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Frank Zappa - "Hot Rats"

"Frank Zappas Musik wäre ohne seinen Humor furzbeschissener Jazzrock gewesen", findet Bela B. Dass er absolut Recht hat und doch zugleich meilenweit daneben liegt, hat Zappa bereits 1969 mit "Hot Rats" bewiesen. Während sich die Welt noch streitet, ob nun die Beatles oder die Stones die wahren Helden sind, ist Zappa seiner Umwelt schon Jahrzehnte voraus. Schlimmer noch: Über vierzig Jahre später wirkt er in unserer wieder zunehmend konservativer werdenden Umwelt und Musiklandschaft, in der als aufregendster Aspekt nur noch die Darreichungsform bleibt, wie ein Alien.

Pompöse und prahlerische Melodieführung spiegelt die Schlagfertigkeit von "Hot Rats". Zappa malt mit Noten, Instrumenten und der zu diesem Zeitpunkt neuen 16-Spur-Tonbandtechnik Bilder. Mit Hilfe von allerlei Studio-Zauberei, wie auf halber Geschwindigkeit eingespieltes Schlagzeug oder Bass, kreierte er eine ganz eigene, unverkennbare Klangwelt.

Fast vollständig verzichtet der Sohn sizilianischer Einwanderer auf eins seiner größten Wiedererkennungsmerkmale: seine Texte, die schonungslos und zynisch mit allem und jedem abrechnen. Nur "Willie The Pimp" verfügt über ein paar gepfefferte Zeilen, die aber sein Jugendfreund Captain Beefheart zum Besten gibt. Die Abkehr von Rock, Doo Wop, Klangkollagen und Musique Concrète hin zum Jazzrock sowie die selbst auferlegte Schweigepflicht sind für Zappa nötig, um seine zweite Stimme zu entdecken: sein markantes Gitarrenspiel.

Frank Zappa - Hot Rats*

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