"X&Y" verkauft sich wie nix Gutes. Die Band nimmt's mit britischem Understatement.
Hamburg (joga) - Wie viele Exemplare Coldplay nun in der ersten Woche insgesamt von ihrem neuen Album verkauft haben, weiß keiner genau zu sagen. Schätzungen sprechen von fünf Millionen, also einer kaum überschaubaren Größenordnung. Wo doch bereits die Anzahl der Länder, in denen "X&Y" aus dem Stand Platz eins der Charts errang, die internationale Presse überfordert: britische Medien zählen 22, das Hamburger Abendblatt 24. Werten die Fischköppe etwa Teile des Empire wie Kanada als eigenständige Länder?
In den durch Revolution befreiten USA jedenfalls gingen 737.294 Coldplay-Alben über den Ladentisch, das ist der zweitbeste Wert im Jahr 2005 nach 50 Cents "The Massacre". Rang zwei in der ewigen Verkaufsstatistik belegt "X&Y" in Großbritannien (England) mit 464.000 Kopien hinter Oasis' "Be Here Now". In Deutschland wurden mehr Alben in einer Woche verkauft als je zuvor. Die letzten britischen Scheiben übrigens, die zugleich in England und den USA auf Anhieb Platz eins der Charts eroberten, waren Radioheads "Kid A" und "1" von den Beatles.
Die Band nimmt's mit britischem Understatement. Auf der Pressekonferenz zum Auftakt-Konzert der Welttournee gestern in Hamburg verwies Frontmann Chris Martin auf das Live 8-Lineup, bei dem Coldplay vor U2 und Pink Floyd spielen: "Das zeigt, dass wir noch lange nicht fertig sind. Wir sind nur eine kleine Band." Auch die Verkaufszahlen beeindrucken Martin wenig, was er mit einem anschaulichen Bild verdeutlichte: "McDonald's verkauft Millionen von Burgern. Das heißt nicht, dass sie gut sind."
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