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Platz 42: Christin Nichols - "Today I Choose Violence"

"Denk' mal drüber nach, was du für Signale sendest, wenn du dich so anziehst."

"Für 'ne attraktive Frau bist du echt ganz clever."

"Ich finds echt mutig, dass du dich mit dem Körper auf die Bühne traust."

Jede Frau, die auch nur ein bisschen in der Öffentlichkeit steht, kennt Sprüche dieser Art, und die allermeisten anderen Frauen auch. Es ist ein schieres Wunder, dass sich nicht in viel mehr Taschen viel mehr Fäuste ballen, und es sollte wirklich niemanden groß überraschen, wenn die eine oder andere dieser unentwegt ungebeten kommentierten, bewerteten, auf ihre eventuelle Fickbarkeit hin abgeklopften Frauen demnächst für sich beschließt: "Today I Choose Violence".

Christin Nichols führt neben den zitierten Machophrasen auch gleich noch homophobe Kommentare und das Gewäsch derer vor, die angesichts der verdammt berechtigsten Forderung nach einem weniger diskriminierenden Umgang miteinander gleich erheblich ihre (offenbar arg fragile) Männlichkeit in Gefahr wähnen. Wie bitte? Das wird man ja wohl noch sagen dürfen? Darfst du, Junge. Aber dafür gibts dann halt aufs Maul.

Das Album zur Single heißt übrigens "I'm Fine" und erscheint am 21. Januar. Sollte das inhaltlich wie musikalisch dieses Level halten, sehen wir uns in den Best-of-2022er-Listen wieder.

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