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Miles Davis - "In A Silent Way"

Bei einem Dinner im Weißen Haus wandte sich Nancy Reagan einmal mit der Frage an Miles Davis, mit welcher Lebensleistung dieser sich denn die Einladung verdient habe. Miles antwortete: "Ich habe fünf oder sechs Mal die Musik revolutioniert. Und was haben Sie getan, außer den Präsidenten zu ficken?"

Wahr oder nicht, illustriert die Geschichte Miles Davis' Verletzlichkeit ebenso wie sein Selbstbewusstsein als einer der größten musikalischen Erneuerer des letzten Jahrhunderts. Auch 1969 geht Davis neue Wege und nimmt die Ausdrucksmöglichkeiten des Rock'n'Roll in seine Musik auf.

Auf dem Album "In A Silent Way" setzt er erstmals Keyboards ein, Bassist und Schlagzeuger beschränken sich auf das Spielen von durchgehenden binären Rhythmen. Das ebenfalls noch 1969 aufgenommene Folgealbum "Bitches Brew" vollendet die musikalische Metamorphose. Die Kombination von Rockrhythmen mit ausschweifenden Improvisationen, die in den Sessions stundenlang dauern und auf den Veröffentlichungen auf 20 Minuten zusammen geschnitten werden, bezeichnet man heute als Jazzrock oder Fusion.

Doch Miles Davis war nicht nur ein musikalischer Revolutionär, sondern auch ein großer Entdecker und Förderer von Talenten. Das von dem Trompeter für "In A Silent Way" neu zusammen gestellte Team mit Wayne Shorter (Sopransaxophon), John McLaughlin (E-Gitarre), Herbie Hancock (E-Piano), Chick Corea (E-Piano), Joe Zawinul (Orgel, E-Piano), Dave Holland (Kontrabass) und Tony Williams (Schlagzeug) wird noch jahrzehntelang Jazz und Jazzrock dominieren.

Miles Davis - In A Silent Way*

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