Was für ein Einstieg! Muse benennen den ersten Song ihres Albums nach einem Madonna-Hit und kreieren eine düstere Hymne, die vor Vielschichtigkeit und dick aufgetragenen Spuren beinahe platzt.

Die Band kehrt mit dem vierten Album zurück zu ihren Wurzeln. Nicht, dass sie sich wieder mit dem Pomp …

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  • Vor 17 Jahren

    @kukuruz (« sondern auch "Origin Of Symmetry" früher oder später dieses Schicksal ereilen wird, und diese Alben in die "Brain Salad Surgery"- oder "Tales From Topographic Ocean"-Kategorie zurückfallen werden. Wer die genannten Werke nicht kennt, möge sich glücklich schätzen. .......
    ......Nämlich etwas zu schaffen, das zeitlos ist und mit den wechselnden Pop- und Modeströmungen nichts zu tun hat. Nur wird das nicht in dem Sinne sein, wie er sich das jetzt vorstellt. »):

    Auch wenn sie vlt meine Lieblingsband sind,finde ich deinen Gedankengang interessant.Ausführlicher?In welchem Sinne wirds denn zeitlos?

    Und weiß jemand,ob Matthew sich bei "Supermassive Black Hole" hat von Prince inspirieren lassen?Ich bin immer wieder erstaunt,wenn mir bewusst wird....das was du da hört ist Muse und nicht Prince.:hangover:

  • Vor 17 Jahren

    Schlagt mich, aber ich finde, dass der mehrstimmige Gesang im Refrain von "Supermassive Black Hole" nach N'Sync klingt.

    Ich habe das Album inzwischen und ein paar Mal durchgehört. Und ich muss sagen, ich finde sehr unterhaltsam, was ich da höre. Die Übergänge zwischen den Songs sind wirklich nicht das Wahre, aber das stört mich weniger. Die meisten Songs sind für Muse-Verhältnisse ziemlich eingängig, deshalb bin ich mal gespannt, wie die Langzeitwirkung der Platte ist.

  • Vor 17 Jahren

    N'Sync, der Vorschlag ist nicht schlecht, wenn ich mirs recht überlege. :D

    Ich mag den Refrain des Liedes aber ziemlich. Hat was plump anzüglich Groovendes in sich. Überhaupt, zwar dick aufgetragen, aber nicht so hymnisch wie der Rest, ich mags.

  • Vor 17 Jahren

    @yasmin (« Auch wenn sie vlt meine Lieblingsband sind,finde ich deinen Gedankengang interessant.Ausführlicher?In welchem Sinne wirds denn zeitlos? »):

    Zitat Matthew Bellamy in einem jüngeren Interview

    "Wir wollen ein Universum kreieren, in dem niemand wohnt außer uns. Wenn man diesen Punkt einmal erreicht hat, lässt man sich von diesen ganzen Modeströmungen und Bands, denen es vor allem um Moden zu gehen scheint, nicht mehr unter Druck setzen. Zumal solche Strömungen ja immer zeitlich begrenzt sind. Wir wollen Musik machen, die man auch in 20 oder 30 Jahren noch hören kann, und die dann nicht nach einer Modeströmung von 2006 klingt."

    Meine Vermutung in dieser Sache ist, dass alle Popmusik, die länger als 20 Jahre für hörenswert befunden wird, eben gerade nicht mit dieser Intention gemacht wurde.
    @yasmin («
    Und weiß jemand,ob Matthew sich bei "Supermassive Black Hole" hat von Prince inspirieren lassen?Ich bin immer wieder erstaunt,wenn mir bewusst wird....das was du da hört ist Muse und nicht Prince.:hangover: »):

    Aus demselben Interview:

    [i:259e206f9e]"Die Vocals erinnern in dem Song [supermassive ...] stark an den jungen Prince..."
    "Immer, wenn man auf diese Art singt, denken die Leute an Prince. Das macht diese dünne Fistelstimme. Normalerweise singe ich ja in den hohen Lagen immer sehr operettenhaft - das wollte ich für diese Nummer nicht."[/i:259e206f9e]

  • Vor 17 Jahren

    ich hoffe schwer, dass du Unrecht hast, Kukuruz .:sweat: .. aber interessante Vermutung :D Einige Alben dieser Künstler sind ja in der Tat erstaunlich ... gerade ob des schier unendlichen Talents dieser Musiker (da sind Muse allerdings doch auch noch 'n Stückchen von entfernt) ... und irgendwie könnt man in 20 Jahren wirklich mit Abscheu auf sowas wie "Micro Cuts" zurückschauen ... na, anyway - ich liebs trotzdem.

    Zum neuen Album: ok. Exopolitics glaub ich ist aber wirklich kacke. Dafür ist City of Delusion gross!

  • Vor 17 Jahren

    @venom (« Einige Alben dieser Künstler sind ja in der Tat erstaunlich ... gerade ob des schier unendlichen Talents dieser Musiker (da sind Muse allerdings doch auch noch 'n Stückchen von entfernt) ... »):

    Das will ihnen ja auch niemand absprechen. Ich gehöre einfach zu den Menschen, denen jeder Anflug von Gigantomanie und Pathos unsäglich auf die Nerven geht. Da bin ich aber zum Glück nicht allein. Für mich ist dieses Muse-Ding mit seinem Ewigkeitsanspruch irgendwie eine Sache aus dem glücklicherweise beendeten vorigen Jahrhundert. Vielleicht ist das ja so ähnlich wie bei Bellamys großem Vorbild Rachmaninow. Der gilt ja auch als jemand, der Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts die traditionelle, melodische klassische Musik weiterführen wollte, als schon längst die viel interessanteren Experimente der Moderne anstanden. Leider kenne ich mich mit dem zu wenig aus. Aber ich nehm's mal als Anstoß, mich mit dieser Musik zu befassen.

  • Vor 17 Jahren

    Die Sache ist doch ganz einfach: Wer keinen Bombast mag, sollte die Finger von Muse lassen. Musikalische "Zeitlosigkeit" hin oder her. Ich höre mir ja auch kein Wu Tang Clan-Album an, wenn ich keinen HipHop mag.

  • Vor 17 Jahren

    @Olsen: Kommt drauf an, ob man nur aus "Genuß" oder auch aus "Interesse" Musik hört. In ersterem Falle braucht man auch keine Musikforen besuchen.

  • Vor 17 Jahren

    @kukuruz (« Das will ihnen ja auch niemand absprechen. Ich gehöre einfach zu den Menschen, denen jeder Anflug von Gigantomanie und Pathos unsäglich auf die Nerven geht. »):

    LOL, und dann dredg mögen. Die nebenbei auch Platten für die Ewigkeit machen wollen und trotzdem sind sie gut sind.

  • Vor 17 Jahren

    @dr muerte (« LOL, und dann dredg mögen. Die nebenbei auch Platten für die Ewigkeit machen wollen und trotzdem sind sie gut sind. »):

    wunsch und resultet. davon hat kukuruz geschrieben.

  • Vor 17 Jahren

    Schon irgendwo eine interessante Diskussion, obwohl ich ein absoluter Muse fanatic bin. Ich liebe alles überzeichnete, operettenhafte, pathetische und orchestrale an dieser Band. Ich liebe es in diesen dichten Soundkosmos abzutauchen und mich in endloser Melancholie zu verlieren. Eigentlich mag ich Bombast nicht, eigentlich mag ich auch kein Pathos, aber Muse schaffen es irgendwie diese Art der Emotion zu mir zu transportieren.

    Soviel zum subjektiven. Das es Leute gibt, die eben diesen Bombast nicht mögen mag ja sein, aber was hier so alles geschrieben wird halte ich für reichlich übertrieben. Dass Muse absolut eine Band mit musikalisch-künstlerischem Anspruch sind dürfte jawohl niemand ernsthaft bestreiten wollen. Dass die Herren ihre Instrumente beherrschen dürfte ebensowenig jemand bestreiten wollen. Dass sie nicht jedermanns Sache sind, bestreite ich nicht. Aber der Versuch sie durch allgemeingültige Sätze wie "Das Album (oder die Alben) ist (sind) Dreck weil Bombast etc" halte ich für unangebracht. Würde so ein Satz über, was weiß ich, eine offensichtlich minderwertige Band wie Us5 (nur mal als schlechtes Beispiel genannt ;) ) fallen, würde sich hier jemand (über 20) ernsthaft darüber pikieren? Wohl kaum. Bei Muse sollte man einfach anerkennen, dass es den Herren gelingt (an gewisse Menschen) große Gefühle zu transportieren und dies in einem technisch sowie künstlerisch sehr hohem Niveau vonstatten geht. Also bitte lieber den Satz "ich finde das Album scheiße weil ich den Bombast nicht mag" statt "Muse sind scheiße weil ich den Bombast nicht mag". Soviel zur Objektivität.

    Und nur noch ein Wort zu der Theorie "Origin of symmetry" würde dereinst in eine Liste schrecklicher Alben eingehen. Irgendwie wage ich dies stark anzuzweifeln. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt, aber dieses Album hat eigentlich nichts wirklich peinliches. Es ist bei Weitem nicht so orchestral wie Absolution, nicht so elektronisch-hymnisch-bombastisch wie "Black Holes and Revelations" und es ist musikalisch gegenüber "Showbiz" eine deutlich weiterentwicklung der Individualität. Warum dieses Album je in eine derartige Liste eingehen sollte ist mir ein Rätsel, wohl kaum wegen des Anspruchs zeitlose Musik zu machen (Musik ist NIE zeitlos. Weder the doors noch Black Sabbath noch Yes oder King Crimson oder Patti Smith oder die Sex Pistols oder the Clash oder Queen oder oder klingen wie eine heutige band. Jede dieser Band klingt nach ihrem Zeitalter, egal wie zeitlos sie auch genannt werden möchten -wobei ich nicht behaupte jede dieser Bands hätte den Anspruch auf zeitlosigkeit gehabt-).

    Ganz nebenbei. Hab das Album jetzt etwa 20 mal durchgehört. Ich liebe es. Es passt für mich zum Sommer. Es weckt Gefühle in mir. Es ist vielleicht teils zu eingängig, aber dennoch mach ich mir über die "Haltbarkeit" keine großen Gedanken, es wird mich eine (wahrscheinlich) lange Zeit begeistern und mitreissen. Es ist kein zweites Origin of symmetry, aber fast auf einer Höhe mit Absolution und vor Showbiz (das in meinen Augen das schlechteste Muse Album ist - abgesehen von Hullabaloo, welches ja kein wirkliches Album war- weil es nicht so durchgängig groß ist wie der Rest, es hat einzelne herausragende Stücke, aber im großen und ganzen steht es in meinen Augen hinter den anderen zurück).

  • Vor 17 Jahren

    Also zwischen Muse und Dredg ist in meinen Ohren aber immer noch ein ziemlicher Unterschied. Bellamy spricht ja selbst ein Stichwort aus: Operette. Überzeichneter, überladener Bombast. Und dazu kommt dieses queeneske "auf chefisch" machen. Das genau ist die Mischung, die ich nicht aushalte. Dredg wirken auf mich weder operettenhaft noch chefisch, sondern eher melancholisch, wenn auch mit einer gewissen pathetischen Getragenheit und einem teilweise etwas übersättigten Klangbild.

    Natürlich weiß ich auch nicht, wie sich die weitere Wirkungsgeschichte von Origin of Symmetrie entwickeln wird. Aber, wie gesagt, "Tales From Topogrophic Oceans" von Yes (1973) oder im Grunde auch "Atom Heart Mother" von Pink Floyd sind für mich die Paradebeispiele für den Absturz solcher Kolossal-Werke von höchsten Höhen in tiefste Tiefen. Diese Alben haben sicher immer noch einen gewissen Fankreis, aber der Kreis derer, die so etwas für vollkommen ungenißebar halten, ist doch deutlich in der Überzahl. Und außerdem: Wenn jemand wie Bellamy schon von vornherein so prahlerisch mit seinen künftigen Denkmälern herumprotzt, hat er sich ein bisschen Ironie und Distanziertheit redlich verdient.

  • Vor 17 Jahren

    @kukuruz («
    Natürlich weiß ich auch nicht, wie sich die weitere Wirkungsgeschichte von Origin of Symmetrie entwickeln wird. Aber, wie gesagt, "Tales From Topogrophic Oceans" von Yes (1973) oder im Grunde auch "Atom Heart Mother" von Pink Floyd sind für mich die Paradebeispiele für den Absturz solcher Kolossal-Werke von höchsten Höhen in tiefste Tiefen. Diese Alben haben sicher immer noch einen gewissen Fankreis, aber der Kreis derer, die so etwas für vollkommen ungenißebar halten, ist doch deutlich in der Überzahl. Und außerdem: Wenn jemand wie Bellamy schon von vornherein so prahlerisch mit seinen künftigen Denkmälern herumprotzt, hat er sich ein bisschen Ironie und Distanziertheit redlich verdient. »):

    Wieso aber soll für einen Musikliebhaber die Grösse der Anhängerschaft ein Kriterium sein? Das sagt bekanntermassen nichts aus über Qualität. Und so höre ich gerne Atom Heart Mother (erst seit letztem Oktober übrigens), mal mehr mal weniger enthusiastisch. Für mich einerseits ein kompaktes Album (im Gegensatz zum Muse-Album) in der Konzeption und Ausführung und andererseits das Sprungbrett zu Dark Side of the Moon.

  • Vor 17 Jahren

    Nein, über die Qualität einer aktuellen Produktion sagt die Anzahl der Anhängerschaft zunächst mal sehr wenig aus. Aber ich glaube schon, dass über längere Zeitabschnitte hinweg so etwas wie eine Bereinigung durch einen langanhaltenden Diskurs stattfindet. Was "Atom Heart Mother" anbetrifft, das tatsächlich im Gegensatz zu den Muse-Alben ein großes kompaktes Stück plus ein paar einfache Liedchen enthält, so will ich damit nur zum Ausdruck bringen, dass auch in der Popmusik etwas "Großes" nicht zwangsläufig auch immer etwas "Großes" bewirkt. Was hat man nicht alles zum Zeitpunkt des Erscheinens augenrollend und ehrfurchtsvoll über Wagner-Tuben und gewaltige Chöre geraunt und was ist an Wirkung em Ende von dieser Gewaltkeule übriggeblieben?

    Das ging mir insbesondere durch den Sinn, als ich die Laut-Rezension zu "Origin Of Symmetry" las, von der ich immer noch nicht glauben mag, dass sie nicht ironisch gemeint ist.

  • Vor 17 Jahren

    Uebrig geblieben ist meiner Meinung nach ein interessantes Konzept das die Möglichkeiten der Länge der Lieder, Benützung verschiedenster Medien/Geräuschkulissen/Musikinstrumenten versucht auszuloten. Interessanterweise wird diese Diskussion immer dazu benützt, bestimmte Bands zu kritisieren und nicht den Inhalt. Sgt. Pepper zb fängt mit einem Chor an, der ganz unverschämt und offen Eindruck schinden will (man hört sogar das Publikum raunen) und der offensichtlich Effekthascherei ist, was ich noch viel schlimmer finde da der Fokus auf der Oberfläche liegt. Die Beatles werden dafür aber immer bewundert!
    Wagner-Einflüsse stören mich nicht, solange auf dem Plattencover eine Kuh zu sehen ist!
    Das neue Muse-Album stelle ich nicht in die Nähe erwähnter Experimentalalben, weil Muse schon von Anfang an im Grunde genommen auf dieser Bombast-Schiene gefahren sind und nicht durch Suchen und Experimentieren draufgekommen sind, ihr Stilmittel (insbesondere auf dem neuen Album leider) ist vielmehr Reproduktion von Bekanntem. Ich befürchte einen schöpferischen/stilistischen Stillstand bei Muse, was ich sehr schade finde.

  • Vor 17 Jahren

    also ich bin zufrieden mit " Black Holes and Revelations ", bleiben ihrem stiel treu, aber da stellt man sich doch die frage: kann denn muse überhaupt etwas flasch machen, ich meine, alle bisherigen alben von muse waren doch "end-geil" !?
    oder täusch ioch mich da ?