laut.de-Kritik

Die Lichtkriegerin beschallt uns mit Esoterik und seichtem Schlager.

Review von

Das letzte Album von Nena ist mittlerweile fünf Jahre alt, dazwischen hörte man dennoch einiges von der NDW-Ikone: Meistens seltsam esoterisch Angehauchtes oder Unpassendes bei ihren Corona-bedingten Autokinoshows. Daran schließen sich die Lyrics auf "Licht" natürlich an. Während Trio einst dadaistisch "Da Da Da" sangen, singt Nena nun eben "Da Da Dam". Und während das eine anarchisch daherkam, ist das andere nun nur noch albern.

Dabei überrascht der Sound in den Anfangssongs oftmals angenehm, schöne Synthiemelodien, federleichter Electropop und folkige Akustikgitarren klingen dicht und warm. Nenas Stimme schwebt nonchalant dazu und darüber.

Das könnte ein gutes Pop-Album sein, wenn da eben nicht diese Lebensratgeber-Texte wären über Licht, Liebe, Kraft, Freiheit, Energie, Wunder (wahllos einfach vervollständigen, bitte), die vielen schlagerartig vor sich hin schunkelnden Songs ("Karawane", "Galaxien") und die oftmals recht generischen Refrains wären, die beispielsweise ein recht beschwingt nostalgischer Song wie "Zurück in die Zukunft" eigentlich gar nicht bräuchte.

Genauso wie das ewige "Alles wird gut"-Mantra, das sich durch jeden Song hindurchzieht, nach einer Weile einfach nur noch nervt. Egal wie tiefenentspannt Nena klingt oder vielleicht gerade weil sie so tiefenentspannt dabei klingt. Man möchte sie aus ihrer lichtdurchflutenden Welt holen, ihr ein paar Schatten und ein bisschen Dreck zeigen.

Doch stattdessen zieht sie ihre Familie mit in diese "Wir-schaffen-alles-Welt", und ihr Sohn, ihre Tochter und ihr Mann musizieren fröhlich mit. Höhepunkt dieser geradezu sektenartigen Aufbausongs der Nena Family ist "Shine On", aus dem einem der Regenbogenkitsch geradezu anspringt.

Oder doch eher bunte LED-Strahlen, denn ohne Regen gibts normalerweise keinen Regenbogen. Aber egal, Nena folgt ihrer eigener Logik – wie ein Lichtkrieger. Die wissen laut Eigendefinition einfach was sie wollen und brauchen keine Erklärung abzugeben.

Trackliste

  1. 1. Licht
  2. 2. Da Da Dam (Ich geb Dir Mein Ja)
  3. 3. Zurück In Die Zukunft
  4. 4. Forelle (Feat. Maduh)
  5. 5. Wandern
  6. 6. Shine On
  7. 7. Karawane
  8. 8. Galaxien (Feat. Larissa Kerner)
  9. 9. Zimmer
  10. 10. Auf Einmal Warst Du Da
  11. 11. Alles Neu

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24 Kommentare mit 231 Antworten

  • Vor 2 Jahren

    Das Lied "Licht" hat ein schöner Text. Auch das Single "Alles Neu" ist inhaltlich sehr gut. Das album hat aber auch seine Schwäche. Insgesamt 3 Sterne, hauptsächlich wegen Nenas Ausdruck.

    Zuhörer aus Tschechien

  • Vor 2 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 2 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 2 Jahren

    die Kommentarschreiberleuse (Kerstin Kratochwill) kommt sich wohl elementar wichtig vor in ihrer arroganten Pseudo-Beurteilung und - hat so ziemlich nichts verstanden, was auf diesem Planeten tatsächlich abgeht. traurig - für sie ... und vielleicht ein bisschen ZU vorlaut auf laut.de - kann nur hoffen, dass sie sich nicht hat impfen lassen ...

    • Vor 2 Jahren

      Warum sich nicht Nenas Pool anspruchsvoller Lyrik bedienen, um dein Anliegen zu verdeutlichen?

      "Ich glaub ich hab'n Schock
      Es hat mich tief getroffen und wann steh ich wieder auf
      Hast du mein Herz gebrochen
      Oder denk ich mir das aus
      Ich fühl's in meiner Seele
      Fühl es tief in meinem Bauch
      Ich glaub ich hab'n Schock"

    • Vor 2 Jahren

      oder nehmen wir doch diesen schönen Nena-Song, ausnahmsweise auf englisch als Beispiel, ähnlich wie das vorherige:

      "And I feel alive
      'Cause I want a love like this
      I feel alive
      'Cause I want a love like this
      I feel it coming, I feel it coming, yeah
      You're the one who takes me there
      I feel alive
      'Cause I want a love like this"

      :D

    • Vor 2 Jahren

      das ist zugegebenermassen eleganter, wird aber von resonanzhaltern leider kaum verstanden