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Platz 46: Billie Eilish - "Happier Than Ever"

Es scheint als habe der gesamte Rollout zu Billie Eilishs zweitem Album nur diesem einen Song gedient. Albumteaser wurden mit seinen ruhig eröffnenden Akkorden unterlegt, der Sound der LP traut sich bis dahin nur marginal nach außerhalb der etablierten Flüster-Pop-Gefilde, die man von Eilish gewohnt ist, und selbst der Song an sich unterwandert die Erwartungshaltung der Hörer*innen mit fast schelmischer Gewitztheit.

Zwei Minuten lang tarnt sich "Happier Than Ever" als verträumter Vintage-Pop-Crooner, den Billie nutzt, um sorgfältig das zentrale Motiv des Albums auszubreiten. "When I'm away from you, I'm happier than ever." Dann, in dem Moment, in dem der scheinbar letzte Ton verklingt, schleicht sich eine leise riffende E-Gitarre ins Klangbild, die anschwillt und in den explosivsten und emotionalsten Moment in Eilishs Diskografie überleitet.

Wenn Billie voller Herzschmerz "You made me hate this city" brüllt und die Drums mit dem ersten Schlag wie eine Welle über dem Song brechen, mag man einfach nur innehalten und sich von dem daraus resultierenden, tosenden Strom der Emotionen davonspülen lassen. Ein Gitarrensolo und das Krächzen Eilishs wund geschriener Stimmbänder setzen wenig später einen triumphalen Schlusspunkt, der keinen Zweifel mehr zulässt: Billie Eilish ist die Zukunft der Popmusik. Punkt.

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