laut.de-Kritik
Gediegener Chill Out-Sound aus Seattle
Review von Gerd HauswirthZu Beginn des vierten Albums von Modest Mouse könnte man meinen, "Built to Spill" hätten Nachwuchs bekommen. Als Drillinge treten sie in klassischer Besetzung auf und heißen Isaac Brock (Guitars und Vocals), Jeremiah Green (Drums), Eric Judy (Bass). Gastmusiker vervollständigen die Band an Keyboard, Violine, Banjo und einer weiteren Gitarre.
Obwohl die Platte in Seattle produziert wurde, ist sie absolut nicht mit Soundgarden, Nirvana und all den anderen "Krachmachern" zu vergleichen, denn im Gegensatz zu jenen fällt der Output von Modest Mouse eher poppig und gediegen aus.
"The Moon & Antartica" besticht vor allem durch ihre ruhig gehaltene Vielfalt, in der eine zarte Violine ein übriges zum Gelingen tut. Später wird das Bild der Harmonie wiederum zerstört - hier treten MM eher als "Ween" auf. Dann kommen The Clash ins Spiel, beim Song "The Cold Part" mutieren sie zu The God Machine. Rhythmus gibt's bei "I Came As A Rat"; das Lied beginnt, als sei es von Element of Crime. Pate des gesamten Albums könnte Greg Sage sein. Sprich, obwohl die eine oder andere Verbindung zu Orginalen besteht, gibt sich die Band selbstbewusst und mit unnachahmlichem, eigenen Stil.
Mit der Vielschichtigkeit von Modest Mouse, die seit acht Jahren bestehen, macht es keinen Sinn mehr, diese Band in eine Schublade stecken zu wollen, denn beim nächsten Album könnten sie sich uns als Slayer oder Mozart präsentieren.
Die Jungs verstehen jedenfalls ihr Handwerk und sollten im Auge behalten werden. Das Album ist eine niveauvolle, gelungene Zusammenstellung von schönen Songs, die perfekt zu einem gediegenen Chill-Out kommen.
1 Kommentar
göttliches album...mal wieder richtig reingehört nach 1 jahr abstinenz.