen relaxten Drums und schrammelnden Gitarren hin- und hergewechselt, und diese Mischung macht diesen Song zu etwas Besonderem. Textlich verbindet sich The Damage mit Genie von der ersten CD, aber wie bereits erwähnt, werden auf der zweiten CD schnellere Töne angeschlagen.
Don't Hurt Yourself
Wohl der eingängiste Song, den Marillion in den letzten Jahren geschrieben haben. Die Uptempo-Nummer geht sofort ins Ohr, den Refrain summt man nach dem ersten Hören schon automatisch mit. Wiederum tolle Gitarren- und Synthie-Unterstützung. Wäre auch eine gute erste Single geworden!
You're Gone
Die erste Singleauskopplung (und übrigens die am meisten vorbestellte Single aller Zeiten bei HMV UK!) erinnert mich ein wenig an "This Is The 21st Century" vom letzten Album. Moderne Drumbeats, ein sanfter Synthieteppich und Rothery's Gitarre dezent von überall her. Bisschen U2, ein bisschen Simple Minds, aber immer eindeutig Marillion. Guter Entscheid für einen Single-Release!
Angelina
Ein sehr ruhiger Song, hat mich noch nicht so gepackt. Nach dem ersten Hören machte er mir einen etwas langweiligen Eindruck, aber ich kann mir vorstellen, dass der mit der Zeit besser wird. Sehr schönes Gitarrensolo! Kein wirklicher Ausfall... bin gespannt, wie sich der Song entwickelt.
Drilling Holes
Ein ziemlich abgespacetes Stück Musik, das uns hier serviert wird. Wilde Synthies (sogar mit Barock-Einlage!) von Mark Kelly, leicht verquere Gesangseinlagen von Mr. h, und Ian Mosley an den Drums darf sich hier voll austoben. Die Lyrics lassen schmunzeln (A girl came to help out in the kitchen, And by the evening, We found we were all washed up) und beschreiben die Zeiten, die man mit guten Freunden verbringt und die nie enden sollten (It was just one of those days, When the mind strays, One of those days, When everyone plays, One of those days, When everyone stays, And all of the dreaming goes on). Gefällt mir sehr gut.
Marbles IV
Murmeleien, letzter Teil.
Neverland
Zum Abschluss nochmal ein wunderschönes Epos. Mit der Peter-Pan-Geschichte als Hintergrund-Thema beginnt der Song eher ruhig, und nach zweieinhalb Minuten bohrt sich ein Gitarrensolo direkt ins Herz. Der Song mutiert zu einer Powerhymne; die Verzweiflung tönt aus jeder Silbe, die Hogarth singt. Rothery lässt seine Gitarre nochmal wehklagend erklingen, und der Song baut sich langsam zu seinem grossartigen Finale auf. Meisterlich!!! Wohl der berührendste Song auf dem Album und wiederum ein sehr schöner Abschluss der zweiten CD.
Mein erster Eindruck des Albums ist sehr positiv. Man weiss ja nie richtig, was man von Marillion zu erwarten hat. Ob's eher in Richtung Glanzstück wie Brave oder doch eher Laues wie marillion.com geht. Mit Marbles wurden meine Erwartungen voll und ganz erfüllt. Die Marillos sind in Hochform, abwechslungsreich wie nie, spielfreudig und verspielt, emotionsgeladen und cool. Für mich jetzt schon eines der besten Alben in der Bandgeschichte (und ich hab's erst gestern bekommen! )
Auf der erwähnten Einzel-CD werden übrigens Genie, The Only Unforgivable Thing, The Damage und Ocean Cloud fehlen... und schon nur wegen letzterem Song könnte ich nicht auf die Doppel-CD verzichten!
Ich bin mal gespannt, wie die Fachpresse auf das Album reagieren wird. Was ich bis jetzt gelesen habe, tönte durchaus positiv. Bestimmt wird es auch wieder genügend Nörgler geben, die immer noch nicht kapiert haben, dass sich die Zeiten geändert haben. Egal, wie die Kritiken ausfallen werden; für mich sind Marillion immer noch eines der bestgehütetsten Geheimnisse der englischen Musikszene!
Infos und Sound-Samples auf www.marillion.com/marbles
(Geschafft! ...und das, ohne auch nur einmal "Kayleigh" zu erwähnen! )
Frag' mal den Benassi!
Ich kenne da auch einen, der sohn fanatischer Marillion-Fan ist wie du Natürlich hat er die CD auch schon u.s.w. . Ich dachte immer bisher er wäre der Einzigste
Irgendwie muss ich leider zugeben *duck* das ich mit Marillion nicht so wirklich was anfangen kann. Ich finde die Musik irgendwie langweilig und fade von denen. Hört sich irgendwie alles gleich an *doppelduck*. Kann mich nicht wirklich dafür begeistern obwohl ich Artrock/Progressive oder wie man das nun nennt, eigentlich auch ganz gut finde. Bevorzuge aber eher meine Lieblingsband: Pink Floyd oder auch Porcupine Tree, die alten Platten von Genesis, Peter Gabriel und einige Platten von Yes.
Übrigens: Ich finde auch die Soloplatten von Fish nicht wirklich besser... *wiederduck*
Mitsicherheit befinden sich Marillion und auch Fish musikalisch auf einer sehr sehr hohen ebene aber ich kann mich irgendwie nicht wirklich mit ihrer Musik anfreunden. Selbst die ganz großen Werke wie Missplaced Childhood haben mir nicht wirklich gefallen.
Nebst mir und deinem Kollegen gibt's noch etwa 13'498 andere Fanatiker, die die CD vorbestellt haben!
Ducken brauchst du dich übrigens nicht... Geschmäcker sind nun mal verschieden. Die "neueren" Marillion haben auch mit ProgRock nicht mehr viel zu tun, da die Melancholie schon eher vorherrscht. Will auch nicht missionieren (bin überzeugt, dass das dein Kollege auch schon versucht hat! )
Die Fish-Solo-Sachen tun's mir auch nicht so an; hab mir nur mal eine Best-Of gekauft, das reicht für mich.
Ansonsten ist dein Musikgeschmack ja ziemlich ok! Schau doch auch mal im Porcupine-Tree-Forum rein!
Naja dann bin ich aber beruhigt *puuuuh* dachte schon ich hätte mir jetzt nen Feind gemacht War natürlich nicht Ziel der sache...
Ehrlich gesagt gabs da kei Ziel *lol*
ABer ja der versucht zu "missionieren" *g* und er hat es bisher nicht aufgegeben
Marillion sind aber sicher auch ne Klasse Band, wenn man was mit ihnen anfangen kann... finde das Vermarktungskonzept auch von denen recht gut und muss sie auch in dem Zusammenhang loben, das sie wirklich was für ihre Fans tun. Finde teilweise schon cool was die so organisieren... tja da kannste mal sehen wie sehr der am "missionieren" ist Nein aber mir schon klar das die musikalisch wirklich anspruchsvoll sind. Ist halt nur nicht mein Fall...
Kann ja mal reingucken, in den Porcupine Tree Forum (danke für den Tip) aber muss zugeben, das ich noch nicht sehr lange Porcupine Tree höre. Habe erst vor nen ca. halben Jahr durch Pink Floyd zu denen gefunden.
Bin auch erst etwa vor anderthalb Jahren auf PT gekommen, auch durch Tips in einem Forum. Aber damals hat's klick gemacht, und ich war mittendrin! Hab sie auch schon zwei Mal live erleben dürfen, echt ein Erlebnis!
Aber Moment... hier geht's ja um Marillion! Also, ich muss sagen, dass ich selten eine Band erlebt habe, die sich so um ihre Fans kümmert! Die Newsletter, die man da bekommt, tönen wirklich so, als wären sie von alten Freunden geschrieben. Und wie du schon erwähnt hast; Fankonzerte, Meetings und und und... Kritiker werfen ihnen ja vor, dass sie das eh nur aus Geldmacherei machen, aber das sehe ich nicht so. Klar, Geld verdienen mit seiner Musik will jeder, aber was Marillion den Fans bietet, geht weit darüber hinaus.
Oje, jetzt fang ich auch noch zu missioniern an... ich schick lieber mal ab!
ist besser
Ich wäre ja auch scharf auf die doppel CD gewesen, aber das war mir einfach zu viel Geld. 27 Pfund oder so. Bei Ebay für über 40 Euro. Da habe ich mir lieber die einfach CD für 14.99 bei amazon vorbestellt. Die paar Wochen kann ich noch warten.
ansonsten mag ich Marillion durchweg und konnte die ewige "Fish oder nicht" Diskussion noch nie verstehen. Ich mag beide Sänger. Hogart hat die bessere Stimme, ist mir aber zu künstlich und eingebildet. Bei Konzerten ist das ganz schlimm, darum gehe ich auch auf keine mehr. Fish ist live und auch so ganz cool. Er spricht übrigens sehr gut Deutsch (man kann ihn mit mühe verstehen). Er hat einfach einen besseren Draht zum Puplikum und darum lieben ihn glaube ich auch so viele. Denn an der Stimme ganz nicht liegen. Sie ist nicht schlecht wie viele behaupten, aber es gibt bessere, eben Hogart oder einfach nur "H".
Ich werde mir die Marillos im Juni mal live ansehen... beim letzten Mal hab ich's verpasst wegen Urlaub, und diesmal passt's gut, weil am nächsten Tag Feiertag ist hier. Wird mein erstes Konzert sein... kann also noch nichts sagen über h's "Live-Allüren". Aber es stimmt, er wirkt oft ein bisschen "abgehoben"... kann es zwar nur aufgrund dessen beurteilen, was man von ihm liest. Jedenfalls interessiert mich vor allem der musikalische Aspekt am Konzert, und da werde ich - denke ich mal - schon auf meine Kosten kommen.
Habe grade gemerkt, dass sich in meiner Kritik ein Fehler eingeschlichen hat: die Doppel-CD ist nur über marillion.com erhältlich, und nur die Einzel-CD wird in den Läden verkauft. So ist das.
Nachtrag: nachdem ich jetzt seit einer Woche praktisch nichts anderes als "Marbles" gehört habe, bin ich zu der Ueberzeugung gekommen, dass dies das beste Marillion-Album überhaupt ist! Jeder Song wächst mehr und mehr, wird zu einer Perle. Immer wieder entdeckt man neue Töne, kleine Finessen, grosses Songwriting.
Steve Hogarth setzt seine Stimme genauso ein, damit sie dem Song dient; nicht überheblich, nicht zurückgenommen... einfach immer genau richtig dosiert (schon beim ersten Song "The Invisible Man" kommt das sehr schön zur Geltung). Steve Rothery darf mehrmals sein Können als einer der besten Gitarristen unter Beweis stellen und zeigt, dass ein Solo nicht möglichst schnell und verfrickelt gespielt werden muss, um seine Wirkung zu erzielen (schon lange nicht mehr hat mich ein Solo wie in "Neverland" derart berührt... ). Auch Mark Kelly an den Tasten und Ian Mosley an den Drums sind (wieder) auf dem Höhepunkt ihres Schaffens angelangt, und Basser Pete Trewawas vervollständigt die perfekte Harmonie. Ich habe mich wirklich sehr auf dieses Album gefreut und hoffte, dass es einige gute Songs enthalten wird. Aber meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen! Ich bin mittlerweile soweit, dass ich nicht sagen kann, welcher Song mir am Besten gefällt... jeder einzelne hat seine eigenen Höhepunkte, und zusammengefügt ergeben sie ein Klangerlebnis erster Güte!
Ich habe mein Album 2004 gefunden... da müsste schon etwas ganz Grosses kommen, um "Marbles" vom Thron zu rollen!
Nur zur Erinnerung: das Album steht seit gestern in den Läden. Los, kaufen!
schon passiert! mein eindruck ist auch durchweg positiv. es klingt wieder mehr nach den frühen 90er perlen. dieses album hätte ich nach der afraid of sunlight erwartet. die dichte und der tiefgang der songs ist der wahnsinn!!
Obwohl es manche nur als "Effekthascherei" (http://www.laut.de/lautstark/cd-reviews/m/…)abtun...
Nein, ich werde keinen Kommentar über die Laut-Kritik abgeben... selber schuld, wer bei Marbles die Inbrunst nicht hören kann! Immerhin hat's Joachim auch ohne Kayleigh und Fish geschaft!
Ich habe Marbles jetzt auch schon seit geraumer Zeit und kann die aufkommende Euphorien nicht ganz teilen. Marbles ist ein gutes Marillion Album ohne Schwächen, aber leider fehlt die Power und die Melodien. Ich finde man kann es nicht mit Brave oder afraid of sunlight messen. Ich habe mich lange auf das Album gefreut und höre es gerne aber zu den besten Werken der Briten gehört es nicht. Ich finde auch die Zweiteilung der Platte etwas mißlungen. Die Preise für die doppel CD sind unverschämt, da weigere ich mich einfach soviel auszugeben und höre lieber die einfach CD.
Ich finde, die Einzel- und die Doppelversion vermitteln zwei verschiedene Bilder. Die Stimmung bei der Doppel-CD ist eine ganz Andere, als wenn man sich die Einzelzusammenstellung anhört (MP3 sei dank! ). Bei der Doppel-Version ist die erste CD sehr stimmig und ruhig, eher was für die Proggies; auf der zweiten sind dann vorwiegend die schnelleren Songs drauf.
Eigentlich finde ich's schade, dass die Doppel-CD nur übers Internet bestellt werden kann, die hätten sie genauso gut in den Läden verkaufen können. So bleibt's halt irgendwie ein zweischneidiges Schwert.
Nun, ich bin auf jeden Fall mal gespannt, wie die Songs in der Live-Version tönen werden!
Ich finde es auch lächerlich das einige Leute (z.B. Laut) ständig Marillion unterstellen sie würden wie U2 oder Radiohead klingen oder sogar bei denen was abgucken. Ich denke das ist eher umgekehrt. Und der alte Genesis Vergleich hinkt ein wenig. Die Zeiten sind wohl seit zehn Jahren vorbei. Ich persönlich konnte die Diskusion noch nie verstehn
Solche Kritiken zeigen mir immer wieder, wie viele Leute nach Fish stehengeblieben sind und immer noch auf ein zweites "Script" oder "Fugazi" warten... Selber schuld! Sicher gibt es mittlerweile bessere (oder sollte ich sagen, "angesagtere"!) Bands als Marillion, aber Innovation kann man dieser Gruppe einfach nicht absprechen!
Und CD-Kritiken mit ständigem Vergleichen finde ich eh doof und nichtssagend!
Ich finde es auch sehr ermüdend in jeder Kritik (nicht bei Laut)einer neuen Marillion CD zu lesen das Hogart sich mit den Vergleichen zu Fish auseinander setzten muß. Der Mann ist seit 15 Jahren DER Sänger von Marillion, der muß keinem mehr was beweisen. Außerdem wollen viele nicht wahr haben das H die Band musikalisch nach vorne gebracht hat. Erst kürzlich habe ich mich in einem Interview für einen Landsmann schämen müssen. Da hat er H und Mark Kelly vor sich sitzen und da fragt er doch in der Tat Kelly ob er sich die Rückkehr von Fish vorstellen könnte. Beide müßten lachten und verneinten. Was hat der Reporter für eine Antwort erwartet?
Da kann man wirklich nur noch kopfschütteln...
Ansonsten vollste Zustimmung!
P.S.: Peter Gabriel war fantastisch gestern abend!
Gute Nachricht. Ich glaube der Mann ist selbst an seinen schlechten Tagen noch genial. Hat er wieder "Hier kommt die Flut" auf deutsch gesungen? Bei den beiden Konzerten wo ich war hat er sich da jedesmal verspielt. Er hat voll die falschen Tasten gehauen und als alle den Atem anhielten grinste er einfach nur und spielte noch mal von neuen los bzw. spielte einfach weiter. Noch cooler ist nur David Bowie. Sein Mikroständer hatte keine Lust mehr und Herr Bowie lachte einfach nur. Überhaupt alberte er die ganze Zeit rum.