In letzter InstanzFür Gesprächsstoff sorgte diese Woche auch der WDR, der sich mit seinem Talk-Format "Die letzte Instanz" wirklich nicht mit Ruhm bekleckert hatte. "Klare Kante ist gefragt", so die Vorgabe des Senders, weswegen Moderator Steffen Hallaschka eine wahrhaft stammtischtaugliche Runde …

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  • Vor 3 Jahren

    "Gottschalk kennt sich übrigens mit Rassismus aus, er hat am eigenen Leib erfahren, wie das ist, als er sich mal an Fasching als Jimi Hendrix verkleidet hatte. "

    Sicher, dass das keine Satiresendung war?

  • Vor 3 Jahren

    Und jetzt alle ganz doll empört sein

  • Vor 3 Jahren

    Richtig schlimm ist das echt mit Micky. Eigentlich der beste Mann der Runde, der jedoch tragischerweise in dieser Gruppendynamik Mist baut, anstatt sich dem entgegen zu stellen. Hatten vermutlich alles zuviel Respekt vor Opa Gottschalk, dem eigentlich keiner gebührt. Früher neben jedem außer Queen Elizabeth gesessen, heute der Opa der im WDR vom Krieg erzählt. Und Jürgen Milski vertritt genau diese pseudotolerante Karnevalsfraktion in Köln, die gerne "Nordafrikaner" statt "Dealer" betont.

    • Vor 3 Jahren

      Micky (für viele wahrscheinlich ein rotes Tuch wie Böhmermann, ich mag beide, wenn auch nicht uneingeschränkt, machste nix) hat das beim MML Podcast (ca die letzten 20 Minuten der letzten Sendung) immerhin versucht zu erklären und sich auch deutlich für sein Duckmäusertum in der hochpeinlichen WDR Runde entschuldigt. Dennoch hat er sich natürlich selbst als die Medienhure enttarnt, die man in diesem Business wahrscheinlich zwangsläufig ab und an abgibt, will man nicht auf's Abstellgleis.

    • Vor 3 Jahren

      Der Micky hat doch genug Twitterpower das der nicht im linearen Fernsehen mitspielen muss. Der war doch auch nur geil auf den Fame weil der gelockte Superstar in der Runde war.

    • Vor 3 Jahren

      Sorry, lebe hinterm Mond, woher sollte mensch den kennen?

    • Vor 3 Jahren

      Vorhin bei der Hausarbeit gehört.

      Die Frage, warum man im Genre die Zurückhaltung mit diskriminierenden Begriffen auf manchen Feldern (Rassismus) so viel geschlossener und selbstverständlicher hinbekommt als auf anderen (Frauenverachtung), halte ich für berechtigt. Die gebrachten Einwände (weniger ausgeprägter Bezug, Entwicklungsprozess, spezifischer Hintergrund „nigga“, Kraftausdrücke als einer der Pfeiler von Sprachgewalt) auch. Löst man nicht in so ner Sendung, eh klar. Aber hier deuten sich mal Konfliktlinien an, die (mEn & vielleicht noch) zu oft unter dem Radar laufen.

      Wo mehr Einigkeit herrscht, finde ich es dann leider auch schwächer. Die TV-Sendung war übel und wirft kein gutes Licht auf alle Beteiligten, keine Frage. Aber neben personellen Konsequenzen hätten da schon noch ein paar andere Aspekte (Rückhalt in der Gesellschaft, Eignung Fragestellung für diese Runde/Entertainment allgemein, wenn nein: Warum genau? Folgen daraus?) auf den Tisch gepasst. Und dass um 216 wieder so gar keine Gedankengänge jenseits (berechtigter) Begeisterung formuliert werden, finde ich nach wie vor (hier insbesondere im Kontext der geforderten Repräsentation der Betroffenen bei Diskussionen über diskriminierende Begriffe) ein bisschen enttäuschend.

      Unterm Strich schon nicht schlecht gemacht, der Mangel an Tiefe an manchen Stellen ist natürlich nicht zuletzt Form und Zeit geschuldet. Trotzdem ein bisserl schade drum irgendwie.

    • Vor 3 Jahren

      "Und dass um 216 wieder so gar keine Gedankengänge jenseits (berechtigter) Begeisterung formuliert werden, finde ich nach wie vor (hier insbesondere im Kontext der geforderten Repräsentation der Betroffenen bei Diskussionen über diskriminierende Begriffe) ein bisschen enttäuschend."

      Welche Gedankengänge sollten denn da formuliert werden?

      @link:

      Fand Y&As "Rechtfertigungen" zu den eingesetzten Wörtern schwach. Außerdem bin ich nicht begeistert von zeroCovid, daher kann ich zwar Yassins Beweggründe das zu pushen verstehen, finde es aber nicht okay.

    • Vor 3 Jahren

      216: Naja, zum Beispiel dazu, ob die darin geäußerte Polizei-Kritik auf Amerika und/oder globale, also auch hiesige Verhältnisse gemünzt ist und wenn irgendwie beides, inwieweit das legitim sein kann. Und wenn man der Meinung ist, eine Wertung über letzteres stehe einem wegen nicht selbst erlebter Polizeigewalt nicht zu, dann eben dazu, welchen Umfang diese Einstellung haben kann und ob ab einem bestimmten Punkt (zB: Sprechchöre aufm Konzert, Aufrufe zur Gewalt) trotzdem ein eigener Standpunkt erforderlich wird. Ansatzpunkte liefert gerade die aktuelle Umsetzung mit Jorja Smith, dritter Strophe und „brennender Polizeiwagen-Pulli“ (glaube ein deutscher, wenn richtig erkannt) genug.

      Wortwahl: Wirkt nicht übermäßig souverän, stimmt. Aber ist ja auch nicht einfach, finde ich. Und wie gesagt, zumindest nach und nach im Verbund werden mMn schon die richtigen Gründe genannt.

      NoCovid kannte ich noch nicht und habe auch noch keine Meinung. Was macht die Initiative denn für dich problematisch?

    • Vor 3 Jahren

      Ähh, zerocovid, sollte klar sein. Guten Morgen, erstmal n Kaffee :D

    • Vor 3 Jahren

      An 216 finde ich vor allem problematisch, dass dort die Kritik in der zweiten Strophe auf eine persönliche Ebene gezogen wird, also dass der Cop Rassist wurde, weil seine Tochter einen Schwarzen Partner hat (nebenbei auf Dschungelpenis steht, statt auf dessen gewinnbringende Persönlichkeit, aber das ist wohl knitpicking) und nicht weil die Polizeigewerkschaft in Deutschland Kalender aufhängt, die Karikaturen zur Verdunklungsgefahr mit rassistisch stereotypisierten Schwarzen illustriert.
      Das Keemo das sonst ein bisschen aufplustert find ich ok, ist ja ein Song und keine soziologische Studie und wer bin ich, den in Deutschland lebenden Schwarzen zu erzählen, dass es in Amiland noch ganz anders zugeht.

    • Vor 3 Jahren

      @hrvorragend: da stimme ich zu, hab ich glaub ich hier auch kommentiert, als das Lied gerade draußen war.

    • Vor 3 Jahren

      @zeroCovid:

      Das sehe ich auf mehreren Ebenen problematisch. Zunächst mal das am wenigsten drängende Problem daran, die mangelnde Realisierbarkeit:

      1. Die Neuinfektionen paneuropäisch durch einen Lockdown auf Null zu bringen ist utopisch. Nicht alle werden mitmachen, und damit meine ich sowohl Länder als auch Menschen. Und die Menschen kann man nicht kontrollieren, ohne dass die Kontrollierenden selbst sich nicht daran halten. Manche Bereiche kann man gar nicht abschalten (ohne dass die ernsthafte Gefahr eines Gesellschaftskollaps entsteht), wie etwas Wasserversorgung, Stromversorgung, Lebensmittelversorgung, medizinischer Dienst, Polizei, etc. Und selbst wenn das klappen sollte, wäre damit das Problem ja nicht gelöst, außerhalb von Europa (und unentdeckt innerhalb) gäbe es den Virus nach wie vor und er würde wieder ausbrechen, sobald der total-Lockdown vorbei ist.

      2. Das Ziel ist auch gar nicht so erstrebenswert. Bei den momentanten Infektionszahlen haben wir die Kapazitäten plus Puffer alle schweren Verläufe bestmöglich zu behandeln. Da gibt es seit Beginn der Pandemie natürlich auch Fortschritte, z.b. hat sich herausgestellt das niven meistens reicht und Intubation nicht zwangsläufig gemacht werden sollte, sogar ein eher negatives outcome haben kann. Außerdem haben sich bestimmte medikamentöse Therapien bewährt. Es werden Menschen daran sterben, ja. Aber Menschen sterben im Alter irgendwann und so zynisch das klingen mag, ein total-Lockdown ist für manche maximal ein Aufschub, der dann auch nicht besonders schön ist (siehe einen der späteren Punkte). Durch die totale Isolation kann auch der dry tinder Effekt eintreten, dass ein großer Teil derjenigen, deren Tod bald eintreten wird, bei Ende des Lockdowns an Schnupfen o.Ä. stirbt.

      3. Die mangelnde Verhältnismäßigkeit. In Anbetracht der enormen Belastung und der großen Opfer, die damit einhergehen (siehe nächster Punkt) ist der Aufwand in keinem gesunden Verhältnis zum potentiellen Nutzen (siehe zweiter Punkt). All das, was im nächsten Punkt erwähnt werden wird (und mehr) in Kauf zu nehmen, nur um ein paar Leben zu retten und einige Tode aufzuschieben ist nicht verhältnismäßig.

      4. Jetzt könnte mensch natürlich sagen, ist doch nicht so schlimm, bis jetzt ging das mit dem Lockdown doch auch und wenn alle genug geld bekommen dann ist ja für alle gesorgt, ABER DAS VERKENNT DIE REALITÄT GEWALTIG. Der Lockdown ist eine große Belastung für viele Menschen. Eine kurze Aufzählung von Sachen die in Korrelation mit den schon bestehenden Beschränkungen signifikant vermehrt aufgetreten sind:
      -Suizide
      -Fehlgeburten
      -häusliche Gewalt
      -battered child syndrome
      -Tode, die durch Arztbesuche vermeidbar gewesen wären
      -zerbrochene Beziehungen
      -depressive Epidsoden
      Natürlich müssen wir was tun, um die Alten und Vulnerablen zu schützen, aber das muss auch verhältnismäßig bleiben. Es ist scheiße, wenn jemand stirbt, weil seiner Niere versagt und es keinen Spender gibt, aber wir entnehmen dann ja auch nicht willkürlich irgend einem Kind eine Niere und hoffen, dass für beide alles gut geht.

      Die momentanen Regelungen reichen aus, beziehungsweise sind teilweise arg willkürlich und meiner Meinung nach auch teilweise zu restriktiv. Diese sollten gerade im Hinblick auf Gastronomie und Veranstaltungen mit Hygienekonzepten gelockert werden, nicht zuletzt um dafür zu sorgen, dass die Menschen im Privaten versuchen Infektionen zu vermeiden. Zuerst allerdings um den unter 4. genannten Sachen vorzubeugen.

    • Vor 3 Jahren

      Ah ok, das hatte ich entweder verpasst oder nicht mehr auf dem Schirm, das macht meinen Punkt mit der dünnen öffentlichen Diskussion zu dem Track natürlich jetzt ein bisschen lächerlich :D

      @hrvorragend
      Ja klar, ich will auch gar nicht sagen, dass die Nummer eine präzise Analyse leisten hätte können (oder gar müssen), das wünsche ich mir dann in der Folge aber von der öffentlichen Rezeption. Das hatte mir halt ein bisschen gefehlt, aber wie Caps’ link oben belegt, hat das sicher viel mit meinem Wahrnehmungsrahmen zu tun. Vielleicht aber auch etwas mit deinem Schlusssatz und der Haltung dahinter, die ich gut nachvollziehen kann, aber in Konsequenz auch schwierig finde. Es sollte ja nicht darum gehen, persönlich erfahrenes Leid zu relativieren, aber eine Einordnung dazu, in welchem Ausmaß sich dieses Leid in ein gesamtgesellschaftliches Problem einfügt, halte ich schon für erforderlich. Und weil das Problem nun mal in Amerika seinen Brennpunkt hat und auch der Track mehrere im- und explizite Bezüge zu den USA herstellt, schließt das mMn einen Vergleich zwangsläufig mit ein, übrigens nicht mit dem zwingenden Ergebnis „ist doch alles halb so wild hier“.

    • Vor 3 Jahren

      Erster Absatz in Bezug auf den laut.de-link, sollte klar sein. Da war ich mal wieder zu langsam beim Tippen.

    • Vor 3 Jahren

      Zerocovid: Ok, deinen Punkten würde ich, wenige Aspekte im Detail mal beiseite, zustimmen. Vorausgesetzt, dass diese „kollektiv runter auf Null“-Strategie tatsächlich der Wesenskern der Initiative ist, ist das dann auch eher nix für mich. Ist denn an Yassins Behauptung, dass das in anderen Ländern bereits erfolgreich in dieser Form exerziert wurde, was dran?

    • Vor 3 Jahren

      Als Referenz mal deren Landing Page:
      https://zero-covid.org/

      Die fordern da noch andere Sachen, die allerdings alle mit dem total-Lockdown zusammenhängen. Und teilweise auch nicht wirklich durchsetzbar bzw. sehr unspezifisch formuliert sind, wie etwa

      "Die Menschen, die von den Auswirkungen des Shutdowns besonders hart betroffen sind, werden besonders unterstützt – wie Menschen mit niedrigen Einkommen, in beengten Wohnverhältnissen, in einem gewalttätigen Umfeld, Obdachlose. Sammelunterkünfte müssen aufgelöst, geflüchtete Menschen dezentral untergebracht werden. Menschen, die im Shutdown besonders viel Betreuungs- und Sorgearbeit leisten, sollen durch gemeinschaftliche Einrichtungen entlastet werden. Kinder erhalten Unterricht online, notfalls in Kleingruppen."

      Ob da auch explizite Umsetzungsideen hinter stecken weiß ich ehrlich gesagt nicht genau, aber das klingt auch sehr schwer umsetzbar.

      Die Punkte 3-5 von denen unterstütze ich allgemein natürlich.

      Zu Yassins Aussage: Weiß natürlich nicht, welche Länder der meint, aber torque hat hier letztens auch eine Studie verlinkt, die die Effektivität von restriktiveren und weniger restriktiveren Massnahmen verglichen hat mit dem Ergebnis das die restriktiveren Massnahmen keinen signifikanten Vorteil brachten.

  • Vor 3 Jahren

    Worte sind nicht das Problem sondern taten.

  • Vor 3 Jahren

    Die Umfrageergebnisse im WDR Link sind noch schlimmer als die Sendung. Hoffentlich haben da nur Rentner abgestimmt. Ich lass mich jetzt extra piercen.