laut.de-Kritik
Ein Disko-Esel auf schwachen Beinen.
Review von Daniel StraubWenn der kalifornische Produzent Mochipet den Disko-Esel von der Leine lässt, sind zahlreiche helfende Hände nicht weit. Zu gute kommt ihm dabei, dass er als Label-Chef von Daly City Records auf weltweite Kontake zurückgreifen kann. Deshalb sind beim Debütalbum "Disko Donkey" so illustre Produzenten wie Ellen Allien, Smash TV, Phon.o, Broker/Dealer und der Rough Trade-Act Scissors For Lefty zu hören. Ähnlich bunt ist der Höreindruck des Albums.
Auf "Disko Donkey" finden unterschiedliche Einflüsse wie Techno, Funk, Electro und Rock sowie experimentelle Sounds zueinander. Alles zusammen machen das Album zu einem bunten, zuweilen aber auch wenig zusammenhängenden Hörvergnügen. Um seinen Disko-Esel auf Trab zu bringen, schickt David Wang alias Mochipet gleich zu Beginn eines seiner stärksten Zugpferde ins Rennen.
Ellen Allien, DJane, Produzentin und Labelhead von Bpitch Control hat beim Elektro-Track "Robot Girl" mit im Studio gesessen. Herauskommt ein schöne, wenn auch nicht überragende Nummer. Bei Mochipets Solo-Tracks werden in der Folge die Gewichte mehr in Richtung Breaks und Funk verschoben, um einen Track weiter bereits mitten in gefilterten Technosounds zu landen.
Patchwork-Arbeitsweise nennt man das wohl. Und es ist auch prinzipiell nichts dagegen einzuwenden, wenn die Tracks durch eine Idee zusammen gehalten werden. Das ist im ersten Drittel von "Disko Donkey" eher selten der Fall. Die stärksten Momente des Albums sind deshalb die Kooperationen mit den Gastmusikern. "Ghetto Ways" mit den Scissors For Lefty ist eine von naiver Elektronik durchwobene Rocknummer, die zur richtigen Zeit ihre Wirkung auf der Tanzfläche nicht verfehlt.
Genauso wenig wie der Broker/Dealer-Remix des Tracks "Disko Donkey". Remixe dieser Nummer machen übrigens das gesamte letzte Drittel des Longplayers aus, was in puncto Kreativität auch nicht gerade besonders hoch zu bewerten ist. Abgerundet wird damit das Bild eines auf die schnelle kompilierten Albums, dem es dann letztlich doch an Substanz fehlt.
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