Buchkritik: "Es ist immer so schön mit dir" von Heinz Strunk
vom 27. August 2021
Heinz Strunk sieht einer arbeitsreichen Zukunft entgegen. Auf seiner Homepage hat er einen Fahrplan für die nächsten Jahre entwickelt, darunter eine achtteilige Fraktus-Serie und als großes Finale 2029 endlich den wohlverdienten Ruhestand. Ein guter Business-Plan, damit die Rente nicht allzu mickrig …
Ich bin ein großer Fan des Goldenen Handschuhs als Buch (der Film schneidet viel aus dem Buch raus und ist praktisch eine 180 Grad Kehrtwende vom Genre des Buches). Allerdings ist das auch der einzige Roman, den man von Heinz Strunk gelesen haben muss, weil sein restliches Ouevre im Grunde genommen nur "more of the same" ist, was einem Autoren nicht gerade als Kompliment genommen werden kann. Im Prinzip ist jedes Buch von ihm eine Erzählung über besonders ekelhafte Menschen, die in detailverliebt schildernder Sprache formuliert eklige Dinge tun und von einem Lebenstiefpunkt zum nächsten hinvegetieren. Ich würde zwei Sachen von ihm empfehlen - einmal, wie schon erwähnt, den Goldenen Handschuh und dann noch die "Teemännchen" Kurzgeschichtensammlung. Insbesondere letztere fasst ziemlich gut zusammen, was man in allen anderen Büchern von ihm sowieso schon liest.
Heinz Strunk, ein Künstler der es geschafft hat aus der tristen Realität eines erfolglosen Berufsmusiker Alltags zu entkommen. Der Preis ist die Offenlegung der eigenen Realität. Nicht wie so Viele ,die Dinge schönlügen. Schriftstellerisches Talent, musikalisches Talent ,künstlerisches Können. Ich mag Ihn und freue mich über seine Erfolge.
Geht mir auch so. Nur in Satiresendungen find ich ihn oft lahm und deplatziert, da fehlt ihm das Timing mit seiner Nuschelstimme. Damals mit Studio Braun live war das allerdings sehr lustig und unterhaltsam.
Ich finde sein Rhetorikkurs-Standup bei Extra3 unterhaltsam, weil ich im Berufsleben sehr häufig Leute gesehen habe, die in genau dem Tonfall und mit dem gleichen falschen Selbstbewusstsein über jedes beliebige Thema referieren konnten.
Check ich (gestern drauf geachtet) und ist wahrscheinlich wirklich beabsichtigt und was dran, haste recht. Richtig wegschmeißen muss ich mich da dennoch nicht
„Das kennt man leider alles schon aus Strunks früheren Romanen“ - leider? Ansichtssache. Nicht wenige werden die Strunkschen Bücher genau deshalb schätzen, weil sie wissen, was sie bekommen: Qualität nämlich.
Sehe das teilweise ähnlich wie der Rezensent. Strunk kann auch wesentlich witziger ("Fleisch ist mein Gemüse"), berührender ("Junge rettet Freund aus Teich") oder abgründiger ("Der Goldene Handschuh", "Das Teemännchen"). Dieses Buch hier ist mMn eher eines seiner durchschnittlichen Werke. Man kann es locker und schnell lesen, verpasst aber auch nichts Wesentliches wenn man es lässt. Wie immer geht's um sehr lebensnahe Charaktere, die sich selbst und gegenseitig konsequent im Weg stehen. Es fehlt aber irgendwie an wirklich memorablen Passagen. Ein solider Strunk-Roman. Als Fan bin ich weder enttäuscht noch begeistert.
Heinz Strunk sieht einer arbeitsreichen Zukunft entgegen. Auf seiner Homepage hat er einen Fahrplan für die nächsten Jahre entwickelt, darunter eine achtteilige Fraktus-Serie und als großes Finale 2029 endlich den wohlverdienten Ruhestand. Ein guter Business-Plan, damit die Rente nicht allzu mickrig …
Ich bin ein großer Fan des Goldenen Handschuhs als Buch (der Film schneidet viel aus dem Buch raus und ist praktisch eine 180 Grad Kehrtwende vom Genre des Buches). Allerdings ist das auch der einzige Roman, den man von Heinz Strunk gelesen haben muss, weil sein restliches Ouevre im Grunde genommen nur "more of the same" ist, was einem Autoren nicht gerade als Kompliment genommen werden kann. Im Prinzip ist jedes Buch von ihm eine Erzählung über besonders ekelhafte Menschen, die in detailverliebt schildernder Sprache formuliert eklige Dinge tun und von einem Lebenstiefpunkt zum nächsten hinvegetieren.
Ich würde zwei Sachen von ihm empfehlen - einmal, wie schon erwähnt, den Goldenen Handschuh und dann noch die "Teemännchen" Kurzgeschichtensammlung. Insbesondere letztere fasst ziemlich gut zusammen, was man in allen anderen Büchern von ihm sowieso schon liest.
Heinz Strunk, ein Künstler der es geschafft hat aus der tristen Realität eines erfolglosen Berufsmusiker Alltags zu entkommen. Der Preis ist die Offenlegung der eigenen Realität. Nicht wie so Viele ,die Dinge schönlügen. Schriftstellerisches Talent, musikalisches Talent ,künstlerisches Können. Ich mag Ihn und freue mich über seine Erfolge.
Geht mir auch so. Nur in Satiresendungen find ich ihn oft lahm und deplatziert, da fehlt ihm das Timing mit seiner Nuschelstimme. Damals mit Studio Braun live war das allerdings sehr lustig und unterhaltsam.
Ich finde sein Rhetorikkurs-Standup bei Extra3 unterhaltsam, weil ich im Berufsleben sehr häufig Leute gesehen habe, die in genau dem Tonfall und mit dem gleichen falschen Selbstbewusstsein über jedes beliebige Thema referieren konnten.
Check ich (gestern drauf geachtet) und ist wahrscheinlich wirklich beabsichtigt und was dran, haste recht. Richtig wegschmeißen muss ich mich da dennoch nicht
Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.
„Das kennt man leider alles schon aus Strunks früheren Romanen“ - leider? Ansichtssache. Nicht wenige werden die Strunkschen Bücher genau deshalb schätzen, weil sie wissen, was sie bekommen: Qualität nämlich.
Sehe das teilweise ähnlich wie der Rezensent. Strunk kann auch wesentlich witziger ("Fleisch ist mein Gemüse"), berührender ("Junge rettet Freund aus Teich") oder abgründiger ("Der Goldene Handschuh", "Das Teemännchen"). Dieses Buch hier ist mMn eher eines seiner durchschnittlichen Werke. Man kann es locker und schnell lesen, verpasst aber auch nichts Wesentliches wenn man es lässt. Wie immer geht's um sehr lebensnahe Charaktere, die sich selbst und gegenseitig konsequent im Weg stehen. Es fehlt aber irgendwie an wirklich memorablen Passagen. Ein solider Strunk-Roman. Als Fan bin ich weder enttäuscht noch begeistert.