laut.de-Kritik
Diese Punks finden: Masturbation can be fun!
Review von Mathias MöllerZehn lange Jahre ist es her, dass eine Hand voll unterbeschäftigter Punks ein Album namens "Have A Ball" veröffentlichte. Zwölf Klassiker aus den Sechzigern und Siebzigern coverten Spike Slawson (Gesang, Swinging Utters), Chris Shiflett (Gitarre, Foo Fighters), Joey Cape (Gitarre, Lagwagon), Fat Mike (Bass, NoFX) und Dave Raun (Drums, Lagwagon) im Punk-Outfit.
Ein Trend war losgetreten, und fünf themenbezogene Platten später feiert die Band sich selbst mit dem Nachschlag zu "Have A Ball". Songs, die bereits damals aufgenommen wurden, vereint nun "Have Another Ball". Reines Ausschussmaterial also? No way, José!
Natürlich ist das Konzept hinlänglich bekannt und nicht wirklich spannend, aber kurzweilig und unterhaltsam bleibt es dennoch. Vor allem, weil der Wiedererkennungswert zumeist hoch ist. "Country Roads" von John Denver oder "The Boxer" von Simon & Garfunkel kennt wohl jeder.
Sänger Spike versieht die Stücke mit seiner unverkennlichen Unfähigkeit, wirklich zu singen, und die Instrumentaristen lassen ihre Geräte aus den Boxen blasten, dass es eine wahre Freude ist. Dass die Supergroup dabei mit der dem Funpunk eigenen Tongue-In-Cheek-Attitüde zu Werke geht, zeigen das nur 28 Sekunden lange "Sodomy" ("Masturbation can be fun!") aus dem Musical "Hair" oder Carole Kings "You've Got A Friend", dass sie über die Melodie von "Blitzkrieg Bop" spielen.
Kritisch sei noch angemerkt, dass dem Fan das ein oder andere Stück auf Grund des hohen Alters bekannt sein dürfte. "Only The Good Die Young" oder "Don't Let The Sun Go Down On Me" beispielsweise machten in den vergangenen Jahren bereits die Runde. Aber wer hier den nötigen Schuss infantilen Humor mitbringt, hat mit "Have Another Ball" genau das - nämlich Spaß.
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