laut.de-Kritik

Das Album spaltet die Fans wie keines zuvor.

Review von

Was die Listening-Session bereits angedeutet hat, ist tatsächlich wahr geworden. Nevermore haben nach mehrjähriger Studioabstinenz ein Album abgeliefert, das die Stärken der Band perfekt bündelt und auf den Punkt bringt. Und ich wage mal hier die Behauptung, dass "The Obsidian Conspiracy" ohne die jeweiligen Soloscheiben von Sänger Warrel Dane und Gitarrist Jeff Loomis nicht möglich gewesen wäre.

Zwar ging das Aggressionslevel von "Enemies Of Reality" im Vergleich zu "This Godless Endeavor" bereits zurück, doch auf dem neuen Album scheinen sich beide Welten perfekt zu vereinen.

Mit Attila Goulash ist mittlerweile ein zweiter, fester Gitarrist wieder im Line-Up, doch auf der Scheibe hat sich Jeff noch alleine an der Gitarre ausgetobt. Dass er da nach wie vor keine Gefangenen macht, bringen Knaller wie der Opener "The Termination Proclamation" und das wenig später folgende "And The Maiden Spoke" zum Ausdruck.

Auf der anderen Seite hat Warrel spätestens seit "Praises To The War Machine" sein Gespür für großartige Melodien und Hooks perfektioniert. Und das lebt er in Tracks wie "Your Poison Throne", dem überragenden "Emptiness Unobstructed" oder dem balladesken "The Blue Marble And The New Soul" in aller Pracht aus. Wie genial diese Tracks auch live auf der Bühne funktionieren, konnte man gerade auf dem Rock Hard Festival erleben.

Wie man dort aber auch feststellen konnte, spaltet "The Obsidian Conspiracy" die Fans wie kein Album der Band zuvor. Während die einen von Rückschritt sprechen und innovative Momente vermissen, schwärmen andere von einem Meisterwerk in Sachen Melodie und Songwriting. Dem schließe ich mich an, denn ich kann es kaum erwarten, dass die Jungs auf Headlinertour zurückkommen und mir einmal mehr den Titeltrack um die Ohren blasen.

Trackliste

  1. 1. The Termination Proclamation
  2. 2. Your Poison Throne
  3. 3. Moonrise (Through Mirrors Of Death)
  4. 4. And The Maiden Spoke
  5. 5. Emptiness Unobstructed
  6. 6. The Blue Marble And The New Soul
  7. 7. Without Morals
  8. 8. The Day You Built The Wall
  9. 9. She Comes In Colors
  10. 10. The Obsidian Conspiracy

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8 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    Ich persönliche finde die Scheibe auch mal wieder klasse. Ich bezweifle stark, dass diese Band ein wirklich schlechtes Album veröffentlichen kann.

  • Vor 13 Jahren

    Leider ja, das ist neben ihrem Erstlingswerk "Nevermore" ihr schwächster Output. Es ist ein gutes Metalalbum, aber für Nevermore leider nicht der Standard. Dieses Album wird bei jedem Anhören etwas fader und das ist neu. Wer aber so Übermetal-Alben wie "Dreaming Neon Black" und "The Godless Endeavour" abgeliefert hat, kann auch nicht jedes Mal so einen Wurf machen. Das schlimmste ist das Warrels Vocals mich kaum dazu bringen, dass ich mitgröhlen und mir mein Herz herausreißen möchte. Die Produktion gefällt mir nicht so gut wie die solide Arbeit von Andy Sneap. 3.5/5 Punkten

  • Vor 13 Jahren

    Nun ein "Dreaming Neon Black" wird es nicht mehr geben, da hier Warrel sehr emotional seinen Weltschmerz über den Verlust seiner Freundin verarbeitet. Zumindest es ist für ihn zu hoffen, dass er nicht mehr muss.