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Mötley Crüe - "Shout At The Devil"

Mötley Crüe kommen 1983 mit Drudenfuß, voll evil Gesichtsausdruck und schwarzem Cover um die Ecke und haben den Teufel im Albumnamen. Diesen Kokolores stibizt sich Nikki Sixx von seiner ehemaligen Band Sister, in der er zusammen mit dem späteren W.A.S.P.-Frontmann Blacky Lawless spielt. Bei deren Bühnenshow floss auch der eine oder andere Deziliter Kunstblut, und die Herrschaften spielten mit okkulten Symbolen und derlei Trillefix herum. Damals nahm das nur keine Sau zur Kenntnis, weil die Combo unter dem Radar der öffentlichen Aufmerksamkeit flog.

Anders lag die Sache 1983 bei den Herren Sixx, Lee, Mars und Neil. Mit ihrem Debüt "Too Fast For Love" pardauzten sie in die Szene von Los Angeles, mit "Shout At The Devil" sollte der nächste Schritt in Richtung Rock-Olymp folgen. Der Okkult-Quatsch sicherte ihnen zumindest schon einmal die Aufmerksamkeit erzkonservativer evangelikaler Kreise. Heute kaum mehr vorstellbar. Aber wie immer: Bad press is good press.

Dabei hatte das Quartett mit der Materie ungefähr so viel am Hut wie eine Kuh mit Seilhüpfen. Aber die Provo kam gut an. Die Promo-Bilder zum Album sind auch zu köstlich, sieht dort doch nur Mick Mars gruselig aus. Hart waren Mötley Crüe eigentlich nur beim Drogenkonsum und Feiern. Musikalisch schwingt statt hartem Metall eher ein biederes Hardröckchen durch die Luft. Aber die Songs waren zumindest eingängig und simpel gehalten. Zum Abhotten gut geeignet.

Der Mega-Erfolg, der sich mit diesem Album einstellte, bleibt aber ein weitgehend auf die USA begrenztes Phänomen. In Europa feierte die Band zwar auch relativ große Erfolge, aber den Status, den sie ab "Shout At The Devil" in den Staaten besaßen, erreichten sie auf dem alten Kontinent nie auch nur annähernd.

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Mötley Crüe - "Shout At The Devil"*

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Best of 1983 40 Jahre, 40 Alben

Völlig losgelöst im Sonderzug Gusseisen-Elektro, ein Hardröckchen, 99 Luftballons, Radiojingle-Punk und das Album finden, das "Thriller" entthront hat? Ja!

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