Drei Versionen von Kodak Black, eine von nem Typen namens Messiah und Miley Cyrus bei Jimmy Fallon: "Bodak Yellow" von Cardi B macht die Runde.
Atlanta (ynk) - Wolltest Du schon immer einmal hören, wie "Bodak Yellow" von Cardi B klingen würde, wenn es statt grimmigem Trap-Banger eine Pop-Ballade von Miley Cyrus wäre? Dann warte nicht länger und finde die Erfüllung Deiner eigenartig spezifischen Wünsche auf dem YouTube-Kanal von Jimmy Fallon:
Bereits fast drei Millionen Mal wurde diese Coverversion seit gestern bereits angesehen. Zu Recht: Der auf der Pole Position rangierende Titel von Cardi B zieht sich derzeit viral durch das Netz wie ein Grippevirus. Nicht nur wegen unzähligen Tanz- und Reaktionsvideos, sondern auch, weil dieser Songs auf einem der eigenartigst verstrickten Remix-Sampling-Zusammenhänge des Mainstream-Rapjahrs fußt.
Um diese Geschichte aufzurollen, sollte man jedoch an einer ganz anderen Stelle anfangen: "Bodak Yellow" wurzelt nämlich, wie der Titel schon Hommage zollt, eigentlich im Schaffen des 2016 zum XXL Freshman gekürten Kodak Black.
Der veröffentlichte 2014 den "No Flockin Freestyle", der zwar etwas matschig gemischt und ein wenig billig produziert ist, aber einen klar griffigen Flow mitbringt. Diesen Flow greift sich Cardi prompt und samplet die Kadenz ihres Vorbilds, um sie zu einem ganz neuen Track zu verarbeiten: "Bodak Yellow".
Dazu gibt es dann das prominente Video mitsamt arabischer Scheichs, Luftaufnahmen von Kamelen in der Wüste, der Rapperin neben einer Wildkatze und klassischer Rapclip-Opulenz. Auf der etwas offensiveren und dominanteren Stimme von Cardi gesattelt wird auch der ganze Rapstil ein deutliches Stück eindrucksvoller. Also kraxelt "Bodak Yellow" kontinuierlich die Billboard Hot 100 hinauf.
Ab hier werden die Dinge ein wenig verwirrend. Vermutlich übersteigt der Erfolg des Songs die Erwartungen der Hintermänner und das Label wittert Potential, noch ein wenig mehr aus diesem Projekt herauszuschlagen. Zunächst versuchen sie, auf die "Despacito"-geborene Hype-Welle aufzuspringen, indem sie den lateinamerikanischen Rapper Messiah zu einem offiziellen Latin Trap-Remix einladen.
Der wird seinem testamentalischen Namen jedoch nicht gerecht, und der Trendhopper-Doppel-Whopper verpufft eher ungehört. Es ist Cardis Song und ihre Persönlichkeit, zu dem die Mainstreamhörer zurückkommen. Also bewegt sich das Projekt noch einen weiteren Schritt in Richtung Original: Für einen originalen "Bodak Yellow"-Remix bringen sie nun Kodak Black zurück.
Und Kodak wäre nicht Kodak, würde er aus einem derartigen Momentum nicht seinen eigenen Profit schlagen wollen. Lasst das kurz einwirken: Er samplet also seinen Remix des Remix des Samples seines eigenen Songs auf seinem eigenen Song. "No Flocking 2 (Bodak Orange)" titelt dieser Inception-eske Clusterfuck.
Ob der sich einer ähnlichen Beliebtheit erfreuen wird wie Cardis originales Sampling (langsam wird die Nomenklatur kompliziert), bleibt abzuwarten, denn während "Bodak Orange" die Top 100 immer noch nicht betreten hat, thront "Bodak Yellow" nun schon die zweite Woche auf Platz eins.
Vielleicht reicht es auch zu wissen, dass das die Version ist, die man aus diesem ganzen Wirrwarr am ehesten hören wollen würde. Aber ein wenig Trivia hat ja auch noch niemandem geschadet.
1 Kommentar mit 2 Antworten
Freue mich einfach nur für Cardi, höre sie seit ihrem ersten Output relativ gerne, auch wenn es meistens nichts Weltbewegendes ist. "Bodak Yellow" ist auf jeden Fall ein Clubbanger und Cardi neben Young M.A. und Nicki der einzige Female MC, den ich hier derzeit im Club zu hören kriege.
*regelmäßig zu hören kriege, SXTN lief letztens auch Mal kurz, aber das ist schon eher selten.
Kann es nicht gutheißen, dass du Female MCs feierst.