laut.de-Kritik
Eine Prise Social Distortion und den Whiskey in der Hand.
Review von Michael EdeleDie Solokarriere des ehemaligen Hanoi Rocks-Fronters Michael Monroe scheint zumindest in Deutschland weitestgehend unbemerkt abzulaufen. Bedauerlich, denn auf "One Man Gang" zeigt der Mann, dass ihm die Zeit - zumindest in musikalischer Hinsicht - nichts anhaben kann.
Der Titeltrack gibt rotzig Gas und setzt im Refrain einen formidablen Mitsingpart drauf - eine astreine Punknummer, auf die manch jüngere Band neidisch sein darf: Als Gast quält Captain Sensible von The Damned die Klampfe.
"Last Train To Tokyo" schließt mit jeder Menge Drive an und leitet relaxt in "Junk Planet" über, bei dem Michael die Mundharmonika rausholt. So locker lässig aus der Hüfte rocken Monroe und seine Jungs auch im herrlich sarkastischen "Hollywood Paranoia", dem treibenden "The Pitfalls Of Being An Outsider" oder "Helsinki Shakedown".
Ein Schuss Melancholie, eine Prise Social Distortion und gefühlt ein Whiskey in der Hand - so lässt es sich leben. Mitsingpotential liefern auch die tolle Ballade "Midsummer Nights" sowie "In The Tall Grass", bevor "Black Ties And Red Tape" mit Motörhead-Touch noch mal in die Eier tritt.
Für Abwechslung sorgt noch "Heaven Is A Free State", das ein wenig mit Mariachi-Musik liebäugelt. Das schöne Trompetesolo steuert Tero Saarti (UMO Jazz Orchestra) bei. Und auch wenn das "Low Life In High Places" zum Schlus bis auf einen catchy Chorus wenig zu bieten hat - der Gastauftritt Eicca Toppinen (Apocalyptica) bleibt blass - ist "One Man Gang" ein starkes Album, das Aufmerksamkeit verdient hätte.
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