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Christian Schmitz-Linnartz

Ach ja, der Algorithmus. Ohne konkret werden zu wollen, hadere ich mit dem Algorithmus meines Streaming-Anbieters. Der des großen Hauptkonkonkurrenten scheint wesentlich besser darin, einem ausgehend vom eigenen Musikgeschmack ähnliche Musik zu präsentieren, wenn zu viel abseits der Musikleidenschaft zu tun ist, als dass man genug Zeit zum Sich-Informieren oder gar Cratediggen hätte.

Der Algorithmus hat es aber auch nicht einfach, da ist zu viel Diffuses zwischen Punk, Hip Hop, Rock, sogar einlullendem Pop, ich hätte an seiner Stelle auch aufgegeben. Da, wo der Algorithmus sich sicher ist, dass es sich um hundertprozentige Treffer handelt, weil es alte Lieblingsbands oder -crews wie Beatsteaks, Kettcar oder K.I.Z. sind, zickt der Hörer, weil da zu sehr auf Zeitgeist geföhnt wird oder es zu sehr auf Nummer sicher, zu wenig innovativ in den Beats ist.

Ein paar Treffer gab es aber doch. Zwar stellt es für mich persönlich ein Novum dar, dass ich eine Platte wegen der politischen und gesellschaftlichen Schlagkraft in meinen Top Ten verorte, denn, sind wir ehrlich: Musikalisch ist "The Death Of Slim Shady" kein innovatives Meisterwerk, auch wenn es Teilen echt abgeht. Aber wir stellen an Marshall Matthers leider ander Ansprüche als an andere.

Dennoch fand der Algorithmus da ja doch noch ein Album, das mich von Anfang bis Ende wegblies, das ich als Album des Jahres nach wie vor zu hundert Prozent unterschreiben kann: Kneecap rissen 2024 musikalisch alternativlos an sich.

  1. Kneecap - Fine Art
  2. Fidlar - Surviving The Dream
  3. Linkin Park - From Zero
  4. Eminem - The Death Of Slim Shady
  5. Grossstadtgeflüster - Das Über-Icke
  6. Leoniden - Sophisticated Sad Songs
  7. Katharsis - Drohmantik
  8. Maximo Park - Stream Of Life
  9. Bleachers - Bleachers
  10. K.I.Z. - Und der Anschlag auf die U8
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