Platz 19: Sophia Kennedy - "Monsters"
Für ihr erstes, selbstbetiteltes Album bekam die Wahl-Hamburgerin Sophia Kennedy auch in den USA überschwängliche Kritiken: Pitchfork lobte sie über den grünen Klee, The Cut nannte ihr Debüt "the best pop record you've probably never heard of". Ihr zweites Studioalbum "Monsters" wurde nun - abgesehen von einer freundlichen Besprechung im Guardian - vor allem in Deutschland gefeiert, hier dafür um so mehr: Für Radio Eins und andere war es ein 'Album der Woche', für FM4 sogar das Album des Jahres.
Sophia Kennedys Musik ist vielfältig und passt in keine Genre-Schublade, und auch ihren gesanglichen Ausdruck variiert sie von kräftiger Soulstimme über Falsett bis hin zu Sprechgesang. Dennoch wirkt "Monsters" wie aus einem Guss. Das Daneben-Stehen, das In-keine-Kategorie-Passen wirkt bei ihr wie der Normalzustand. Wenn es einen roten Faden gibt, dann den dass alles umgekrempelt wird, kein Stein auf dem anderen bleibt.
Dieses Konzept hat auch ihr musikalischer Partner Mense Reents (Die Goldenen Zitronen, Egoexpress u.a.) kongenial umgesetzt: Kaum ein Instrument klingt hier, wie man es von ihm erwartet, und die Melodien brechen frech alle harmonischen Regeln. Der Sound wirkt immer wie ein bisschen neben der Spur, klare Songstrukturen sind kaum erkennbar. So verstört "Monsters" genau so sehr, wie es fasziniert und stilistische Grenzen auf aufregende Weise verschiebt.
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