laut.de-Kritik
Mülleimersound, ein böses Make-up, fertig ist die Horrorshow
Review von Gregory BritschDie Dunkelheit hat längst das karge Tal umschlungen. Es ist still. Eine verdammt unheimliche Stille, die das Blut in den Adern gefrieren lässt und das Herz zu rasendem Lauf antreibt. Wage es nicht, Dich umzuschauen, denn dort lauern sie, Metamorphosen des Bösen - Monster, Freaks, Aliens. Und dann bricht es los, dieses schaurige Getöse, mitten hinein in die dunkle Nacht, direkt aus den Tiefen der Unterwelt New Jerseys.
Oh, da ist wohl dem Promoter ein bisschen der Gaul durchgegangen, leider kann ich nirgends den "Voll Evil"- Sticker entdecken. Das Getöse mag vielleicht für SWR3 Hörer schaurig sein, ansonsten ist alles halb so wild. Die Misfits frönen auch nach 22 Jahren in gewohnter Weise dem Creeppunk, der auch unter Musikerkollegen wie James Hetfield oder Joey Ramone auf offene Gegenliebe traf. Die Herren Graves, von Frankenstein, Only und Chud sind zwar nicht die Meister vor dem Herrn, aber sie schrubben und kloppen einem die Hooklines um die Ohren, das es nur so knattert.
Dazu noch der passende Mülleimersound und ein wahnsinnig böses Make-up, fertig ist die nicht ganz ernst gemeinte Horrorshow. "Famous Monsters" klingt auf Dauer etwas eintönig, muss sich aber vor Kinderpunkern wie The Offspring oder Green Day keineswegs verstecken. Gehört in jede Plattensammlung eines aufrechten Anarchos.
Falls Frankenstein und Co mal in Deine Nähe kommen, hingehen und eine Föhnfrisur verpassen lassen!
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