laut.de-Biographie
Matthew E. White
Meins, meins, meins: der Mann mit der bescheidenen Stimme und dem bürgerlichen Namen Matthew E. White hat ein ziemlich großes Backup hinter sich. Seit Jahren ist er mit seiner eigenen Haus-Bigband, dem Spacebomb Orchestra, unterwegs. Sein Debüt "Big Inner" nahm er in seinem eigenen Studio auf und vertrieb es durch sein eigenes Label Spacebomb – eine Arbeitsweise, inspiriert von 70er-Labels wie Motown. White ist ein Sessionmusiker und Teamplayer.
Mit seinem Rauschebart, den langen Haaren und dem weißen Anzug gibt er nichts auf all das, was in der oberflächlichen Musikwelt gut ankommt. Es wirkt beinahe, als sei er zweigeteilt – eine Hälfte ist stecken geblieben in den tiefen 70ern, sie produziert den Sound, den die Feuilletons so lieben. Die andere lebt höchst bewusst im Hier und Jetzt und managt das Business eines ganzen Labels. White ist ein Selfmade-Mann, der keine Lust hat auf Vorgaben von irgendwem.
Die Bescheidenheit dürften seine Eltern ihm beigebracht haben. Als Sohn zweier christlicher Missionare wächst White in Richmond, Virginia auf und durchläuft eine klassische Jazzausbildung – nur logisch, dass er später in den Songs seines Debüts "Big Inner" auf Gospelsplitter, christliche Lyrics und weichen Sound setzt.
Dazwischen agiert White mit seiner sanften Stimme als Ruhepol. "Wenn ich die Leute mit meinem Gesang beeindrucken wollte, würde das schiefgehen", erklärt er. Seine Schwäche wird zur Stärke, denn gerade die zurückgezogenen Vocals blühen im Mantel der warmen Soul-Jazz-Songs auf.
Der Nachfolger "Fresh Blood" glänzt 2015 wieder aufgrund von Whites detailverliebten Arrangements, seiner in sich gekehrten Art und einem sicheren Gespür für Timing. 2016 kooperiert er mit der britischen Sängerin Flo Morrissey und covert einige Lieblingslieder, die 2017 als Duett-Album "Gentlewoman, Ruby Man" veröffentlicht werden.
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