Jim Ruland - "Do What You Want: Die Bad Religion Story"
Worum geht's?
Der Titel lässt wenig Interpretatiosspielraum: Jim Ruland erzählt die Story von Bad Religion. Obgleich schon immer deutlich intellektueller unterwegs als das Gros ihrer Genrekollegen, schrieben die Kalifornier Punkrockgeschichte und planierten mit Meilensteinen wie "Suffer" oder "Against The Grain" den Weg für Kollegen wie Green Day. Oder Linkin Park. Oder Nirvana. Oder wie immer sie alle hießen. Aus unzähligen Interviews mit Bandmitgliedern, Freund*innen und unterschiedlichsten Zeitzeugen, frickelt der Autor den mittlerweile vier Dekaden umspannenden Werdegang der Band zusammen. Das Buch räumt der Frühgeschichte der Band viel Raum ein, es beschreibt insbesondere die Abspaltung vom dumpfen Teil der Szene, den unterschiedlichen musikalischen Background und die Entwicklung der Beteiligten und den (vielleicht entscheidenden) Karrieremove, es doch einmal über den Umweg Europa zu versuchen. Tatsächlich erweist sich gerade die Resonanz in Deutschland als besonders groß, weswegen bald jeder kleine Siegener Provinz-Trottel und Messdiener das so ikonische wie kontroverse Logo der Truppe aus L.A. kennt. Q.e.d.
Wer hat's geschrieben?
"Writer. Sailor. Punk. Rat." So beschreibt sich Autor und Musikjournalist Jim Ruland selbst, und eigentlich ist damit schon das Wichtigste gesagt. Erfahrung mit Musikerbiografien hat die schreibende Matrosenpunkratte obendrein: Ruland assistierte vor ein paar Jahren bereits Punkrock-Survivor Keith Morris beim Aufschreiben seiner Erinnerungen.
Wer soll's lesen?
Außer Fans? Alle, die Punkrock generell für dämlich oder sich selbst für zu schlau dafür halten. Die Lektüre könnte da etliches zurechtrütteln. Sich einfach nur in nostalgischen Erinnerungen an die eigene Teeniezeit suhlen zu wollen, genügt als Lesegrund aber natürlich auch.
Das beste Zitat:
"Seit fast 40 Jahren fordern Bad Religion ihr Publikum nun schon dazu auf, für sich selbst zu denken. Dadurch machen sie die Welt zu einem intelligenten Ort. Textzeile für Textzeile und Hörer für Hörer."
Wertung: 3/5
Text von Dani Fromm
"Do What You Want: Die Bad Religion Story"*
Wenn du über diesen Link etwas bei amazon.de bestellst, unterstützt du laut.de mit ein paar Cent. Dankeschön!
2 Kommentare mit 23 Antworten
"Text von Dani Kabelitz"
Eine interredaktionelle Heirat. Wie schön. ♥
Das ist doch schon lange bekannt?
Dieser Kommentar wurde vor 4 Jahren durch den Autor entfernt.
Woher denn?
Yo Grandma Kabelschwitz klingt irgendwie...falsch.
Auf Insta (und twitter?) heißt sie Dani Kabelitz, vor Ionen hat Sie mal in der dt einen der accounts verlinkt, da war auch irgendwo ein süßes Hochzeitsfoto. Als Autorin nennt sie sich halt Dani Fromm. Immernoch nen besserer Name als Toxic oder Skinny
Du weißt ja viel
Dabei liebt daniel doch nur barfuss degenhardt
upps. die ganze tarnung aufgeflogen.
Mist. Sieben Jahre lang perfekt geheim gehalten und nun das!
Hat ein bisschen was von Modern Stalking in Robin Williams Manier
Lolwut? Mein Ausgangskommentar sollte eigentlich nur ein billiger Jokus sein, weil ich dachte, da wäre jemand beim Erstellen der Liste einfach ein Namendreher unterlaufen.
Bin mir auch immernoch nicht sicher, ob sich das hier nicht alles nur um hochprofessionelles Zurückgetrolle handelt.
Vermisse den Anwalt..
Jepp. Ulf fehlt sehr. Hoffe, ihm gehts bald etwas besser...
"Hat ein bisschen was von Modern Stalking in Robin Williams Manier"
Ich hab nur vor Jahren in der doubletime mal bemerkt, dass dani auf ihrem twitter-profil Kabelitz heißt, hab mich kurz gewundert, und eine einminütige Websuche später fand ich das Foto nebst der Anekdote, dass die Wahl des Nachnamens per Fussballspiel der Familien entschieden wurde.
"Jepp. Ulf fehlt sehr. Hoffe, ihm gehts bald etwas besser..."
Was hat er denn?
War ja auch nicht ernst gemeint Aber was ist aus dem Dogma "Never kiss the company" geworden?
Die Fußballstory find ich aber nice... So sollte man generell jede Entscheidung fällen.
Über Ulfs Gesundheitsstatus bitte dann privat
Ich schreib ihm mal.
Gute idee, ich auch.
Dieser Kommentar wurde entfernt.
Tja wenn schon bei Lehrern, Beamten, Karnevalstanzvereinen und McDonaldsmitarbeitern, dann ist es nur konsequent, dass Laut auch ihre Inzestbeziehung hat.
bitte den bösen anwalt von mri grüßen
Zu spät, mache ich wenn / falls er antwortet.
Wuat, ich habe das original bis heute für einen Scherz aus einer 6(!) Jahre alten e-mail gehalten
Und ich Depp habe noch mit irgendeinem unwitzigen Daniel/Svenja-Spruch reagiert
Na dann, selbst für meine Verhältnisse außerordentlich spät: Herzlichen Glückwunsch euch beiden!
Das Buch ist gut, ohne Frage, aber Jim Ruland schreibt mir dann doch etwas zuuu sehr aus Fanperspektive. Ich habe nicht erwartet, dass BR ähnlich direkt die Hosen runterlassen wie NoFX mit ihrer Biografie vor ein paar Jahren, aber gerade die eher dunkleren Bandkapitel - Gurewitz und Bentleys Drogeneskapaden, die Trennung von Greg Hetson - bleiben unfassbar vage. Als Fan natürlich trotzdem Pflicht.