laut.de-Kritik
Satte Grooves, catchy Melodien und ein gesunder Schuss Humor.
Review von Michael EdeleAuch wenn ich wahrscheinlich mal wieder allein da stehe (in der Tat!, Anm. d. Red.), komme ich nicht umhin, der neuen Megaherz wieder einige satte Grooves, catchy Melodien und vor allem einen gesunden Schuss Humor zu bescheinigen.
Ich muss des weiteren gestehen, dass ich die Rammstein Vergleiche auch nie ganz nachvollziehen konnte, da mir Megaherz einfach immer wesentlich mehr gegeben haben als die Kraftmeier mit dem leeren Hirn und der vollen Hose. So zieh ich auch "Herzwerk II" jeder Rammstein-Scheibe vor, aber auch jedem bisherigen Megaherz Rundling, denn dies ist bis dato das Beste, was die Münchner abgeliefert haben.
Dass Alexx lyrisch alles in den Schatten stellt, was Meister Lindemann je abgelassen hat, ist erstens natürlich kein Problem und zweitens dringend notwendig. War auf den bisherigen Scheiben doch auch gelegentlich geistiger Dünnschiss dabei, kann ich selbigen auf "Herzwerk II" glücklicherweise nirgends ausmachen. Ganz im Gegenteil, "I.M. Rumpelstilzchen" spricht clever das Thema Denunziation an und "Hand Auf's Herz" mit seinen Samples von wahrheitsliebenden Politikern wie Clinton oder Barschel hat den Zynismus auch gepachtet. Als Nullnummer muss ich aber "Gold" werten, da mir der Song so gar nichts bietet.
Auch die Texte zu "5. März" und der Ballade "An Deinem Grab" sind alles andere als klischeehaft und treffen oft genug auf den Punkt. Musikalisch hat man sich endlich voll darauf besonnen, was die Band live immer ausgemacht hat: rohe Gitarrenpower und Alexx' eindringlicher, charismatischer Gesang. Soli sucht man wie auf den anderen Scheiben auch vergebens, so scheint auch Olli Pohl, der genau wie Drummer Jürgen Schlachter (ex-Keilerkopf kein Leadgitarrist zu sein. Aber was soll's.
Was Sound und Produktion angeht, scheint man ebenfalls auf Nummer sicher gegangen zu sein, denn die Produktion lag in den Händen von Ralf Weigand, der schon mit Such A Surge und Sportfreunde Stiller gearbeitet hat. Das Mastering überließ man Vlado Meller in New York, dessen letzte Arbeiten auf den Alben von Limp Bizkit und den Red Hot Chili Peppers zu hören sind.
2 Kommentare
Megaherz ist einfach geil, soviel steht fest!
Aber der Artikel ist meiner Meinung nach trotzdem etwas fragwürdig...
Ich würde nicht sagen das die Lyrics von Megaherz die von Lindemann (Rammstein) in den Schatten stellen. Versteht mich nicht falsch, ich bin ein absoluter Megaherz Fan!
Aber die Lyrics von Megaherz als besser und lyrisch wertvoller als die von Rammstein darzustellen ist schon ein starkes Stück. Also bei allem Respekt, Megaherz ist keine Band mit besonders tiefgründigen und hochqualitativen Texten, eher direkte, brachiale Lyrics.
Klar, es klingt gut, keine Frage, aber sie als besser als Rammstein Texte darzustellen ergibt für mich nicht viel Sinn...Sowohl Rammstein als auch Megaherz haben teils platte, brachiale Texte, doch Rammstein hat eindeutig durchdachtere, kunstvollere Texte, wer sich mal mit deren Lyrics beschäftigt kann das sicher nachvollziehen...
in der hall of best album of the world lokker unter den top ten, zumindest für mich.
bis auf Gold ist jedes Lied absolute spitzeklasse, könnte es den ganzen Tag hören