Stevie Wonder - "Tribute To Uncle Ray"
"Don't You Know": Bei unserem Spaziergang rückwärts durch die Jahrzehnte stoßen wir nun auf die Wurzeln einer umfangreichen Diskografie. Welch äußerst produktiver Geist hier ans Werk ging, zeigte sich damals schon: Stevie Wonder trat im Jahr 1962 nicht nur mit einem, sondern gleich mit zwei Alben ins Rampenlicht. Im September erschien sein Debüt "The Jazz Soul Of Little Stevie", nur einen Monat später schob Motown den nächsten Longplayer seines jugendlichen Multitalents hinterher: "A Tribute To Uncle Ray".
Welchem Onkel Ray das musikalische Wunderkind da Tribut zollt, liegt auf der Hand, davon künden die Titel, die Klein-Stevie mehrheitlich covert, und es steht so auch ganz offen in den Liner-Notes dieses Albums: "Little Stevie Wonder, Tamla's 11-year-old musical genius, is blind, a similarity he shares with a famed musician and vocalist of today." Die Idee, den Namen ihres blutjungen, vielseitig begabten, aber natürlich noch komplett unbekannten Newcomers mit dem eines etablierten, populären und obendrein ebenfalls blinden Kollegen zu verknüpfen: eine gute Entscheidung seitens des Labels. Richtige eigene Hits produzierte der Wonder-Knabe seinerzeit nämlich noch nicht, und auch gesanglich hatte er seine Linie noch nicht gefunden. Wie denn auch, mit den gerade elf Lenzen, die er zum Zeitpunkt der Aufnahmen zählte?
Dass Little Stevie Wonder bald schon mit jedem Recht der Welt den Zusatz "Little" aus seinem Namen kicken sollte, deutete sich auf diesem Album erst an. Es spricht für das Näschen von Labelchef Berry Gordy, das hier schlummernde gigantische Potenzial gewittert, und für seinen Geschäftssinn, genug Geduld aufgebracht zu haben, damit es sich entfalten konnte. Die Investition machte sich bereits im Jahr darauf bezahlt: Stevie Wonders drittes Album "The 12 Year Old Genius", seine erste Liveplatte, katapultierte den Namen Motwon an die Spitze der Charts. "Ain't That Love"?
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