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Inglebirds - "Big Bad Birds"

Damit lag er natürlich nicht ganz richtig. Das Deutschrap-Album des Jahres 2014 hat nämlich nicht Haftbefehl geliefert, das waren viel mehr DCVDNS, Hermann Weiss und Wolfgang H. Unter dem Banner Inglebirds schlossen sie sich zusammen, um ein einziges, wahrhaft dickes Ei zu legen. Die "Big Bad Birds", die daraus schlüpften, mögen heute weitgehend in Vergessenheit geraten sein. 2014 machten sie einfach alles richtig.

Ein lupenreines G-Funk-Brett reiht sich auf diesem Album ans nächste. Wuchtige, arschkickende Bässe, wirkungsvolle Samples und Scratches boten die perfekten Kulissen für knallhartes Silbenschnellfeuer: "Hier wird gechoppt, funky gerappt, das sind keine Doubletimes, du Idiot!" Es ging um Flavor, Flows und Straße, und nach spätestens einem halben Durchgang stand felsenfest: Wenn dieses Land überhaupt so etwas wie eine Westcoast besitzt, dann liegt sie im Saarland.

Die Inglebirds gaben sich übrigens keine Gelegenheit dazu, schleichend in die Bedeutungslosigkeit abzurutschen: Pünktlich zum Release ihres Debüts erklärten sie ihre Crew für aufgelöst. It's better to burn out than to fade away? Tja, offenbar kann man Neil Young zitieren, auch ohne sich, wie zwanzig Jahre zuvor Kurt Cobain, gleich die Rübe wegpusten zu müssen.

Big bad birds 4 life!

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1 Kommentar

  • Vor 2 Monaten

    Mit der Einordnung vor RR dürftet ihr ziemlich alleine dastehen. Also fast jedenfalls, ich finde die BBB nämlich auch viel geiler. Schon weird irgendwie, wie wenig der offenkundig talentierteste der drei danach und ehrlich gesagt auch ein bisschen davor als Solo-Artist hinbekommen hat. Wolfgang H. mit diesem vielleicht nicht übermäßig originellem Westcoast-Film aber auch einfach hörbar 100% in seinem Element.