laut.de-Kritik

Zwischen Slipknot und Pantera.

Review von

Die Vergleiche zwischen Mushroomhead und Slipknot entwickelten sich über die Jahre hinweg immer mehr zur Glaubensfrage und waren letztendlich genau so sinnvoll wie die Frage nach dem Ei und dem Huhn.

Wurde Mushroomhead von Kritikern stets bescheinigt, sich auf ihren Alben offener und variabler zu geben als Slipknot, dürfte sich das seit "All Hope Is Gone" relativiert haben.

Dennoch sind Mushroomhead auf "Beautiful Stories For Ugly Children" musikalisch einmal mehr breiter aufgestellt als die Maskenmänner aus Iowa, die nach wie vor einer ungewissen Zukunft entgegen sehen. Von einem roten Faden ist auf der Scheibe nicht viel zu merken, aber davon lässt man sich kaum ablenken und steigt lieber mit dem richtig guten und harten Rocker "Come On" ein.

Eher in die Korn-Ecke gehen sie mit dem folgenden "Inspiration", kehren aber mit "Slaughterhouse Road" wieder in rockige Gefilde zurück. Dort bleiben sie auch mit der relaxten Laid-Back-Nummer "I'll Be There", die gesanglich stellenweise fast schon an Stone Sour erinnert. Die unterschiedlichen Stimmen von Waylon und Jeffrey Nothing ergänzen sich auf der Scheibe bestens.

Der Einstieg in "Burn The Bridge" gestaltet sich – nicht nur wegen einer beatboxenden Dame – schwieriger, und so ganz wird man mit dem Track nicht warm. Zu strukturlos gehen Mushroomhead vor und überzeugen hier allein im Chorus. Auch das reduzierte, stilistisch an Linkin Park erinnernde "Holes In The Void" hat genau wie deren letztes Album seine Momente, will aber nicht wirklich zünden.

So geht es leider auch einigen anderen Songs. Eine Nummer wie "The Harm You Do" hat bestimmt Potential, jedoch weiß man nicht so genau, worauf die Band da letztendlich hinaus will. Dann doch eher einen Burner wie "Darker Days", der deutlich was von Pantera hat.

Die stilistische Breite von "Beautiful Stories For Ugly Children" ist mal wieder unbestreitbar. Leider klingen manche Ideen dadurch ein wenig unausgegoren und nicht ganz schlüssig. Wer auf Alternative Rock und Metal steht, sollte aber mal ein Ohr riskieren.

Trackliste

  1. 1. Come On
  2. 2. Inspiration
  3. 3. Slaughterhouse Road
  4. 4. I'll Be Here
  5. 5. Burn The Bridge
  6. 6. Holes In The Void
  7. 7. Harvest The Garden
  8. 8. The Harm You Do
  9. 9. Your Demise
  10. 10. The Feel
  11. 11. Darker Days
  12. 12. Do I Know You?

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