laut.de-Kritik

Die Hartwurst-Disse unseres Vertrauens.

Review von

Apokalyptisch erscheint der Albumtitel. Ende. Aus. Schluss. Haben fertig! Von wegen. Trotz der Weltuntergangsstimmung, die die Platte teilweise verbreitet, haben Mudvayne auch auf ihrem dritten Album einiges zu sagen. Auch wenn man auf reinen Schönklang weiterhin verzichten muss, so kommt man nicht umhin, dem durchgeknallten Vierer solide Arbeit zu bescheinigen. Schon "Silenced" walzt nach kurzem Eingangsgeplänkel dermaßen heftig durchs Trommelfell, dass man Angst haben muss, dass sich die liebgewonnenen melodischen Elemente zwischen der ganzen Holzhackerei klammheimlich ins Nirvana verabschiedet haben. Haben sie nicht, dazu später mehr.

"Trapped In The Wake Of A Dream" synkopiert und knüppelt nur scheinbar vor sich hin. In Wahrheit ist dies wohl der ausgefeilteste Track. Alles andere als eingängig, aber fesselnd. Mit "Not Falling" kommt dann das genaue Gegenteil um die Ecke. Prädestiniert zur Hartwurst-Disse unseres Vertrauens, breiten Mudvayne zum ersten Mal den Melodie-Teppich aus, der sich im weiteren Verlauf wie ein roter Faden durchs Album zieht. Verdammt hitverdächtig und wohl der fetteste Track auf "The End Of All Things To Come". Produziert wurde der Kram von David Botrill, der schon Tool an den Knöpchen zur Seite stand. Null Beanstandungen also von dieser Seite. Auffällig ist lediglich, dass nach dem hervorragenden Beginn, die Scheibe im Verlauf etwas beliebig klingt. Desöfteren erwischt man die Jungs dabei, um den heißen Brei herum zu riffen, bevor sie dann das Schnitzel wieder richtig treffen und einen Tiefschlag nach dem anderen verteilen. Bei aller Härte fällt auf, dass sie verstärkt Wert auf griffige Gesangsharmonien legen, die bei "(Per)Version Of A Truth" sogar in Simon & Garfunkelige Trällereien münden. Ungewöhnlich, aber gut!

Wer ob der Harmonien fürchtet, seine Lieblingscombo demnächst bei einer Unplugged-Session zu erwischen, kann beruhigt werden. Die Power von "The End Of All Things To Come" tritt genügend Schneidezähne aus, um Mudvayne wieder mal einen Waffenschein in punkto Riffs und Energie auszustellen. Nach Disturbed scheinen auch Mudvayne endgültig ihre eigene Nische gefunden zu haben, in der sie mit sich selbst im Reinen sind und in der sie die Vergleiche mit anderen Bands lässig an sich abprallen lassen können. Denn im Gegensatz zu den Teletubbie-Kollegen besitzen Mudvayne hörbar Substanz.

Trackliste

  1. 1. Silenced
  2. 2. Trapped In The Wake Of A Dream
  3. 3. Not Falling
  4. 4. (Per) Version Of A Truth
  5. 5. Mercy, Severity
  6. 6. A World So Cold
  7. 7. The Patient Mental
  8. 8. Skrying
  9. 9. Solve Et Coagula
  10. 10. Shadow Of A Man
  11. 11. 12:97:24:99
  12. 12. The End Of All Things To Come
  13. 13. A Key To Nothing

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