Kyuss - "Gardenia"
Beim Namen Kyuss bekommen die Jünger der Kirche des Stoner-Rocks glänzende Augen und knien zum Gebet darnieder. "Gardenia" aus dem bereits dritten Streich "Welcome To Sky Valley" darf man ruhig stellvertretend für die Riff-Urgewalt der Band heranziehen. Aus der Feder von Brant Bjork, walzt die Riffwand über den Hörer hinweg.
Eigentlich ist der Track nur ein Teil einer Suite und macht aus den beiden anderen Nummern "Asteroid" und "Supa Scoopa And Mighty Scoop" einen epischen Longtrack. Die Intention dahinter: "Welcome To Sky Valley" als Album zu betrachten, statt sich einzelne Songs herauszupicken. Im Spotify-Zeitalter: schier ein Ding der Unmöglichkeit.
1 Kommentar mit 15 Antworten
"Im Spotify-Zeitalter: schier ein Ding der Unmöglichkeit."
Echt jetzt? Noch immer dieser Quatsch? Habt ihr denn alle die Aufmerksamkeitsspanne einer Fruchtfliege?
Also nochmal zum mitmeißeln: Spotify etc verbietet es nicht ein Album am Stück zu hören!
Machen aber viele halt nicht (mehr). Ich kenne in meinem Umfeld niemanden, der jünger als 35 ist, und noch ein Album am Stück hören würde. Spotify ist daran nicht Schuld, eher sind es Apps wie TikTok, Snapchat, Instagram usw. Dreißigsekündige Clips, die, wenn sie nicht sofort gefallen, nach 10 Sekunden schon weggewischt werden. Wie soll sich eine Generation, die mit sowas aufwächst noch auf ein musikalisches Werk mit einer Laufzeit von einer Stunde einstellen?
Oh je, Horsti.
Aber zum Thema: Daß keiner mehr Alben hört, ist ein Eindruck, der vor allem durch die Single-Lastigkeit bei Spotify gepusht wird. Da hat dann ein Track 500.000 Hörer im Monat, und dagegen wirkt dann eher mickrig, wenn 50.000 Menschen sich das ganze Album angehört haben. War schon so mit Singles, die natürlich immer mehr Airplay bekamen als Albentracks. Heute ist "Airplay" kaum relevant, wegen Streaming.
Daraus würde ich nie im Leben irgendwelche Spekulationen über "Generationen" von chronischen ADHSlern ableiten, die von TikTok verdummt werden.
Also, kurz: Alben werden noch immer gehört, mit den Zahlen ists nur etwas komplexer.
Ums eindeutiger erklären, was ich meine: Was früher bei Jukeboxen, Radio, TV usw. passierte, passiert heute beim Streaming. Hat sich verlagert. Deswegen finde ichs halb so dramatisch, und glaube nicht, daß Alben ausgestorben sind.
Naja, das Hörverhalten hat sich durch Streaming schon verändert. Für ein Album oder einen Sampler auf CD hat man vor 20 Jahren irgendwas um die 20 Euro bezahlt und die (teilweise von seinem Taschengeld) teuer bezahlte CD dann intensiv hoch und runter gehört. Für 20 Euro bekommt man heute 2 Monate Spotify und damit Zugriff auf beinahe alle Musik der Welt, bei der man teilweise nicht weiß, was man zuerst hören soll. Und dadurch, dass Playlisten (die teilweise von Algorithmen kommen) heutzutage ein Ding sind, werden Singles eher gehört.
Dass deswegen keine Alben mehr gehört werden, ist aber Quatsch. Ich denke auch, dass es durch Streaming sogar für experimentellere Musik (wie auch immer die aussehen mag) einfacher ist, sich zu vermarkten und Leute zu erreichen, weil die starren Label-Strukturen von vor 20 Jahren so nicht mehr gelten. Und das nutzen Leute aller Generationen. Vielleicht kennt Horsti einfach nur die falschen Leute.
Ich habe nicht behauptet, dass keiner mehr Alben hört, sondern dass bei der jüngeren Generation die Bereitschaft Alben zu hören eher abnimmt, da diese mit einer ganz anderen Art Medien zu konsumieren aufwächst.
Wer bisher gerne komplette Alben gehört hat, wird auch Streaming entsprechend nutzen.
Gibts dazu denn Daten? Also wie sehr "heutige" Jugendliche weniger Alben als Singles hören, als vor 20-30 Jahren? Ich hab keine Daten, würde aber schon (wie oben spekuliert) vermuten, dass die Reichweite von Singles schon immer erheblich höher war als die von Albentracks.
Singles:
https://de.statista.com/statistik/daten/st…
Alben:
https://de.statista.com/statistik/daten/st…
(braucht einen 199-Euro-statista-Account, den ich nicht bereit bin, hierfür anzulegen )
Aus dem Weg, Geringverdiener!
(...und lieber runter vomm offiziellen auf den, der in einen dunklen Hinterhof-Tschädd führt, in dem dir irgendsoein durch sein Cockslap-Pseudonym noch viel shadier als er ist wirkender dude einen link oder ne für ihre dargebotene Detailtiefe erstaunlich nachvollziehbare Erklärung für nen Work around bereit für dich hält)
Typ, ich bin bisschen angesoffen und das könnte ein Grund sein, aber ich lache a) doch mehr über dein Posting als ich nüchtern wahrscheinlich bereit wäre, zuzugeben und erwäge b) tatsächlich, dir weißem Kaninchen jetzt wirklich in dieses Hinterhof-Wunderland zu folgen - allein: How does it work??
Duri! Ich mache mir Sorgen. Ich trinke alle paar Wochen immer nur zwei Bier, ganz langsam, danach ist Schluss. Dann fress' ich mich voll, lese eine Seite Judith Butler und hau mich in die Kiste.
... kurz: ich hab vergessen, das "lese eine Seite Judith Butler" in Anführungszeichen zu setzten ...
@Duri
https://webchat.quakenet.org/
Channel is: #gromky
...aber keine Ahnung, ob der gerade da ist, ich bin da nie, weil ich die Kohle für nen statista-Acc latürnich hätte, den aber für mein täglich Brot als eher überflüssig erachte, sollze klar sein.
Ich habe es tatsächlich getan und fühle mich gleichsam euphorisch und ein bisschen verschüchtert - was eine Affektbrücke zu gänzlich anderen Lebenserfahrungen bildet, heidewitzka!
Ist eigentlich fehl am Platze, hier genauer drauf einzugehen. Halte aber mal fest, dass einer der wichtigsten Punkte, nämlich der "Konsum" der Musik, sich verändert hat, und deshalb die Zahlen nicht so einfach zu lesen sind.
1991 gab es physische Datenträger, die man noch gut mit Streamingzahlen vergleichen kann. Außerdem gab es aber noch andere, für Hörer nicht bezahlte, und in Statistiken kaum erfasste Verbreitungsformen wie Radio und TV, die damals für Musik viel häufiger benutzt wurden als heute. Und das waren natürlich fast ausschließlich Singles.
Heute sind durch Streaming diese Arten des "Konsums" von Singles weggefallen. Dieser "Konsum" dürfte also bei Spotify & Co. hinzugerechnet werden, einfach weil Menschen immer noch Singles hören - nur eben nicht mehr durch die alten, "kostenlosen" Vertriebswege.
Ich vermute also stark, es sieht allein dadurch eher so aus, als "sorge" Spotify dafür, daß Alben weniger gehört werden als früher.
Natürlich gibt es aber auch innerhalb der App ein paar Dinge, die Alben zu hören eher nervig machen - besonders wenn man sie zwischendurch schließt, eine Platte weiterhören will, in der Warteschlange aber nicht die übrigen Tracks auftauchen. Ist zumindest in meiner gemodetten Version so (den Teufel werd ich tun und Spotify Geld zahlen).
Fremde "Playlisten" sind für mich erst mal nichts großartig Anderes als ein viel größeres Angebot dessen, was Radio-DJs verschiedener Stationen ohnehin an Singles anzubieten hatten und haben.