laut.de-Kritik
In den Grindcore der Extremmetzler mischen sich metallische Elemente.
Review von Michael EdeleWar bei Nasum zu Beginn ihrer Karriere die CD-Veröffentlichungsrate nicht unbedingt inflationär hoch, so legen sie inzwischen eine deutliche Steigerung an den Tag. Zwischen "Human 2.0" und "Helvete" lagen nur noch zwei Jahre, und zwischen "Helvete" und "Shift" sind gerade mal 17 Monate ins Land gezogen.
Man mag vielleicht argumentieren, dass es durchaus möglich sein sollte, in anderthalb Jahren 37 Minuten Musik auf's Band zu bringen, aber immerhin sind es mal wieder 24 Songs geworden, und außerdem schleicht sich so etwas wie Rock'n'Roll und Struktur bei den Schweden ein. Zwar führen sie einen mit dem Opener "Particles" erst mal auf die falsche Fährte, aber dass man von Nasum tatsächlich Doom Metal präsentiert bekommt, glaubt doch eh kein Schwein. Nachdem also das fröhliche Geholze kurz darauf einsetzt und mit "The Engine Of Death" seine gelungene Forstsetzung findet, ist man doch überrascht, auch in diesem Song schon einen angenehm groovenden Mittelpart zu finden.
Und dann passiert doch das Unglaubliche: "Wrath" ist ein prima Midtempobanger, der in dieser Form von den Schweden kaum zu erwarten war. Irgendwie scheint sich ein leichter At The Gates-Einfluss bei den ehemaligen Extremmetzlern eingeschlichen zu haben, anderes sind "The Deepest Hole" oder "Fury" kaum zu erklären. Dass auf der Gegenseite die unter der 60-Sekundenmarke liegenden Geschosse wie "No Paradise For The Damned", "High On Hate" oder "Cornered" für langsamere Parts kaum Zeit haben, liegt auf der Hand.
Auch wenn sich deutlich metallischere Elemente in den Grindcore von Nasum gemischt haben, müssen sich die Fans der Extremhärtner eigentlich keine Sorgen machen. Zwar haben sie sich mit Rogga Joahnsson (Paganizer, Edge Of Sanity) einen waschechten Death Metal-Shouter als Gastgrunzer, aber die Trademarks haben sie immer noch beibehalten.
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