8. März 2024

"Gegen die Akustikgitarren rebellierte ich"

Interview geführt von

Marry Waterson veröffentlicht seit über zehn Jahren auf dem Indielabel One Little Independent. Den Sänger und Multiinstrumentalisten Adrian Crowley bezeichnete Ryan Adams in einem Interview für den Rolling Stone als "besten Songwriter, den niemand kennt". Nun erscheint mit "Cuckoo Storm" ein gemeinsames Album.

Marry Waterson, die aus Großbritannien stammt, gab 1977 als Gast auf dem Album "A True Hearted Girl" von Lal und Norma Waterson ihr Aufnahmedebüt und verbrachte über die Jahre ihre Zeit in unterschiedlichen Familien-Ensembles. Auch heute bildet das elterliche Erbe musikalisch einen wichtigen Bezugspunkt für sie. Nach ihrer Vertragsunterzeichnung bei One Little Independent arbeitete sie unter anderem mit David A. Jaycock oder Jarvis Cocker zusammen. Zudem ist sie noch visuelle Künstlerin. Zu ihren Kunden zählen unter anderem Lankum und Marc Almond.

Adrian Crowley kommt in Malta auf die Welt, lebt aber schon eine ganze Weile in Irland und gibt 1999 sein Aufnahmedebüt. Seitdem arbeitete er für seine Soloalben, die er teilweise in den USA aufnahm, mit Produzenten wie Steve Albini (Nirvana), John Parish (PJ Harvey) oder Thomas Bartlett zusammen. Seinen tiefen Bariton verglichen Kritiker mit Tim Buckley oder Nick Drake. Das Besondere: Anders als seine Vorbilder greift Crowley so gut wie gar nicht auf die Akustische zurück, sondern komponiert seine Songs an der E-Gitarre.

Für "Cuckoo Storm" engagierten sie Jim Barr als Produzenten und Gastmusiker, der in der Vergangenheit schon mit Portishead zusammengearbeitet hat. In zwei separaten Interviews sprechen die beiden über ihre Einflüsse, Wandelbarkeit und die Arbeit mit Jim Barr.

Adrian, du bist in Malta geboren und besitzt einen multikulturellen Background. Später hast du dich in Irland niedergelassen. Seit wann lebst du dort schon und wann hast du angefangen, Musik zu machen?

Ja, ich habe einen multikulturellen Hintergrund. Ich bin nach Irland gezogen, als ich fast drei Jahre alt war. Das ist also eine lange Zeit her. Ich bin in Galway aufgewachsen, ganz im Westen, am Atlantik, in einem kleinen Dorf. Mit 18 Jahren bin ich nach Dublin gezogen. Ich habe schon als Kind angefangen, Musik zu machen, wie viele andere Kinder, die Klavier spielen, und habe mir selbst Gitarre beigebracht. Als Teenager habe ich angefangen, Songs zu schreiben, sie aber nie wirklich vor Leuten aufgeführt, bis ich in meinen Zwanzigern war. Und so habe ich inzwischen viele Alben selbst aufgenommen. Zehn, um genau zu sein. Ich werde noch lange Zeit Musik machen. Viele Jahre.

"Van Morrisons 'Astral Weeks' hat etwas Magisches"

Ryan Adams bezeichnete dich 2005 in einem Rolling Stone-Interview als "besten Songwriter, den niemand kennt". Ehrt dich das?

Ach ja. Ich glaube sogar, es ist noch länger her. Soviel ich weiß, war es 2002. Ja, man fühlt sich geehrt. Ich war sehr überrascht, denn ich hatte gerade erst im Jahr zuvor ein Album auf einem sehr kleinen Label in New York veröffentlicht. Ich wusste nicht wirklich, was meine Musik zu dieser Zeit bewirkte und plötzlich sprach jemand wie er im Rolling Stone über mich. Ich dachte erst, es sei ein Irrtum, bis mein Freund mir das Magazin zeigte.

Natürlich war es eine Ehre und sehr aufregend. Diese Episode hat mir gezeigt, dass man nicht weiß, wo die eigene Musik landen wird. Es ist einfach ganz erstaunlich. Es gibt Leute, die tief nach neuer Musik graben und obskure Musik suchen.

"Long Distance Swimmer" wurde 2008 für den Choice Music Prize nominiert. Dein reicher Bariton auf dem Album verglich Ian Gittins in seiner Review für The Guardian mit Van Morrison, Nick Drake oder Tim Buckley. Würdest du diese Künstler auch zu deinen Vorbildern zählen?

Ich denke eigentlich nie an dieses Wort. Ich fand sie auf jeden Fall sehr einflussreich für mich, als ich damit anfing. "Astral Weeks" von Van Morrison war ein wirklich wichtiges Album für mich, das ich mit 17 entdeckte. Und ich liebe es immer noch. Es hat etwas Magisches, weißt du, wie magischer Realismus, etwas wirklich Außerweltliches. Tim Buckley? Ich liebte seinen Gesang, seine ganze Energie. Viele seiner Lieder waren faszinierend für mich, als ich anfing. Wer war der andere, den du erwähnt hast? Nick Drake. Oh ja, natürlich, ich liebe ihn.

Du greifst in deinen Songs oftmals auf eine elektrische statt einer akustischen Gitarre zurück. Was siehst du als Vorteil?

Das ist eine gute Frage. Als ich anfing, live zu spielen, mochte ich wirklich den Spielraum, den mir eine E-Gitarre gibt, den Klang und die Dynamik. Ich fand das sehr befriedigend. Ich liebe auch die akustische Gitarre. Ich liebe sogar Parlor-Gitarren, Nylonsaiten-Gitarren, kleine Gitarren. Das sind alles wunderbare Instrumente, aber ich glaube, ich habe schon sehr früh zur E-Gitarre gegriffen, weil ich das Gefühl hatte, dass sie das, was ich zu tun versuchte, aufwertet. Ich denke, das war der Vorteil für mich.

Außerdem waren meine Ohren es leid, überall in meiner Stadt Akustikgitarren zu hören. Dagegen wollte ich rebellieren, denn zu dieser Zeit gab es eine Menge akustische Solokünstler. Und natürlich mochte ich auch einen Teil dieser Musik. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich mich so zum ersten Mal der Welt präsentieren wollte.

Auf dem 2009er-Album "Season Of The Sparks" bedienst du eine weitreichende Palette an Instrumenten wie eine Shruti Box, Harmonium oder die viola de gamba. Hast du dir all diese Instrumente selbst beigebracht?

Ja. Viola de gamba, ich brauche sie nicht recht häufig zu spielen. Ich besitze keine. Aber ja, ich habe mir Saxophon beigebracht. Klarinette, Mundharmonika, Bratsche, Geige, Cello, alle Arten von Keyboards. Ich denke, wenn man erst einmal Klavier spielt, dann eröffnet sich einem die Welt der Keyboards. Und auch die Gitarre, ja, natürlich.

Für "Dark Eyed Messenger" von 2017 hast du in New York mit Thomas Bartlett (Sufjan Stevens, The Magnetic Fields) zusammengearbeitet. Wie war die Zeit mit ihm in seinem New Yorker Studio?

Es war absolut magisch, wirklich wie ein Traum. Weißt du, ich muss immer wieder daran denken. Jeden Morgen stand ich auf, trank meinen Kaffee, ging am Central Park entlang nach Midtown Manhattan, wo Thomas im Studio auf mich wartete, und wir tranken noch einen Kaffee, umarmten uns, unterhielten uns und begannen mit den Aufnahmen. Es war so einfach. Es war wie ein Besuch bei einem Freund in seinem Haus. Und jeden Tag haben wir zwei Songs aufgenommen. Nach einer Woche hatten wir ein Album fertig. Wir sind gute Freunde, wir stehen uns nahe. Er ist erstaunlich. Ich habe das Glück, dass er in meinem Leben ist und ich habe das Glück, dass es Menschen wie ihn in meinem Leben gibt. Und ich bin sicher, dass ich dir auch gleich von ihnen erzählen werde.

Für das neue Album "Cuckoo Storm" hast du dich mit der englischen Folk-Sängerin Marry Waterson zusammengetan. Wie habt ihr euch kennengelernt?

Das ist eine gute Frage. Tatsächlich hatten wir uns zwei Tage vor unserem Studiotermin noch nie persönlich getroffen. Alles begann damit, dass ich in einem Winter Musik über meine Kopfhörer hörte und feststellte, dass sie ein Album mit dem Gitarristen David Jaycock aufgenommen hatte. Ich schickte ihr eine Nachricht auf einer dieser Plattformen. Sie meldete sich. Wir haben ja ohnehin gemeinsame Freunde. Ich glaube, das machte es ihr leichter, mir zu schreiben, weil sie wusste, dass ich kein völlig Fremder war. In der Musikwelt ist es manchmal einfacher, sich an neue Künstler zu wenden, wenn es gemeinsame Bekannte gibt. Und dann trafen wir uns tatsächlich von Angesicht zu Angesicht im Studio mit Jim Barr, um das Album fertigzustellen. Das war also unser erstes wirkliches Treffen. Was ziemlich erstaunlich ist, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir alle Songs geschrieben.

"Cuckoo Storm" fällt insgesamt recht sparsam arrangiert und melancholisch aus. Hattet ihr schon im Vornherein die Idee, ein eher ruhiges Album zu schreiben?

Nein, eigentlich nicht. Es gab nicht wirklich eine feste Vorstellung davon, wie es klingen würde. Die Ruhe war etwas, das sich von selbst ergab. Wenn wir beide zufrieden waren, kam der nächste Song dran. Und im Studio überwachte Jim die Gesamtdynamik. Ja, es ist ziemlich leise, aber so habe ich es nie empfunden. Es ist wie eine Welt, in die man eintaucht.

In "Watching The Starlings" bist du gesanglich für die Strophen verantwortlich. Ansonsten hört man Marry oder euch beide gemeinsam singen. Kannst du mir etwas über den Track erzählen?

Das war der zweite Song, den ich zu Beginn des Projekts an Mary schickte. Weißt du, ich hatte diesen Song bereits geschrieben und eine Version zu Hause aufgenommen. Ich schrieb ihn über einen bestimmten Ort, den ich in London liebe, einen Ort, den ich früher oft besucht habe. Es ist ein ganz besonderer Platz am Ende einer ruhigen Straße. Ich habe das Gefühl, dass viele Orte und Häuser eine Art Geist haben, sowas wie ein Gefühl, das vielleicht von Menschen hinterlassen wurde, die schon einmal dort waren, hundert Jahre zuvor. Ich habe das Gefühl, dass ich in dieser Hinsicht ziemlich scharfsinnig bin.

Das Lied beschwört das Gefühl herauf, in diesem Haus zu sein und am Ende des Tages aus dem Fenster auf die Stadt zu schauen und die Stare fliegen vorbei. Der Song selbst ist fast wie eine Anleitung für jemanden, eine Wegbeschreibung.

"Heavy Wings" enthält klagende Trompeten und Saxofon-Klänge und lässt an Miles Davis denken. Hattest du ihn beim Schreiben bewusst im Hinterkopf?

Nicht, als ich den Song schrieb, aber definitiv, als wir den Song im Studio ausschmückten. Jim und ich waren uns einig, dass er wie der Soundtrack des Films "Fahrstuhl zum Schafott" klingen sollte. Das haben wir versucht zu erreichen, und ich bin sehr glücklich darüber. Es ist einer meiner Lieblingsmomente auf der Platte, wenn die Bläser zum Einsatz kommen.

Letzte Frage: Gibt es weitere Pläne gemeinsam mit Marry?

Das möchte ich für die ferne Zukunft nicht ausschließen. Nun werde ich mich aber auf meine Soloarbeit konzentrieren, denn Ende des Jahres erscheint mein neues Soloalbum. Und ich bin ja im Wesentlichen ein Solokünstler. Das ist sozusagen das, was meine Songs von mir verlangen. Aber ich bin mir sicher, dass Mary und ich darüber nachdenken werden.

Vielen Dank. Es war mir eine große Freude.

Ich danke dir. Es war mir auch ein Vergnügen, zu reden. Ich danke dir sehr.

Zwei Tage später erreichen wir Marry Waterson für ein Interview..

Hallo Marry. Du bist ein Mitglied der musikalischen Familiendynastie Waterson-Knight-Carthy und hast schon sehr früh angefangen, Musik zu machen. Erzähle uns bitte etwas über deine frühen musikalischen Gehversuche.

In meiner Familie war ich die ganze Zeit von Gesang umgeben. Wir haben im Haus gesungen, im Auto, wir haben überall gesungen. Es war also von Anfang an eine ganz natürliche Sache für mich. Meine Mutter und unsere Norma luden mich ein, auf ihrem Album zu singen, als ich 12 war. Sehr aufregend natürlich. Ich glaube, ich stand mit zehn zum ersten Mal auf einer Bühne. Michael (Waterson) hat gesagt, na ja, wenn du den Text schon kennst, Kind, dann komm.

Am 12. Mai 2007 bist du zusammen mit der Waterson-Familie bei einem Sonderkonzert in der Royal Albert Hall aufgetreten. Welche besonderen Erinnerungen hast du an das Konzert?

Meine Mutter war zu diesem Zeitpunkt schon tot. Ich glaube, es war das erste Mal, dass mein Bruder Oliver und ich eines ihrer Lieder gesungen haben, "Fine Horseman". Und es fiel mir schwer, weil ich seit ihrem Tod nicht mehr in der Lage war, diese Lieder zu singen. Aber als wir nach vorne traten und anfingen, hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Das war also das erste Mal, dass Oliver und ich sozusagen als Duo auftraten. Und natürlich war es wunderbar, mit der Familie zu singen. Das ist eine schöne Erinnerung.

2013 sah man dich mit einer Besetzung auf der Bühne, der unter anderem Jarvis Cocker angehörte. Wie war die Arbeit mit ihm?

Es war wirklich wunderbar. Wenn man ihn auf der Bühne sieht, wirkt er sehr dynamisch und kühn, unterhaltsam und einfach fabelhaft. Aber wenn man ihn trifft, scheint er etwas reservierter zu sein. Ich schätze, dass er ein wenig aus seiner Komfortzone raus musste, weil er die Lieder anderer Leute aufführte und eine gewisse Erwartungshaltung herrschte. Aber ich hatte Richard Hawley eingeladen, zu singen, um die Lieder von "Bright Phoebus" zu würdigen, geschrieben von Mike Waterson. Das war es, was wir machten und es war Richard Hawley, der sagte: "Oh, Jarvis wäre brillant für 'Scarecrow'". Und so haben wir Jarvis auf die Bühne geholt. Es war einfach toll, dieses Album zu feiern. Ja, wirklich.

"Ich bin eine Art Verwandlungskünstlerin"

Bei deinen Alben auf One Little Independent handelte es sich nicht um reine Soloalben, sondern um gemeinsame Arbeiten mit deinem Bruder Oliver Knight oder mit David Jaycock und Emily Barker. Würdest du dich als Teamplayerin bezeichnen? Reizt dich ein Soloalbum nicht?

Nun ja. Zuerst habe ich Gedichte geschrieben. Und weil ich kein Instrument spiele, singe ich meine Lieder in die Welt. Ich kann keine Noten lesen, also sind die Worte so formuliert, dass sie Musik suggerieren. Mit der Melodie kommt der Rhythmus und ich singe meine Sprachnotizen den Mitstreitern vor. Als ich mit dem Schreiben anfing, dachte ich, dass ich mich jetzt mit Musikern umgeben muss, um diese Poesie in Lieder zu verwandeln. Ich sagte zu Onkel Martin Carthy, dass ich Musiker brauche. Doch er lächelte mich einfach an und zeigte auf meine Lippen. Seitdem singe ich meine Melodien. Und es ist auch wunderbar, mit anderen zusammenzuarbeiten, denn manchmal sitzt man zu Hause und es fehlt einem der Enthusiasmus. Dann fängt der andere an, eine Melodie zu spielen. Das ist einfach sehr aufregend.

Dich hat man letzthin als Teil des Trios Hack-Poets Guild gehört. Handelt es sich bei dem Album "Blackletter Garland" um eine einmalige Sache oder sind weitere Platten mit dem Trio geplant?

Ich denke, dass wir gerne ein weiteres Album machen würden. Es scheint auf jeden Fall Interesse zu geben. Wir haben diesen Sommer ein paar Konzerte vor uns: Auf dem Cambridge Folk Festival und im Walmart und vielleicht noch ein paar andere. Es ist immer noch ein Projekt, das läuft.

Für dein neues Album "Cuckoo Storm" hast du mit Adrian Crowley zusammengearbeitet. Hatten die Koops auf deinen früheren Alben auch einen gewissen Einfluss auf das aktuelle Werk?

Nein, das würde ich so nicht sagen. Ich glaube, ich bin eine Art Verwandlungskünstlerin. Ich habe eine gewisse Waterson-DNA. Meine Stimme hat diese Waterson-DNA, und sie ist von Natur aus folkig. Aber ich bin offen für alle Genres, um eine Geschichte zu erzählen. Ich glaube also nicht, dass es so ist. Jedes Projekt ist anders und ich wandle mich. Ich beschränke mich nicht nur auf einen Stil.

Neben Crowley war auch Jim Barr als Musiker und Produzent dabei. Wie sah der Arbeitsprozess im Studio aus?

Nun ja, Adrian und ich hatten uns gegenseitig Texte und Musikstücke per E-Mail geschickt. Wir hatten das Album also im Grunde genommen online geschrieben und trafen uns erst zwei Tage, bevor wir ins Studio gingen, zum ersten Mal. Ich hatte ihn vorher noch nie getroffen. Die Arbeit mit Jim war wirklich schön. Die Wahl der Instrumente und die Arrangements für einige der Songs entwickelten sich im Studio, als wir drei das Album produzierten. Jim war wunderbar darin, sich Ideen anzuhören und sie weiterzuentwickeln und mit großartigen Parts und Vorschlägen zu kommen. Und ich liebe den Blues, vor allem Billie Holiday. Ich wollte schon immer Bläser einsetzen. Jim hat uns mit Pete Judge und Jake Mcmurchie bekannt gemacht, der in seiner Band Saxophon spielt. Sie spielen telepathisch zusammen. Es ist wunderbar zu sehen und zu hören, wie es abläuft.

"One Foot of Silver, One Foot of Gold" ist eine Zeile von deiner Mutter, zu der du eine Melodie komponiert hast. War es dir wichtig, die eigenen Wurzeln auf dem Album im Blick zu behalten?

Diese Worte sind geschrieben worden und haben es nie in ein Stück geschafft. Und sind sie nicht wunderschön? Weißt du, ich konnte sie einfach nicht stehen lassen. Ich musste etwas damit machen, um sie zu teilen. Es sind wunderschöne Worte.

"Lucky Duck for Grown-ups" entstand aus beliebten Texten, die du auf verschiedenen Zugfahrten zu Aufnahmesessions und Auftritten in Notizbüchern notiert hast und fand zusammen mit Crowley seine endgültige Version. Erzähl mir mal etwas über den Track.

Es waren im Grunde einfach Dinge, die ich auf Zugfahrten beobachtet hatte, wie zum Beispiel ein blaues schmales Boot. Ich liebe es, solche Dinge zu reimen. Ich liebe es, Geschichten zu erzählen und Bilder in meinen Texten zu erschaffen. Ich bin einfach meine Notizbücher durchgegangen und habe Dinge gefunden, die mit einer Zugfahrt zu tun haben, Dinge, die ich beobachtet hatte. Und ich habe einfach die Worte gesungen und sie an Adrian geschickt. Er hat dann diesen schönen Rhythmus eines Zuges gefunden. Und es gab eine Stelle, an der stand: Lucky Duck for grown-ups. Hast du jemals Lucky Duck gespielt? Du gehst auf einen Jahrmarkt und hast eine Angel, mit der du versuchst, eine Plastikente an den Haken zu bekommen und einen Preis zu gewinnen. Das ist ein Spiel für Kinder. Und ich hatte das Gefühl, dass man nicht in der wilden Natur angelt, sondern in einem kleinen See. Es ist Lucky Duck für Erwachsene. Und das gefällt mir sehr. Ich hoffe, die Leute wissen, was ich damit meine.

Du arbeitest neben deiner Musik auch an Musikvideos. Zu deinen Kunden zählen unter anderem Lankum, mit denen auch Adrian schon zusammengearbeitet hat. In welchem Verhältnis steht ihr zu dieser Band? Pflegt ihr ein besonderes freundschaftliches Verhältnis?

Ich kenne sie nicht besonders gut, aber ich habe einige Konzerte gesehen und sie an mehreren Orten getroffen. Wir haben als Hommage zusammen an einem Konzert für Norma (Waterson) gearbeitet. Die Brüder kamen zu Normas Beerdigung. Sie scheinen einfach ein netter Haufen Leute zu sein und sie baten mich, dieses Video zu machen. Ich habe mich sehr gefreut.

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