Das erste "Berlin 05 – Festival für junge Politik" ging gestern im feucht-kalten Berlin zu Ende. Initiiert vom Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Deutschen Bundesjugendring. Auch laut.de war dabei und brachte die G10b und 11b der Geschwister Scholl-Schule in Konstanz mit, um die Berliner Wuhlheide politisch wie musikalisch zu erkunden.
Berlin (gus) - Zur Überraschung der Veranstalter waren die meisten Jugendlichen bereits am Donnerstag aus der ganzen Bundesrepublik zum "Berlin 05 – Festival für junge Politik" angereist, um neben Renate Schmidt und Gregor Gysi, mit Sarah Kuttner, den Fantastischen Vier, Tocotronic, Kante und Klee zu diskutieren und zu feiern. Vor allem zu feiern, denn die gnadenlos überfüllten und an Dixies, Duschen und Sanitätern etwas dürftig ausgestatteten, drei Kilometer vom Gelände entfernten Zeltwiesen vibrierten die gesamten drei Nächte, auf denen die Leute fröhlich grölend, aber engagiert auf die Politik anstießen. Die vom Veranstalter angemeldeten 11.200 Jugendlichen sah man nicht nur auf dem Festivalgelände - vor allem war die gesamte Hauptstadt übervölkert von unzähligen ungeduschten "P"-T-Shirts.
Über 350 politische Workshops, Diskussionen und Panels, sprich ein inhaltlich überragendes Programm, sollten die in vielen Fällen auf Initiative von Vereinen, Organisationen und vor allem Schulen angereisten Gruppen fesseln und politisch bilden. Verwirrte Schüler fanden sich dann aber oft vor einer verschlossenen Tür mit Zettel "Workshop schon voll" oder "fällt aus" oder "ist verschoben" wieder. Und außer Renate Schmidt und Gregor Gysi ließ sich von der politischen Ecke leider kein weiterer Spitzenpolitiker blicken - auch der als Special Guest angesagte Bob Geldof sagte kurzfristig ab und überließ seinen Polit-Talk mit Renate Schmidt einem Bandmitglied der Fanta 4.
Musikalisch dagegen war erste Sahne angesagt: Klee, Kante, Tocotronic und die Fanta 4 heizten am Samstag abend der vor Kälte bibbernden Menschenmasse ein und wärmten die Gemüter. Frontfrau Suzie von Klee trug stolz das Festival-T-Shirt mit dem roten P, und Thomas D. würde erstens "Die fantastische Partei" gründen und außerdem bekäme er alles umsonst, wenn er Bundeskanzler wäre - "so ist man unbestechlich und kann sich besser auf die Politik konzentrieren".
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